Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

August 2017

Wie die Wolke das Gewitter

29.08.2017. Die Boston Review erinnert daran, dass die größten Essayistinnen Kunst und Sentiment eisig auseinanderhielten. Im Guardian beschreibt Dina Nayeri, wie evangelikale Apokalyptiker den  USA die Zukunft rauben. Slate.fr sieht im Identitätsdenken multikulturelles und reaktionäres Dogma aufeinanderprallen. Elet es Irodalom beschwört Ungarns Schriftsteller, sich nicht mit staatlichen Stipendien kaufen zu lassen. Die New York Times bewundert die mühelose Eleganz des Roger Federer. Und in der LA Review of Books beteuert Alejandro Jodorowsky die Wahrhaftigkeit stilisierter Kunst.

Behauptung des Selbst

22.08.2017. In den Blättern erklärt Wendy Brown: Der Neoliberalismus zerstört die Demokratie. In Eurozine gibt Mark Lilla auch der modischen Linken Schuld, die keine Bürger mehr kennt, sondern nur noch Identitäten. Im Guardian erzählt der syrische Autor Khaled Khalifa, wie es war, aus Damaskus nicht zu fliehen. Im New York Magazine fragt Ellen Pao, warum sie im Silicon Valley keine Kekse bekommt. Im Film Comment erzählt Steven Soderbergh, warum er jetzt eine App-Serie dreht. HVG bemerkt, dass sich jetzt auch ungarische Kulturchauvinisten auf Multikulti-Festivals tummeln.

Löwinnen, Schildmaiden und Walküren

15.08.2017. Die Europäer liegen am Strand, während die Amerikaner interessante Magazine machen. Beides ist schön. In Atlantic erzählt Kurt Andersen, wie die akademische Linke der Rechten die Munition für einen Kampf lieferte, der im Wahlsieg Trumps gipfelte. Harper's erzählt die Geschichte der weiblichen Seite von Rechts. Das New York Magazine untersucht den neuen Kulturstalinismus. Und Vanity Fair macht Wuuhuu!

Ein antisentimentales Lachen

08.08.2017. Die Amerikaner haben viel zu oft freudlosen Sex, schuld daran sind die religiösen Prinzipien der Verfassungsrichter, glaubt die New York Review of Books. In Eurozine will Slavenka Drakulic ein österreichisches Fischstäbchen. In der London Review nimmt John Lanchester Facebook aufs Korn. Slate erteilt eine Lektion über den Rassismus der Antirassisten. Und in Film Comment erweckt Mario Adorf seinen inneren Jackie Chan.

Die Reinheit der Spiele

01.08.2017. Der Guardian schildert den Umgang des Islamischen Staats mit sechstausend Jesidinnen. Das New York Magazine schildert den Umgang amerikanischer Gamer mit weiblichen Spieledesignern. In La regle du jeu erklärt die Komikerin Océanerosemarie, warum sie den Satz "Ich bin Charlie Coulibaly" witzig findet. Wired geht auf Kuba ins Sneakernet. New Republic verliebt sich in Charlize Therons rasiermesserscharfe "Atomic Blonde". Die New York Times lernt, dass eine Einladung zum Tee bei der chinesischen Polizei nichts Gutes bedeutet.