Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

März 2016

Geübte Verführung

29.03.2016. Die LRB macht mit Luke Hardings Buch über den Mord an Alexander Litwinenko in der Hand eine Kleptokraten-Tour durch Mayfair. In HVG denkt der Schriftsteller Attila Bartis über das immer noch kolonialistische europäische Selbstverständnis nach. In der NYRB empfiehlt Anne Applebaum eine erhellende Geschichte der ukrainischen Sprache. In El Pais Semanal hofft Javier Cercas, dass die Chinesen von dem Automechaniker Enric Marco lernen, wie man mit seiner Vergangenheit nicht umgeht. In The Nation geht Enrique Krauze der Unzufriedenheit der Mexikaner auf den Grund. Die Dichterin Patricia Lockwood begutachtet für den New Republic Sugardaddy Donald Trump.

Ideen waren immer im Fluss

22.03.2016. Jerome Charyn untersucht in longreads das Rätsel Emily Dickinson. Der Baffler testet die Firewall zwischen Marketing und Redaktion. Im Guardian fordert Amit Chaudhuri eine Entkolonialisierung des britischen Bildungssystems. Im New Yorker denkt der Schriftsteller und Arzt Siddhartha Mukherjee über Vererbung und Identität nach. Telerama studiert das Genie. Outlook India sucht die Spuren der ersten Menschen in Indien. Die New York Review of Books beugt sich über das deutsche Originalmanuskript von Arthur Koestlers "Sonnenfinsternis".

Warum meine Vorfahren Haydn beschäftigten

15.03.2016. Atlantic erklärt die Obama-Doktrin: Willkommen Asien! Adieu Naher Osten, um euch kümmert sich künftig Europa. In der LRB erklärt Hilary Mantel, was einen Tudor ausmacht. In Aktualne erklärt der Liedermacher Jiří Dědeček, warum er weniger Angst vor Fremden hat als vor fremden Regimes. In Eurozine rät Adam Balcer den Europäern, mit den Zentralasiaten Piroggen zu essen. Bald spionieren uns auch die Nachbarn aus, warnt Wired. Der Literarische Monat analysiert den Literaturbetrieb. Péter Eötvös und Péter Esterházy arbeiten an einem Oratorium aus lautern Zitaten, erzählt Nepszabadsag.

Clash der Ideen

08.03.2016. Auch in Adam Zagajewskis Brust bekämpfen sich Romantik und Aufklärung, bekennt er in Eurozine. The Nation bringt eine Reportage über die ägyptische Kulturszene unter Sisi. Osteuropa widmet sich dem Kaukasus. In Wired fragt Regisseur Jeff Nichols, wo man heute eigentlich noch sein Handwerk lernen soll. Im Guardian plädiert David Rieff für eine Kultur des Vergessens - jedenfalls manchmal. Roads and Kingdoms besucht einen guatemaltekischen Koch in Hiroshima. Die Paris Review erinnert an Alfred E. Neuman.

Zuerst die ungarische Wahrheit

01.03.2016. The Atlantic spürt dem großen Kaktusschmuggel nach. Nepszabadsag und Hospodarske noviny analysieren die Rhetorik in den Visegrad-Ländern. Die LRB verteidigt den Drohnenkrieg. Der Merkur denkt über Design und Charakter nach. Der New Yorker optimiert sich mit digitalem Lernen. Die New York Times lernt von Google den Wert komplizierter Gespräche. Im Guardian erklärt Karl Ove Knausgard, warum nicht Tolstoi, sondern Turgenjew sein Vorbild ist. Wenn die Revolution kommt, dann dank der alleinstehenden Frauen, ruft das New York Magazine.