Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

November 2010

Das Leben ist fröhlicher

30.11.2010. Keine Informationen, Staats-PR liefert das russische Fernsehen, ruft der Journalist Leonid Parfjonow bei einem Auftritt im russischen Fernsehen (und auf Open Democracy). Im ungarischen HVG ruft Agnes Heller die bürgerlichen Kräfte Ungarns auf die Barrikaden. Der Guardian liest Wassili Grossman. In Rue89 fürchtet sich Emanuel Todd vor der Senildemokratie in Europa. In Literaturen verkündet der Theologe Gerd Lüdemann: Christus war ein Exorzist. Der New Yorker kennt das ultimative Statussymbol.

Das harte Teil einer Sonnenuhr

23.11.2010. Wie schreibt man gut über Sex? fragt der Independent. Al Ahram erkennt sich in Michael Hanekes Film "Das weiße Band". Die New York Review of Books fragt: Würde Ihre Großmutter im Netz Wegwerfwindeln kaufen? In Clarin erklärt Horacio Bilbao, wie die Lieder von Mercedes Sosa rückwirkend wieder privatisiert wurden. Newsweek lauscht mit der Sängerin Zhu Zheqin chinesischen Liebesliedern. Polityka teilt Polen auf. Rue 89 staunt nicht einmal: In Marseille geht es zu wie in The Wire.

Alle reden nur noch über Salvador

16.11.2010. In Walrus erzählt Dave Cameron von den Zeitreisen seines krebskranken Vaters. The Nation liest Gal Beckermans fesselnde Geschichte der Juden in der Sowjetunion. Tehelka erklärt, warum arme Alte in Indien ihre Kinder fürchten müssen. Was erhofft man sich eigentlich von einer Übersetzung, fragt Julian Barnes in der LRB. Prospect findet heraus, wie Rupert Murdoch die Iraner mit Fernsehschmonzetten von der Revolution ablenkt. In Guernica erklärt John Updike, wie man klaut.

Wir verlieren unsere Körper

09.11.2010. Wired erzählt, wie die chinesische Internetpolizei ausgetrickst wird. In El Pais Semanal erklärt Felipe Gonzalez, wie Macht funktioniert - außer im Vatikan. In Outlook India ruft Amartya Sen zu Sanktionen gegen Burma auf. Der Economist empfiehlt Anteile an der Piraten-Börse. Elet es Irodalom fragt, in welche europäische Kultur sich Einwanderer eigentlich integrieren sollen. Darf man die nackten Brüste seiner halbwüchsigen Tochter filmen, fragt Vanity Fair. In der New York Review of Books blickt Zadie Smith auf Facebook und schrumpft.

Süßer Klang der Epiduralsonette

02.11.2010. Tehelka und Outlook verteidigen Arundhati Roy gegen den Vorwurf der Volksverhetzung. In der Paris Review erklärt Michel Houellebecq, was noch skandalöser als Sex ist. La vie des idees überlegt, ob Noam Chomsky wirklich ein manichäischer Linker ist. The Nation wittert in Lewis Hyde einen verkappten Romantiker. NZZ Folio weiß, warum große Hirne so oft pleite gehen. Der Guardian feiert Jenny Erpenbeck.