Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

Oktober 2012

Wahrheit als Lüge

30.10.2012. n+1 sucht den Derrida in Franzen. In Vozpópuli erklärt Javier Cercas, warum er gegen die Unabhängigkeit Kataloniens ist. In The Atlantic beschreibt Teju Cole die brutale Mobjustiz in Nigeria. Wer sich als Opfer fühlt, ist meist auch fremdenfeindlich, stellt der Sozialpsychologe Micha? Bilewicz in Elet es Irodalom fest. Auch Wired weiß nicht, was im Inneren von Peter Molyneuxs Würfel steckt. Beckett wollte nie bezaubern, notiert der New Statesman. Und der Guardian erklärt, warum Georges Simenon den Nobelpreis verdient hätte.

Keine Haare auf dem Bauch

23.10.2012. National Geographic bewundert den Mut muslimischer Rebellenmädchen. Wittgenstein war ein ziemlicher Chauvi, erinnert sich Freeman Dyson in der NYRB. HVG möchte kein Talent mehr in Ungarn vergeudet sehen und plädiert für eine Frauenquote. Die LRB stellt beim Internet-Dating fest, dass ihr Körper mehr zählt als ihr Geist. Rue89 verlangt die Abschaffung der Subventionen für die Papierpresse. Das New York Magazine meldet ein Comeback der alten Männer - in der Literatur, der Wirtschaft und dem Pizza backen. In Clarin wünscht sich Howard Rheingold etwas mehr Geschichtsbewusstsein bei Netzkritikern. Die NYT reist nach Afghanistan und lernt die Baluchis kennen.

Zu viel Reverenz

16.10.2012. Der Verleger Colin Robinson schlägt 9,5 Thesen gegen Amazon an die Guardian-Wand. Gawker und Reddit streiten über das Recht auf Anonymität im Internet. In Outlook India erzählt Regisseur Karan Johar, welcher Schauspieler ihn ohnmächtig werden ließ. Der New Yorker rät ab vom Zugfahren in China. Armut gab's in Indien auch unter einer sozialistischen Regierung, erinnert sich Martha Nussbaum im TLS. Eurozine stellt die zwei armenischen Minderheiten in Ungarn vor. Elet es Irodalom feiert Peter Nadas. Rue 89 widmet sich dem Urheberschafts-Betrug.

Verführungen der Unterwelt

09.10.2012. In The New Inquiry bewundert Teju Cole die geheimnisvollen Fotos Gueorgui Pinkhassovs. In der LRB möchte Christian Lorentzen aus David Foster Wallace lieber keinen Heiligen gemacht sehen. Ähnlich ergeht es in der NYRB Fintan O'Toole mit James Joyce. In ADN Cultura kann der französische Philosoph Jacques Rancière das Gerede von "der Krise" nicht mehr hören und bittet um Präzision. Bloombergs Businessweek fühlt Sizilien den Puls. Ars technica sucht die Vier von der Pirate Bay. In The Awl erinnert sich Fran Lebowitz an eine Zeit, in der man Sex für gesund hielt, nicht Radfahren. Die NYRB und der Rolling Stone schildern, wie Occupy-Aktivisten vom Staat zu Terroristen gemacht werden.

An Logos indes mangelt es

02.10.2012. Der New Yorker untersucht das Phänomen unzufriedener amerikanischer Milliardäre. In der Lettre analysiert der Philosoph Kostas Axelos in einem Text von 1954 das griechische Wesen. Texas Monthly erzählt von einem Maler und Hermès-Designer, der nachts in Waco Post sortiert. Osteuropa widmet satte 550 Seiten Russland. Im TLS lernt Robert Skidelsky: Reichtum macht glücklich, darum muss er verteilt werden. Wired-Autor Chris Anderson druckt seinen Kopf. In Edge droht Professor Albert-László Barabási: Her mit euren Daten, sonst wird die wissenschaftliche Gemeinschaft aktiv.