Magazinrundschau - Archiv

Outlook India

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Magazinrundschau vom 30.01.2024 - Outlook India

Im indischen Ayodhya ist der Ram Mandir Tempel, der an der Stelle gebaut wurde, wo die am 6. Dezember 1992 von Hindu-Fanatikern zerstörte Babri-Moschee stand, fast fertig gebaut. Tanul Thakur ist hingefahren und stellt fest, dass sich das "alte, baufällige, verstopfte" Ayodhya sehr verändert hat: "Zwei Wochen vor der Einweihung des Ram-Tempels gleicht Ayodhya einer Eventmanagement-Firma, die in letzter Minute Vorbereitungen trifft - oder einer mythologischen Filmkulisse im Aufbau. Neben den Straßen, Gebäuden und Tempeln liegen Erde, Sand und Steine. JCB-Maschinen rumpeln; Kräne und Gabelstapler schlendern; Bauarbeiter verputzen, streichen, hämmern." Die Mieten für die Läden der Hauptstraße sind enorm gestiegen, lernt Thakur. "'Aber ob ich nun sterbe oder verschwinde, ich werde trotzdem für die BJP stimmen', schwört ein Ladenbesitzer. 'Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Leben etwas so Bedeutendes sehen würde wie den Ram-Tempel.'" Der bietet dem Autor noch "einen ironischen und surrealen Anblick: Bauarbeiter stehen auf Holzgerüsten und arbeiten an der Fertigstellung eines Metalldachs, während sie damit beschäftigt sind, eine einst zerstörte Anlage wieder aufzubauen. Dies sind die wahren Gestalter dieser Filmkulisse: die modernen Kar Sevaks, die 'L&T'-Jacken tragen. L&T (Larsen & Toubro), der multinationale Mischkonzern, hat den Bau und die Gestaltung des Tempels kostenlos übernommen. Der Tempelkomplex besteht aus zwei verschiedenen Bhakts: den Anhängern und den Unternehmen; letztere locken die ersteren an. Gegenüber einem Vordach bietet die Life Insurance Corporation kostenloses Wasser an (und macht einen Vorschlag: 'Schützen Sie Ihre Familie mit einem garantierten Einkommen'). Das Gleiche gilt für die Punjab National Bank ('PNB-Bildungsdarlehen: Verwirklichen Sie alle Ihre Träume - der Zinssatz beginnt bei 8,2 %'). Der Dreiklang aus Kapitalismus, Nationalismus und Männlichkeit prägt die gesamte Stadt. Campa Cola (2022 von Reliance Industries Limited übernommen) verspricht den Kunden 'Naye India ka apna thanda'.  Und auf einigen Werbeplakaten ist Hanuman mit einem Sixpack zu sehen, ein muskulöser, perfekt gemeißelter Gott."

Magazinrundschau vom 15.11.2022 - Outlook India

Welchen Platz hat der Säkularismus in Indien, fragt Outlook India im Schwerpunkt seines neuen Hefts. Nach dem Wunsch der Väter der indischen Verfassung sollte der Säkularismus "ein Gleichgewicht zwischen Mehrheit und Minderheit sowie zwischen Tradition und Moderne herstellen", aber das hat in Indien nie funktioniert, meint der Politikwissenschaftler Ajay Gudavarthy. "Wir müssen die Funktionsweise des Säkularismus überdenken und uns fragen, warum er bei den meisten gesellschaftlichen Gruppen das Gefühl hinterließ, zu kurz gekommen zu sein. Wie konnte es dazu kommen, dass der Säkularismus Kasten-, Klassen- und Religionsgruppen sozial ghettoisiert hat, ohne dass ein Gefühl der 'emotionalen und psychologischen Identifikation' zwischen ihnen entstand? ... Säkularismus wurde zum Kürzel für 'progressive' Kasten-Hindus, die nicht über Kaste diskutieren wollten. Die Anti-Kasten-Politik geriet in ihrem Kampf gegen berechtigte Kastenprivilegien in vielerlei Hinsicht unausgesprochen in Konflikt mit dem säkularen Diskurs. Da der Säkularismus zu einem stellvertretenden Diskurs zum Schutz von Kasteninteressen wurde, gelang es ihm nie, eine Sozialethik der Gegenseitigkeit und Zusammenarbeit zu schaffen. Der Säkularismus wurde zum Symbol für die Privilegien der Elite, für Klientelismus und Großzügigkeit. Als Antwort darauf entstand der Bahujanismus, der jedoch nur eine sektiererische Mobilisierung reproduzierte. Weder lieferte er uns eine Vision für bessere Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften, noch schmiedete er Brüderlichkeit zwischen den OBCs und den Dalits. Der 'Kampf' gegen den Säkularismus, der oft als Pseudo-Säkularismus bezeichnet wird, hat sich untrennbar mit der anti-elitären Mobilisierung verwoben."

