Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

September 2009

So viel mehr Sterne

29.09.2009. Mother Jones erzählt, warum kein Grüner sich mit Fiji-Mineralwasser erwischen lassen sollte. Zeitungen mögen im Netz ihren Markenwert verlieren, Journalisten könnten ihn dort erst gewinnen, überlegt Le Monde. Nicht die Zukunft, die Gegenwart ist heute die eigentliche Inspiration, meint der französische Soziologen Michel Maffesoli in Clarin. Im Espresso erzählt der Mafioso Francesco Fonti, warum die Entführung Aldo Moros die Mafia nervös machte. In Poets and Writers erklärt der Literaturagent Georges Borchardt, was die größte Veränderung im Verlagsgeschäft war: befristete Verträge.

Fast werde ich ohnmächtig

22.09.2009. Die New York Times liest das "Rote Buch" Carl Jungs, schaudernd. Wired weiß, warum Craig Newmark so erfolgreich ist: Er beantwortet Emails. In La vie des idees überlegt Eric Hobsbawm, wie man heute eine Revolution auslösen könnte. Mehr Helden!, fordert der Merkur. Walrus erzählt von einem ganz gewöhnlichen Tag bei Al Dschasira. In Nepszabadsag hat der Politologe Csaba Gombar die Nase voll von "post"-irgendwas. Polityka feiert den Dichter Juliusz Slowacki. Al Ahram überlegt, warum so viele arabische Staaten scheitern.

Hexenkessel der Debatte

15.09.2009. In The Atlantic erklärt Robert D. Kaplan, warum er lieber Al Dschasira sieht als CNN oder BBC. Und Mark Bowden läutet das Zeitalter des Postjournalismus ein. In Tygodnik Powszechny erklärt der Theaterregisseur Jan Klata den Raubtierkapitalismus mit einem hundert Jahre alten Roman. Im Espresso schwingt sich John Berger aufs Motorrad. In Elet es Irodalom wünscht sich der Historiker Miklos Mitrovits, die Russen würden aufhören, den Zweiten Weltkrieg zur imperialen Machtdemonstration zu nutzen. In der New York Times versteht Leon Wieseltier nicht, warum Juden wie Episkopale wählen sollen.

Das geht nicht im Geschirrspüler

08.09.2009. Der New Yorker bestellt deckenhohe Schuhschachteltürme bei Zappos. In Literaturen erklärt Terezia Mora, warum die IT-Gemeinde nicht Oberschicht sein will. In HVG möchte Agata Gordon lieber homosozial statt homosexuell genannt werden. Der Guardian geht ins Bett mit J.M. Coetzee. NZZ-Folio singt ein Loblied auf den Lehrling. Der Chronicle of Higher Education staunt über ein literarisches annus mirabilis bei Google.

Angenehme Erregung

01.09.2009. Heute will Russland Geheimdokumente zur Rolle Polens beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vorlegen, berichtet der Observer. In Przekroj meint Tomasz Lubienski: 1939 haben die Polen richtig und groß gehandelt. Das britische Onlinemagazin Spiked vermisst den Qualitätsjournalismus in der schwedischen Zeitung Aftonbladet. Die Menschenrechte wurden in Haiti geboren, erinnert uns Le Monde. Warum löst der Hass auf Frauen so viel weniger Empörung aus als der Hass auf Schwarze, fragt Standpoint. Auch Ungarn können Kindermörder sein, stellt Magyar Narancs fest.