Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

September 2013

Die Ideen blühen und vermehren sich

24.09.2013. Nach dem Eiertanz um ein Eingreifen in Syrien wird sich kein Tyrann mehr vor westlichem Säbelrasseln fürchten, fürchtet der Economist. In der New York Review of Books geißelt Amartya Sen die selektive Abtreibung weiblicher Föten in Indien. Der Guardian führt in die Gullys und auf die Baukräne Londons. Amerikanische Straßengangs adden ihre Feinde neuerdings bei Facebook, berichtet Wired. Elet es Irodalom beklagt die Perpetuierung von Osteuropa-Klischees in den preisgekrönten Werken des aktuellen ungarischen Kinos. Und Lapham's Quarterly denkt über das Phänomen der Henkersmahlzeit nach.

Mehr Essen, mehr Raum, mehr Sex

17.09.2013. Caravan beschreibt ein indisches Problem, das man auch in Europa kennt: man erfährt erst über englische Texte, was im Nachbarland geschieht. In Rue 89 vermisst der Philosoph Edgar Morin die Pariser Pissoirs. Democracy sucht einen politisch denkenden Techno-Intellektuellen und findet ihn in Tom Slee. In Elet es Irodalom analysiert Péter Nádas die Stärken und Schwächen des Demokraten. Pacific Standard beobachtet eine Genexpression (oder eher: -explosion). Intelligent Life und die New York Review of Books stellen zwei Heldinnen vor. In der NYT feiert Jonathan Lethem die paranoide Kunst des Thomas Pynchon.

Heiter, gesellig, positiv

10.09.2013. In The New Republic antwortet Leon Wieseltier auf Steven Pinkers Empfehlung auf die Geisteswissenschaften, etwas wissenschaftlicher zu arbeiten. In Le Monde plädieren Tzvetan Todorov und Edgar Morin für aktives Nichtstun in Syrien. Im BBC Magazine erzählt David Good, wie er seine Mutter bei den Yanomami suchte. In Eurozine schildert Sergej Khazow die schwierige Lage Homosexueller in Russland. Der Rolling Stone porträtiert Ex-Anonymous-Sprecher Barrett Brown, dem gerade 105 Jahre Haft drohen. Arnon Grunberg ist für den Believer nach Thessaloniki gefahren. Die NYT porträtiert den Retter der Milliarden-Dollar-Entwicklungshilfeindustrie, den ruandischen Staatspräsidenten Paul Kagame.

Anrecht auf eine echte Debatte

03.09.2013. Das New York Magazine berichtet, wie die New Yorker Polizei zusammen mit der CIA die Muslime in New York überwacht. The Nation liest die Schriften Albert Camus' zu Algerien und meint: Der Mann hat sich geirrt. In Open Democracy erfahren wir - fast - was die Syrer wollen. Harper's mietet sich eine Kuschlerin für ein Nickerchen in einem japanischen Co-Schlaf-Café. In Elet es Irodalom wehren sich Péter Esterházy und Péter Nádas gegen Vorwürfe, sie hätten mit Politikern der Kadar-Ära kooperiert. Die NYT empfiehlt vier französische Fernsehserien.