Magazinrundschau vom 03.03.2020 - Outlook India

Bei den gewaltsamen Ausschreitungen gegen Muslime in Neu-Delhi hat sich keine einzige indische Partei mit Ruhm bekleckert, notieren Bhavna Vij-Aurora, Puneet Nicholas Yadav und Preetha Nair in ihrer Titelstory für die aktuelle Ausgabe von Outlook India. "Als sich der beißende Rauch endlich über der Skyline aufzulösen begann, wurde Politikern aller Couleur eine gemeinsame Frage gestellt. Einfach: Wo waren sie? Als Szenen seelenzerstörender Gewalt das Land ins Wanken brachten, warum hatten sie so vollständig abgedankt? War es ein Unfall oder Absicht? Warum hat die BJP-Regierung nicht die Macht des Staates gegen die Gewalttäter eingesetzt? Das spektakuläre Versagen der Polizei wird viele zukünftige Thesenpapiere füllen. Aber warum entließ der Innenminister der Union, Amit Shah, dem die Polizeikräfte Delhis unterstehen, versagende Polizisten nicht, um zu signalisieren, dass er es ernst meint? Warum brauchte Premierminister Narendra Modi über drei Tage, um zum Frieden aufzurufen? Wo war der Liebling der Massen Delhis, die Aam-Aadmi-Partei, als die Mohallas brannten? Grübelte die Kongress-Partei, deren Name auf die Schmach von 1984 zurückgeht, über Karma?" Dass die indische Regierungspartei BJP die Ausschreitungen nicht nur nicht verurteilte, sondern zum Teil sogar anstachelte, kann die Reporter nicht wirklich überraschen, vermutlich wird sie bei den nächsten anstehenden Wahlen sogar davon profitieren. "Aber auch die hartnäckigen Loyalisten der AAP und der Kongress-Partei winden sich vor den unbequemen Fragen, mit denen sie konfrontiert sind. Obwohl sie immer wieder lautstark dagegen protestieren, dass die säkulare Demokratie Indiens von der BJP zerrissen wird, was haben sie tatsächlich getan, als ein Sturm des Hasses in ihrer Mitte wütete? Gar nichts."

Magazinrundschau vom 02.01.2019 - Outlook India

Seit das Oberste Gericht in Indien verfügt hat, dass Frauen jeden Alters in Zukunft den Sabarimala-Tempel betreten dürfen, gab es - teilweise gewalttätige - Proteste dagegen. Ursprünglich hatten Frauen im "menstruationsfähigen Alter" von zehn bis fünfzig Jahren dem Ort fernbleiben müssen, weil Menstruation in Indien als unrein gilt - Grund genug für Outlook India die Menstruation zum Titelthema ihres neuen Heftes zu machen. Über dieses Thema darf nicht mehr geschwiegen werden, fordert Martand Badoni. Nirgendwo mehr, denn Indien ist mit seinem Tabu nicht allein. "Die erste auffällige 'Detonation' kam eher harmlos im März 2015 mit einem Instagram-Upload durch die indischstämmige kanadische Dichterin Rupi Kaur. Ein Foto aus ihrer Serie 'Period', das Flecken von Menstruationsblut auf der Kleidung einer Frau und auf dem Bettlaken darstellte, wurde von Instagram zweimal entfernt, weil es angeblich gegen die Gemeinschaftsstandards verstieß, die sich im Allgemeinen auf Nacktheit, Blut und Gewalt beziehen. Damals erkannten die Menschen, dass das Menstruationstabu sogar auf dieser visuellen Plattform für die Generation Z existierte. Das Unvermeidliche geschah: Das Schweigen selbst erzeugte einen lauten Ton. Nach kritischen Schlagzeilen stellte Instagram das Bild wieder her, mit einer Entschuldigung an Kaur. Das Bild ist seitdem viral geworden, hat sich auf Ted-Gespräche, Zeitschriften und Blogs ausgeweitet und wurde zu einer Internet-Fußnote zu diesem Thema."

