Magazinrundschau
Als Denker befreit
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Freitag Mittag
21.03.2014. Walter Benjamin lebt - jedenfalls in Frankreich und den USA, melden Le Monde und der Chronicle. Der New Yorker präpariert die zersetzende Wirkung des Dekonstruktivismus am Beispiel Paul de Mans heraus. Im SZ Magazin singt der Videokünstler Matthew Barney ein Loblied auf den Widerstand. Elet es Irodalom hat ein Problem mit dem von der jüdischen Gemeinde Ungarns geplanten Haus des Zusammenlebens. Krieg ist kein Würzmittel für Mittelstandsgeschichten, knurrt The New Republic Lorrie Moore an.
Le Monde (Frankreich), 14.03.2014

Chronicle (USA), 17.03.2014

New Yorker (USA), 24.03.2014

Ferner im Heft: Anthony Lane porträtiert Scarlett Johansson, deren Karierre gerade richtig abhebt. Und David Denby untersucht Lars von Triers "Nymphomaniac" auf seine philosophischen Implikationen. Der New Yorker hat außerdem eine Geschichte der nigerianischen Autorin Chimamanda Ngozi Adichie von 2008 online gestellt: "The Headstrong Historian".
SZ-Magazin (Deutschland), 14.03.2014

New York Review of Books (USA), 03.04.2014

Elet es Irodalom (Ungarn), 14.03.2014

New Republic (USA), 02.03.2014

London Review of Books (UK), 20.03.2014

El Pais Semanal (Spanien), 03.03.2014

New York Magazine (USA), 11.03.2014

Außerdem in der Ausgabe: Kevin Roose überlegt, ob San Francisco das neue New York ist (was die Mieten angeht, schon). Und Carl Swanson spricht mit Charlotte Gainsbourg über ihre Arbeit mit Lars von Trier.
Nepszabadsag (Ungarn), 14.03.2014

Eine guten Einblick in die Probleme des ungarischen Buchmarkts gibt auch dieses Interview mit der Übersetzerin Lídia Nádori auf der Webseite des Goetheinstituts in Ungarn.
New York Times (USA), 16.03.2014
William J. Broadmarch beschreibt ein Problem der amerikanischen Forschung: Die massiven Kürzungen von staatlichen Geldern in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass immer öfter superreiche Amerikaner einspringen und wissenschaftliche Projekte fördern. Eigentlich eine gute Sache, weil sie oft effizienter arbeiten als staatliche Forschungsprogramme. Aber diese schleichende Privatisierung der Wissenschaft löst auch einiges Unbehagen aus: "Auf dem Spiel steht, so Kritiker, der Sozialvertrag, wonach Wissenschaft der Allgemeinheit zugute kommen soll... Historisch betrachtet ist die Erforschung von Krankheiten besonders anfällig für ungleiche Aufmerksamkeit entlang der ethnischen und ökonomischen Linien. Ein Blick auf die größten Projekte legt nahe, dass Philantropen mit ihrem Krieg gegen Krankheiten diese Kluft noch vergrößern. Einige der Projekte, getrieben von persönlicher Not, richten sich gezielt gegen Krankheiten, die mehrheitlich Weiße heimsuchen - Mukoviszidose, Hautkrebs und Gebärmutterkrebs."
Im Magazin lotet Yiren Lu das Altersgefälle im Silicon Valley aus und stellt fest, dass junge IT-Nerds nicht auf Grundlagenentwicklung stehen und alte Hasen oft nicht smart genug sind und sich nicht für Apps interessieren. Leicht handhabbare Programmierschnittstellen und -tools machen es möglich, ohne großartige Programmierkenntnisse erfolgreiche Start-ups zu gründen, sorgen aber auch dafür, dass die Programmierung und Herstellung der Web-2.0-Infrastruktur an den weniger coolen, meist älteren Typen hängen bleibt. "Natürlich gibt es Ausnahmen, doch im Ganzen scheinen die Jungen rastloser, immer auf der Suche nach dem nächsten großen Ding, auch weil die Start-ups diese Haltung fördern; daher die Wanderbewegung von Yahoo zu Google zu Facebook und weiter zu jüngeren, hipperen Unternehmen ... Auf der anderen Seite gibt es immer noch Apple, alte Garde, aber nicht uncool. Cool ist da, wo smarte Leute, Geld und ein verlockendes Produkt zusammenkommen."

Kommentieren