Magazinrundschau
Kompass des Bösen
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
26.08.2014. Im Spectator gibt der Historiker Tom Holland einen Einblick in die religiösen Vielfalt Mesopotamiens, die die Isis gerade zerstört. Vanity Fair erzählt die Geschichte der Madame Claude. Dawn stellt ein Buch über den muslimischen Zionismus in Pakistan vor. Kathrin Passig denkt in Funkkorrespondenz über die Nützlichkeit irrationaler Argumente nach. Die Public Domain Review erzählt, wie das Lachgas den Schriftstellern und Wissenschaftlern die Sprache verschlug. Das TLS liest eine neue Brecht-Biografie.
Spectator (UK), 23.08.2014

Douglas Murray fragt sich, was angesichts der großen Zahl selbstgezüchteter Dschihadisten noch auf Großbritannien zukommen wird.
Funkkorrespondenz (Deutschland), 22.08.2014

Huffington Post fr (Frankreich), 24.08.2014

Vanity Fair (USA), 01.09.2014

In der aktuellen Ausgabe erzählt William Stadiem die Geschichte der Madame Claude, die in den Fünfzigern zur prominentesten Bordellbesitzerin Frankreichs aufstieg. Angefangen hatte sie als kleine Bibelverkäuferin - oder auch nicht. Vielleicht hatte sie auch als Straßennutte gearbeitet, oder war als Jüdin in Auschwitz interniert gewesen - je nachdem, wen man fragt. Egal, in den fünfziger Jahre konnten ihre Kunden unter den schönsten Mädchen in Paris wählen. Dabei waren die Preise so moderat, dass sogar Journalisten wie Jean-Pierre de Lucovich (Paris Match) oder Taki Theodoracopulos (Spectator) Madame Claude besuchten: "Für de Lucovich, den Banker, Taki und zahllose andere wurde Claude zu einer Gewohnheit. "Jeden Tag waren andere Mädchen da, aus der ganzen Welt, mehr Ausländerinnen als Französinnen", erzählt de Lucovich. "Es gab immer eine Überraschung und vieles war wie in Belle de Jour. Très bien au lit, war Claudes charakteristische Anpreisung. Und bedenken Sie, auch wenn dies Frankreich war, informeller Sex war noch nicht üblich. Nette Mädchen machten es nicht.""
Boston Review (USA), 18.08.2014

Dawn (Pakistan), 03.08.2014

Public Domain Review (UK), 25.08.2014

New Yorker (USA), 01.09.2014

Und gemeinsam mit der Cambridge-Professorin Mary Beard untersucht Rebecca Mead, wie Männer Frauen über den Mund fahren, schon bei Ovid, vor allem aber im Internet, wo es leicht scheint, alle Arten von Frauenfeindlichkeit zu praktizieren: "Ein Kommentar über die Zähne einer Person kann unfein sein, ein Thread über Vergewaltigung ist kriminell."
New York Magazine (USA), 25.08.2014

Bloomberg Businessweek (USA), 21.08.2014

Himal (Nepal), 19.08.2014

Linkiesta (Italien), 24.08.2014

Magyar Narancs (Ungarn), 07.08.2014

Times Literary Supplement (UK), 22.08.2014

Mit großem Interesse liest Andrew Scull auch das Buch "The Story of Pain", in dem Joanna Bourke den Schmerz als soziales und sprachliches Konstrukt deutet: "Es hat kein spezifisches Wesen oder eine ihm eigene Qualität reiner Emfpindungen, sondern eher ein komplexes kulturelles Phänomen, eine Artm Erfahrung wahrzunehmen, die von Srache und geschichte geformt wird, "Es gibt", sagt Bourke, "kein privates Schmerz-Erlebnis", so wie es auch keine Privatsprache gibt (hier macht sie Anleihen bei Wittgenstein)."
New York Times (USA), 23.08.2014

In der Sunday Book Review stellt James Gleick Vikram Chandras Buch "Geek Sublime" vor. Der indisch-amerikanische Schriftsteller, der früher selbst für seinen Lebensunterhalt programmiert hat, plädiert für eine neue Sicht auf das Programmieren: dessen Codes beruhen nämlich auf linguistischen Regeln, die der indische Gelehrte Panini 500 v.Chr. für das Sanskrit aufstellte, die via Noam Chomskys "generative Grammatik" in den USA verbreitet wurden und den Boden für die modernen Computersprachen bereiteten.
Kommentieren