Es ist seltsam, dass auch Frauen gegen das Betreten des Tempels protestieren, meint Nalini Natarajan, aber dann auch wieder nicht. "Es stellt sich nämlich auch die Frage: Ist die Menstruation ein heiliger Zustand (Matriarchat) oder ein beschämender Zustand (Patriarchat)? Beide Male werden Frauen gemieden, aber aus unterschiedlichen Gründen. Und die Frage des Zugangs zu Tempeln nimmt zwischen diesen beiden Ansätzen eine merkwürdige Position ein." Doch letztlich, meint Natarajan, ist das eigentlich Problem sowohl in Matriarchaten als auch in Patriarchaten die Vorstellung, dass Männer das verletzliche Geschlecht sind, das entweder vor den heiligen oder den schändlichen Aspekten der Menstruation geschützt werden muss (egal, was das für die weibliche Psyche bedeutet). Das ist zutiefst ironisch angesichts der Gewalt, die Männer gegen Frauen ausüben. Männer sollten aufhören, Frauen für ihre eigenen Schwächen zu bestrafen. Einen natürlichen, biologischen weiblichen Zustand als verschmutzt zu verdammen, während Männer alle möglichen wirklich transgressiven, tabuisierten Aktivitäten durchführen, unterstreicht die Ironie."

Magazinrundschau vom 27.11.2018 - Outlook India

Die Ende September gefällte Entscheidung von Indiens Oberstem Gericht, Frauen das Betreten des Sabarimala-Tempels in Kerala zu erlauben, führt immer häufiger zu gewalttätigen Ausschreitungen. Outlook India hat dem Thema einen Schwerpunkt gewidmet. J. Devika, die sich als Feministin, geboren in eine Mittelklasse Familie aus privilegierter Kaste vorstellt, erinnert sich, dass solche Tabubrüche früher viel gelassener hingenommen wurden. Was hat sich geändert? "Es gibt Grund zu der Annahme, dass die Unsicherheiten, die die moralische Mehrheit Keralas plagen, in den letzten zehn Jahren zugenommen haben, insbesondere als Reaktion auf die öffentliche Missachtung konservativer Sitten durch junge Menschen und die sehr öffentliche und starke Selbstbehauptung sexueller Minderheiten - ganz zu schweigen von der Stärkung des feministischen Diskurses. Das Savarna-Trauma erreichte schließlich seinen Höhepunkt mit der schrecklichen Erfahrung der Überschwemmungen, die Kerala im August dieses Jahres heimsuchten. Es war das erste Mal in der jüngeren Geschichte, dass die Savarna-Elite ihr Leben direkt von Naturgewalten bedroht fühlte. Es war auch das erste Mal, dass sie gezwungen waren, ihren Kastenstolz fallen zu lassen und die Hilfe der Fischer und völlig Fremder anzunehmen. Sabarimala bietet nur einen Auslöser für den Ausbruch dieses Traumas. Kein Wunder, dass es in der Gegenwart eine beispiellose Welle von fanatischen Beleidigungen gibt, die sich alle gegen Führer der 'niedrigeren Kasten' richten."

