Magazinrundschau
Obwohl ich nie Gheorge war
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
09.02.2016. n+1 blickt mit Kamel Daouds "Der Fall Meursault" auf Algerien vor und nach der Entkolonialisierung. In der europäischen Linken rangieren die Rechte von Frauen ganz unten in der Werteskala, beschwert sich Telerama. In Kaschmir dagegen unterstützen muslimische Geistliche Frauenrechte, freut sich Outlook India. Starkoch René Redzepi kostet fürs California Sunday Magazine japanische Sägespäne. Die NYRB nimmt Psychologen aufs Korn, die uns die Moral austreiben wollen. Spatzen lieben zeitgenössische Melodien, lernt Bay Nature.
n+1 (USA), 08.02.2016

Telerama (Frankreich), 08.02.2016

Outlook India (Indien), 15.02.2016

In einem kurzen Interview macht Mufti Nasir noch einmal ganz klar, dass Frauen jedes Recht haben, eine Ehe, in der sie missbraucht werden, zu beenden. "Frauen sollten hervortreten, in der Gesellschaft gleichberechtigt mit den Männern und in Würde leben können. Eltern unterstützen sie oft dabei, wenn ihre Töchter gegen Ungerechtigkeiten aufbegehren. Ich habe mich in der Vergangenheit für Frauenrechte eingesetzt und möchte das auch in Zukunft tun."
New York Review of Books (USA), 25.02.2016

Jacob Weisberg hat einen ganzen Stapel alarmistischer Bücher gelesen, die sich mit dem gesellschaftlichen Wandel durch die sozialen Medien beschäftigen. Dass wir alle zu narzisstischen Egomanen werden, will er nicht ganz glauben. Aber dass Amerikaner im Durchschnitt fünfeinhalb Stunden am Tag mit digitalen Medien verbringen, lässt ihn schon um ihr Sozialverhalten bangen: "In einer Pew-Umfrage antworteten 70 Prozent, ihre Smartphones gäben ihnen ein freieres Gefühl, 30 Prozent sagten, sie fühlten sich wie an einer Leine. Rund die Hälfte der 18- bis 20-Jährigen erklärte, sie benutzten ihr Smartphone, um den anderen Menschen auszuweichen."
Außerdem: Als superbe Inszenierung einer großartigen B-Oper lobt Geoffrey O'Brien Penny Woolcocks Produktion von Bizets "Perlenfischern" an der New Yorker Met.
HVG (Ungarn), 27.01.2016

Bay Nature (USA), 20.01.2016

Dazu passt Emily Urquharts schöner Text aus dem Hakai Magazine über die Dialekte und die vielen Wörter für Eis und Schnee in Neufundland und Labrador, wo die Bevölkerungen kleiner Küstenstädtchen, die früher nur über den Seeweg zu erreichen waren, ganz eigene, aus vielen Sprachen bunt gemischte Sprechweisen entwickelten.
Guardian (UK), 08.02.2016

La regle du jeu (Frankreich), 05.02.2016

California Sunday Magazine (USA), 02.02.2016

Solche Spezialitäten würde Daniel Le Bailly de La Falaise, der der High Society einst entrinnen wollte, indem er Koch lernte, und der nun für die High Society kocht, wohl nicht reichen - so Cody Delistraty in einer Reportage, die Longreads-Leser selbst finanziert haben.
Novinky.cz (Tschechien), 03.02.2016

New York Times (USA), 07.02.2016

Weitere Artikel: Vinson Cunningham porträtiert den Lektor Chris Jackson, der in einem Buchmarkt, in dem gerade mal 4 Prozent der Angestellten Schwarze sind, eine schwarze Literaturbewegung aufbaut. Cecilia Kang beschreibt den Kampf um Netzneutralität. An vorderster Front: Jonathan Sallet, Chefjurist der bundesstaatlichen Behörde für Kommunikation. Touré analysiert Kanye Wests Tweets und stellt fest: ganz schön spätpubertär, der Junge. Und Helen Macdonald begegnet einer fremden Intelligenz, einem wilden Keiler: "Von einer nicht-menschlichen Seele erfasst zu werden, bringt dich dazu, die Grenzen deiner selbst zu bedenken. Der Blick des Keilers machte mir klar, wie wenig ich über dieses Tier wusste. Gesicht an Schnauze überlegte ich, was ein Keiler eigentlich war und was ich wohl für ihn."
In der Sunday Book Review bespricht Adam Haslett Darryl Pinckneys Roman "Black Deutschland", John Reed stellt Michael Peppiatts Erinnerungen an Francis Bacon vor. Interessant klingen auch Laura Secors Buch "Children of Paradise: The Struggle for the Soul of Iran" (Kritik), das von Yunte Huang herausgegebene "Big Red Book of Modern Chinese Literature" (Kritik) und Chris Jennings' Band "Paradise Now: The Story of American Utopianism" (Kritik).
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