Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

Juni 2008

Spione der Diözese

24.06.2008. The New Republic porträtiert den jüngsten Helden von Tienanmen, den Notfall-Chirurgen Jiang Yanyong. In Tygodnik Powszechny erklärt der Historiker Jochen Staadt, warum die Aufarbeitung der Stasiakten alles, aber keine Hexenjagd ist. In HVG vermisst der Dichter Zoltan Poos Vergangenheitsbewältigung in Sachen 1956. Lustration war gestern, jetzt sind die Polen in der Stimmung, einen drauf zu machen, meint Polityka. Der Spectator fürchtet einen Bürgerkrieg in der Katholischen Kirche. Der Espresso porträtiert die zwei berühmtesten Flüchtigen vor der italienischen Justiz. Das TLS liest die Tagebücher Sergej Prokofjews. Die besten englischsprachigen Bücher kommen derzeit aus Pakistan, hält Outlook India fest.

Wir sind gekommen, um zu expandieren

17.06.2008. In der Lettre zeigt der Philosoph Michail Ryklin, wie Macht funktioniert. In Le Point erklärt der Historiker Patrice Gueniffey die revolutionäre Leidenschaft der Franzosen. In der London Review beklagt der Psychogeograf Iain Sinclair die rasende Zerstörung des Londoner Ostens. In der Polityka ärgert sich Adam Krzeminski über polnische Neonationaldemokraten und deutsche Linke. Atlantic hört die Musik in Rupert Murdochs Plänen für das Wall Street Journal. Der New Statesman erinnert an den österreichischen Fußballhelden Matthias Sindelar. Elet es Irodalom fragt: Wozu brauchen wir Literatur?

Guck, es ist ein Pork Port

10.06.2008. In der Polityka erklärt Tadeusz Mazowiecki, warum Polen schon 1989 ein neues Land war. Der Economist untersucht den sich rapide verändernden Buchmarkt. In Tygodnik Powszechny meint der Theaterregisseur Pawel Demirski: für die jungen Polen ist Lech Walesa ein totes Symbol. Das TLS analysiert den Aufstieg der Genreliteratur. Espresso prophezeit den Aufstieg der indischen Frauen. Die New York Review of Books weiß, warum unser Gehirn Dopamin liebt. Im Nouvel Obs erklärt Attac die Folgen der Globalisierung. In Reset.doc erklärt Zygmunt Bauman, was wir dagegen tun sollen. Die New York Times stellt Pig City vor.

Jelineks Ruf

03.06.2008. Die London Review wünschte sich, Elfriede Jelineks Roman "Gier" wäre nie übersetzt worden. Polityka erzählt eine Geschichte des polnischen Antisemitismus - auch auf Deutsch. In Clarin hofft der spanische Architekt Santiago Calatrava, auch in Großstädten bald angenehm leben zu können. In der Gazeta Wyborcza beschwichtigt der Politologe Ivan Krastev die Angst der Ex-Jugoslawen vor einem Zerfall der EU. Im Guardian hält Ian McEwan nichts von Endzeit-Denken. Al Ahram erzählt die Geschichte der Juden in Ägypten. Die New York Times porträtiert die stärkste Waffe der pakistanischen Demokratie: Männer in schwarzen Anzügen.