Magazinrundschau vom 23.10.2018 - Outlook India

Für viele junge Frauen in Indien ist #MeToo ein Funke der Hoffnung - wenngleich kein allzu großer, wie wir aus Lachim Deb Roys und Salik Ahmads Reportage erfahren. Insbesondere im ländlichen Raum des Landes sind Frauen bedrückenden Misshandlungen ausgesetzt - so sehr, dass die wenigsten Frauen den Mut aufbringen, Belästigungen, Übergriffe und sexualisierte Gewalt öffentlich zu benennen, auch, weil sie den Verlust ihres Arbeitsplatzes oder Racheaktionen fürchten. So etwa in Rohtak, einer auf den ersten Blick modern wirkenden Stadt im Bundesstaat Haryana. "Ein kürzlich eingereichter Bericht bekräftigt den besorgniserregenden Anstieg, was Verbrechen gegen Frauen betrifft. Seit 2014/15 stieg die Zahl der Vergewaltigungen um 47 Prozent, die Zahl der Belästigungen um 26 Prozent. Entführungen nahmen gar um schwindelerregende 100 Prozent zu. Allerdings bleiben die alltäglichen Belästigungen, denen junge Frauen geradezu überall - sogar auf dem Campus der Maharshi Dayanad Universität - ausgesetzt sind, unerwähnt. Mit Einbruch der Dunkelheit werde es dort gruselig, sagen Studentinnen. Dann fahren Schlägertypen in Autos umher, folgen den Frauen und rufen ihnen Anzüglichkeiten hinterher. 'Wenn wir bei uns einem Polizisten beschweren, dann sagt er bloß: Warum stößt das immer ausgerechnet Euch zu? Manchmal sagt er auch: Was sollen wir tun, ihnen die Augen ausbohren? Verschwindet in Eure Unterkunft! Dabei nimmt er noch nicht einmal seine Beedi-Zigarette aus dem Mund, wenn er mit mir spricht', erklärt die Jurastudentin Kiran, die nur ihren Vornamen nennt. Zwar sprechen sich die Studentinnen dafür aus, übergriffige Kerle beim Namen zu nennen und in der Öffentlichkeit bloßzustellen. Ob es in dem Bundesstaat bald zu einem #MeToo kommen wird, da sind sie sich allerdings nicht sicher. Sie fürchten, dass die Männer gewalttätig reagieren könnten."

Magazinrundschau vom 24.04.2018 - Outlook India

Ein Schwerpunkt bei Outlook India ist der unglaublich brutale Mord an der achtjährigen Asifa, Tochter muslimischer Bakarwal-Nomaden, die von einer Gruppe hinduistischer Männer fünf Tage lang vergewaltigt, gefoltert und schließlich getötet wurde. Nach dieser Gewalttat gab es Demonstrationen für die Freilassung der Täter, an denen sich sogar zwei Minister der Regierungspartei BJP beteiligten (die inzwischen zurücktreten mussten). "Die Vergewaltigung des Mädchens war monatelang geplant worden, um ihren Leuten zu verstehen zu geben, dass sie abhauen sollen", berichtet Naseer Ganai.

Harsh Mander, der die Organisation Karwan-e-Mohabbat gegründet, weil immer häufiger Minderheiten in Indien - Muslime, Dalit, Christen - angegriffen werden, ist bestürzt von dem Schweigen der großen Mehrheit nach der Vergewaltigung Asifas: "Ich hätte niemals gedacht, dass der Tag kommen würde, an dem ich uns zum Nachteil mit beispielsweise den Amerikanern vergleichen würde. Als Trump an die Macht kam, erließ er nach einer Woche eine Verfügung gegen die Einreise von Menschen aus sieben muslimischen Ländern. Innerhalb von Stunden versammelten sich Menschen an den Flughäfen, hielten Plakate hoch, auf denen stand, dass jeder willkommen sei, dass 'wir alle Muslime seien' und so weiter. Junge Anwälte boten juristische Hilfe an, einfache Leute besuchten zur Unterstützung muslimische Nachbarn. Schauspieler, Professionelle, äußerten sich. Ich sehe bei uns keine kollektiven Äußerungen diese Art von nachhaltigem Zorn und Opposition."

Shiv Visvanathan denkt derweil über den Hass nach, der zu dieser Tat geführt hat. Hass, meint sie, ist eine Emotion, die sich aus vielen anderen Emotionen speist. Er hat "eine ganz eigene Alchemie, eine Einstellung, die Gewalt umfasst, die in Stereotypen (ethnischen), Ideologien (Klassenfeinde) und institutionellen Ritualen wie Lynchen oder Dschihad enthalten ist. ... Es gibt aber auch Abweichungen oder Umwege, die wir nicht übersehen dürfen. Die Vergewaltigung Asifas fanden in einem Tempel statt. Und oft, bevor sie sie wieder und wieder vergewaltigten, vollzogen die Täter ein Ritual, dass einen Gott beschwichtigen sollte. Als würde ein wenig Beten die Zulässigkeit der Vergewaltigung verstärken.  braucht, um genährt zu werden:

