Magazinrundschau
Weder Tragödie noch griechisch
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
04.08.2015. Wer kontrolliert die Meinungsfreiheit im Netz, fragt der New Yorker. Wer will überhaupt noch Meinungsfreiheit, fragt der iranische Blogger Hossein Derakhshan in Medium. Die Kids werden heute eben lieber Social Media Millionäre, vermutet Vanity Fair. Wer ist hier bildungsfern, fragt der Merkur. In HVG bewundert die Übersetzerin Lidia Nadori den Mut deutscher Autoren, wenn auch nicht unbedingt ihren Stil. Hospodarske noviny verabschiedet sich vom Dichter des Klaviers, Ivan Moravec. Der Rolling Stone schmuggelt sich in den Jemen.
New Yorker (USA), 17.08.2015

Außerdem: Jake Halpern über das stille Leben des Polizisten, der Michael Brown in Ferguson erschoss. Und Peter Hessler über Sprachgrenzen zwischen chinesischen Unterwäschehändlern und ihrer ägyptischen Kundschaft.
Medium (USA), 14.07.2015

Vanity Fair (USA), 31.07.2015

HVG (Ungarn), 22.07.2015

California Sunday Magazine (USA), 02.08.2015

New York Review of Books (USA), 13.08.2015

Außerdem: Sue Halpern ist völlig fasziniert von Elon Musk, Mitbegründer des milliardenschwerden Online-Bezahlsystems Paypal, der Elektroautofirma Tesla Motors und der Raumfahrtfirma Space X, dem Ashlee Vance gerade eine Biografie gewidmet hat. Alice Gregory schließlich liest William Finnegans "Barbarian Days", ein autobiografischer Band, in dem der Reporter Finnegan erzählt, wie sehr Surfen seinen Blick geprägt hat (lesenswert auch das Interview mit Finnegan in Guernica).
Merkur (Deutschland), 01.08.2015

Weiteres: Ute Sacksofsky verteidigt feministische Rechtswissenschaft gegen ihre Kritiker. Jan-Werner Müller denkt über Populismus nach und stellt fest: "Die Empirie rangiert in der Vorstellungswelt der Populisten immer hinter der Moral."
Guardian (UK), 01.08.2015

Alice O"Keeffe porträtiert den israelischen Autor Etgar Keret, der einen Boykott israelischer Künstler schon deshalb bescheuert fände, weil er selbst bereits in Israel als vermeintlicher "Verräter" boykottiert werde. Außerdem: "Mit Verve erklärt Keret, dass ein Boykott direkt Israels rechtem Flügel in die Hände spielt: "Das rechte Narrativ besagt unentwegt, dass die Welt uns hasst und keinen Dialog will, weil sie voller verkappter Antisemiten sei. Fragt man die israelischen Rechten, sind die alle für den intellektuellen Boykott.""
Linkiesta (Italien), 01.08.2015

Hospodarske noviny (Tschechien), 28.07.2015

Hier spielt Moravec Beethovens Klavierkonzert Nr.4:
New Republic (USA), 02.08.2015

In einem zweiten Artikel beschreibt Jacob Mikanowski den chinesischen Autor Yan Lianke als eine zwiespältige, zwischen höchsten Ehren und rabiater Zensur schwankenden Autor, der es in seinem neuesten Roman "Die vier Bücher" allerdings schafft, ein Tabuthema aufzugreifen: "Anders als mit der Kulturrevolution setzen sich sehr wenige chinesische Romane oder Memoiren mit dem Großen Sprung nach vorn auseinander, einen früheren Versuch, die chinesische Gesellschaft von Grund auf umzustülpeln." Die damit verbundenen Hungersnöte sind schwer zu beziffern, so Mikanowski, aber 30 bis 45 Millionen Tote werden"s schon gewesen sein.
El Pais Semanal (Spanien), 31.07.2015

Buzzfeed (USA), 30.07.2015

Magyar Narancs (Ungarn), 16.07.2015

Rolling Stone (USA), 30.07.2015

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