Magazinrundschau
Parteimitglieder an die Front
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
London Review of Books (UK), 05.03.2020

Outlook India (Indien), 09.03.2020

Elet es Irodalom (Ungarn), 28.02.2020

New Yorker (USA), 09.03.2020

Außerdem: Andrew Marantz stellt Brad Parscale vor, den Mann hinter Trumps Social-Media-Kampagne. Alex Ross erinnert an deutsche Schriftsteller im Exil in Los Angeles während des Zweiten Weltkriegs. Hua Hsu hört Moses Sumney. Peter Schjeldahl besucht eine Donald-Judd-Retrospektive im MOMA. Idrees Kahloon liest Thomas Pikettys neues Buch "Capit", Adam Kirsch liest Aharon Appelfeld. Und Anthony Lane sah im Kino Giuseppe Capotondis "The Burnt Orange Heresy" und Corneliu Porumboius "La Gomera".
Slate.fr (Frankreich), 02.03.2020

168 ora (Ungarn), 01.03.2020

A2larm (Tschechien), 01.03.2020

Merkur (Deutschland), 01.03.2020

Oliver Staudt diskutiert außerdem schon sehr intensiv Thomas Pikettys demnächst erscheinende Geschichte der Ungleichheit "Kapital und Ideologie". So viel vorweg: "Als entscheidende politische Herausforderung unserer Zeit wird die 'identitäre Falle' identifiziert. Die Sozialdemokratie sei im Grunde Opfer ihres eigenen bildungspolitischen Erfolgs geworden, indem sie sich schleichend von einer Arbeiterpartei in eine Akademikerpartei verwandelt habe. Die ehemalige Klientel empfinde sich heute als Globalisierungsverlierer und drohe, zwischen einer 'Kulturlinken' (gauche brahmane) und einer 'Businessrechten' (droite marchande) politisch heimatlos geworden, sich auf die nationale Identität zurückzuziehen. In der Regierung Macrons, de facto aber auch bei den britischen remainers, sieht Piketty eine Koalition dieser zwei Lager von Globalisierungsgewinnern, die sich selbst als progressiv betrachten und einen verächtlichen Blick auf die Abgehängten werfen."
La regle du jeu (Frankreich), 27.02.2020

Guardian (UK), 02.03.2020

Außerdem: Christopher de Bellaigue blickt in einem riesigen Report auf die britische Landschaft, wo Kleinbauern nach dem Brexit um ihre Existenz bangen, Agrarkonzerne Riesengewinne einfahren und jetzt auch noch Milliardäre riesige Ländereien in Reservate umwandeln, die sie für den Jagdsport verwildern lassen. Kirean Morris jubelt dagegen über die Erfolge des New Nordic, das mit hyperlokaler, mikrosaisonaler Sterneküche wie im Kopenhagener Noma nicht nur die Spitzengastronomie umkrempelt, sondern die Welt des Essens insgesamt.
Wired (USA), 28.02.2020
Jahrelang hat Nordkorea nahezu perfekt gefälschte Dollars gedruckt, doch seit einiger Zeit hat sich das Land darauf spezialisiert, mit avancierten Hacks westliche Banken digital auszurauben, hat Ben Buchanan recherchiert. Nachdem ein groß angelegter Heist - für den auch diverse Drucker per Fernsteuerung lahmgelegt werden mussten - nicht ganz den ersehnten Ertrag brachte (zahlreiche Banken hatten Nachfragen angesichts der Häufung ungewöhnlicher Überweisungsanfragen), hat sich das Land 2018 auf eine andere Strategie verlegt: "Die Operation begann irgendwann im Juni 2018 damit, die Cosmos Cooperative Bank in Indien zu kompromittieren. Nachdem die Hacker dort erst einmal drin waren, erarbeiteten sie sich ein tiefgehendes Verständnis der Funktionsweise dieser Bank und verschafften sich einen geheimen Zugang zu maßgeblichen Teilen ihrer Rechner-Infrastruktur. Den ganzen Sommer 2018 lang schienen sie sich auf eine neue Art Operation vorzubereiten. Diesmal würden sie sich auf Bankkarten und elektronische Überweisungen konzentrieren, um das Geld rauszuschaffen. ... Am 11. August wurden die Nordkoreaner schließlich aktiv. In einem Zeitfenster von wenig mehr als zwei Stunden traten Geldkuriere in 28 Ländern in Aktion. Mit gefälschten, voll funktionsfähigen Kontokarten hoben sie an Automaten in aller Welt Beträge zwischen 100 und 2500 Dollar ab. Während frühere nordkoreanische Versuche daran gescheitert sind, dass der Transfer riesiger Summen ziemlich auffällig und leicht rückgängig zu machen ist, war diese Aktion darauf angelegt, breit, flexibel und schnell zu sein. Insgesamt erbeuteten sie elf Million Dollar."
Außerdem hat Nicola Twilley nachgeforscht, was wir künftig auf langen Weltraumreisen essen werden. Eine zentrale Frage, denn: "Ein durchtrainierter Astronaut mag zwar in der Lage sein, von Weltall-Studentenfutter zu leben, ohne durchzudrehen. Aber was ist mit den Zivilisten, die ein Ticket ohne Rückkehr zum Mars buchen? Maggie Coblentz, die die gastronomische Forschung der Space Exploration Initiative leitet, behauptet, dass uns erst gutes Essen, genau wie Kunst, Musik und ausreichend Bewegung, in die Lage versetzt, die Erde hinter uns zu lassen. ... 'Die Leute, fragen mich, warum ich denn nicht einfach Pasta im Weltall koche, ich sei doch Italiener', sagt der Astronaut Paolo Nespoli. 'Und ich sage nur: Nun ja, das würde ich rasend gerne. Aber das geht nicht.' Meiner Meinung nach kann man Essen im All nicht verstehen, solange man nicht einige der grundlegenden praktischen Probleme verstanden hat, die aus Essen im All das machen, was es nun einmal ist.'"