Magazinrundschau vom 20.02.2018 - Outlook India

Indien wird von einer neuen Ehrenmord-Welle und Abtreibungen weiblicher Föten erschüttert: Insbesondere der Mord an Ankit Saxena, einem jungen Hindu, durch die muslimischen Eltern der jungen Frau, mit der er ein Verhältnis hatte, findet enormen Widerhall. Dass insbesondere in den ländlichen Regionen Frauen als Eigentum der Familie gelten und damit eine Kultur der Gewalt begünstigt wird, ist zwar nichts Neues, schreibt Pragya Singh. "Doch die neue Gewalt hat einen etwas anderen Ursprung. Sie resultiert aus den Rissen, aus dem Wandel und der Instabilität der traditionellen Gesellschaft, die sich mit der Moderne schwer tut ... Auf dem Land zeigt sich dies am eindrücklichsten. Man höre nur, was Naresh Tikait, Anführer einer dörflichen Gemeinschaft, auf ein Urteil entgegnete, das ihn und seinesgleichen zügelte, wenn es um ihren Einfluss auf Liebesbeziehungen geht: 'Wir werden keine Frauen auf die Welt bringen und dies auch niemandem gestatten.' Eine Drohung, die das Versprechen eines schweigsamen Gynozids absolut setzt."

Weitere Texte zum Thema in der aktuellen Ausgabe des Magazins.

Magazinrundschau vom 04.04.2017 - Outlook India

In den siebzig Jahren seit dem Ende des Kolonialismus konnte Indien nie die Tyrannei des Feudalismus abstreifen, den traditionelle Eliten, später Briten und heute die modernen Eliten aufrecht erhalten. Outlook India hat diesem "hässlichen Inder" - der in jeder Kaste residiert - ein ganzes Heft gewidmet. "Es gibt eine neue feudale Ordnung", schreibt Pranay Sharma im Aufmacher. "Die politische Klasse mag dafür beispielhaft sein, aber ihre Granden haben kein Copyright darauf. Jeder will ein Stück. Alle Institutionen, alle Orte, alle Lebensbereiche sind von einem unheiligen Gedränge gezeichnet, das eine neue Brut hervorgebracht hat, die das Land überschwemmt: den Hässlichen Inder. ... Nehmen Sie nur den Fall von Gaikwad, dem Shiv-Sena-Abgeordneten aus Maharashtra, der einen Flugbegleiter '25 Mal' mit seinem Schuh geschlagen hat, weil der ihn nach der Landung gebeten hatte, das Flugzeug zu verlassen. Gaikwad war wütend, weil die Fluggesellschaft ihm keinen Platz in der Business Klasse gegeben hatte - auf einem Flug, in dem es keine Business Klasse gab. Woher kommt dieses Überlegenheitsgefühl bei Politikern wie Gaikwad", fragt sich Sharma, der dieses Verhalten überall beobachtet.
Stichwörter: Kolonialismus, Copyright

Magazinrundschau vom 31.01.2017 - Outlook India

Das Geschäft mit der Prostitution blüht in Indien. Dabei ist Prostitution zwar erlaubt, doch das Geschäftemachen drumherum verboten. Und Menschenhandel sowieso. Und doch wird mit beidem unendlich viel Geld verdient, berichten Anoo Bhuyan, Prachi Pinglay-Plumber, Dola Mitra in ihrer Reportage: "Genau die Kräfte, die diese moderne Sklaverei eigentlich bekämpfen sollen, stecken oft mit Kidnappern, Mittelsmännern und Bordellbesitzern unter einer Decke, um weit mehr einzustecken als nur kostenlose sexuelle Gefälligkeiten. Gruppen von Bordellen in Delhi, Mumbai und Kalkutta sind die Quellen großer Einkünfte für korrupte Polizisten, Politiker und Beamte. In diesem gutgeölten System ist die Misere der Sexarbeiterinnen völlig unwichtig und wird mit von den Behörden ignoriert. Man nehme nur die Hauptstadt als Beispiel. Delhis Rotlichtbezirk, GB Road, prosperiert weniger als einen Kilometer von der Polizeistation Chandni Chowk. 'Das funktioniert nicht ohne die aktive Duldung von Polizei, Politikern und Lokalbehörden', sagt Swati Maliwal, Vorsitzende der Frauenkommission von Delhi. Sie schätzt, dass sich auf der GB Road etwa 90 Bordelle befinden, mit 5000 Frauen und 800 Kindern."