Magazinrundschau
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
Juni 2010
29.06.2010. Der New Yorker porträtiert Saad Mohseni, den ersten Medienmogul Afghanistans. La vie des idees und der Guardian empfehlen Gilbert Achcars Buch "Les Arabes et la Shoah". In Ungarn fressen die Kinder ihre Revolution, fürchtet Elet es Irodalom. Magyar Narancs und Rue89 fürchten um die unabhängige Presse. In Open Democracy macht sich Lisbet Rausing Sorgen über die Zukunft der Bibliothek. In der NYRB warnt Tim Parks nicht englischsprachige Autoren vor einer internationalen liberalen Leserschaft.
22.06.2010. Walrus stellt Flaneure in Johannesburg vor. In Telerama erklärt Olivier Bomsel: das Digitale ist eine Schrift. Die LRB ist pikiert, dass Christopher Hitchens so viel Spaß hat. In Osteuropa weben ungarische Intellektuelle am großen, tödlichen Nichts. Der New Statesman liest Wassili Grossmans Roman "Alles fließt". Al Ahram warnt die europäischen Muslime vor dem Salafismus. Salon fragt, warum Adrian Lamo den mutmaßlichen Whistleblower Bradley Manning verpfiffen hat und welche Rolle Wireds Kevin Poulsen dabei spielt.
15.06.2010. Wer braucht schon einen Roman, wenn die Wirklichkeit Stoff für interessante Reportagen bietet, fragt Geoff Dyer im Guardian. Die Lettre beobachtet Ausgeschlossene in Rom und Rotterdam. Im Espresso blättert Umberto Eco dank Internet in sechs Milliarden Enzyklopädien. The Nation freut sich: es gibt viele Arten Israel auszulöschen, ohne Antisemit zu sein. Der Spectator marschiert durch ein KZ der Subkultur. The Atlantic weiß: die Zukunft gehört den Frauen.
08.06.2010. Der Gegenwartskunst rasselt der Atem, diagnostiziert Prospect. Der polnischen Buchkultur auch, notiert Res Publica Nowa. Itunes war gestern, ruft der New Yorker. In El Pais Semanal erklärt der Physiker Michio Kaku: das Internet wandert in die Dinge. Die LRB hält fest: das Internet rüttelt nicht an Klassenschranken. In der NYRB bespricht Timothy Snyder Christopher R. Brownings neues Buch "Remembering Survival" über das Ghetto in Wierzbnik. Le Monde singt eine Hymne auf drei chinesische Dissidenten.
01.06.2010. Der New Yorker zeichnet ein faszinierendes Porträt des Wikileaks-Gründers Julian Assange. Im Merkur versichert Udo di Fabio: Ohne Geld keine Befreiung. Der Economist beschreibt den neuesten Exportschlager nach Afrika: Homophobie. In MicroMega fragt Paolo Flores d'Arcais, warum ausgerechnet Roberto Saviano demontiert werden muss? In Paris herrscht wieder Aufbruchsstimmung, meldet das Magazin. n+1 vertieft sich in neue Berlin-Romane. Die New York Times erklärt, warum Job Cohen der neue niederländische Premier werden könnte.