Der
Front national hat in Hénin-Beaumont in der Picardie (also bei den "Schtis") einen Bürgermeisterposten im
ersten Wahlgang erreicht. Der Demograf François Miquet-Marty
zählt in einer gegenüber dem FN erstaunlich milden Analyse die weitere Erfolge der Rechtsextremen bei diesen Lokalwahlen auf: "In den folgenden Städten wird der FN in der zweiten Wahlrunde antreten: Forbach, Perpignan, Béziers, Avignon, Fréjus, aber auch
Marseille, Metz,
Straßburg, Poitiers, Le Mans, Saint-Brieuc, Amiens,
Lille, Montauban... In Avignon und Perpignan lagen seine Wahlergebnisse
über 30 Prozent."
Die Franzosen in manchen Städten hassen die "etablierten" Politiker so sehr, dass sie lieber
Front National wählen - vor allem, weil diese Partei noch nie an der Macht war,
schreibt die Publizistin
Caroline Fourest einen Tag später: "Das ist keine Überraschung, es ist sogar banal, aber besorgniserregend, wenn man bedenkt, was den Front National tatsächlich von den anderen Parteien unterscheidet... Er hat alle Mängel der Politiker, die von Macht und Zynismus zerfressen sind, ohne jemals die geringste Verantwortung getragen zu haben. Schweigen wir von der Vetternwirtschaft in der Partei und ihrer autoritären und intransparenten Struktur. Und schweigen wir von der Unterstützung der Partei für
Baschar El-Assad und
Wladimir Putin. In all diesen Punkten hat Marine Le Pen gegenüber ihrem Vater nicht die geringsten "Neuerungen" eingeführt."