Magazinrundschau
Diese unglaubliche Unförmlichkeit
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
18.12.2017. Die Huffington Post rechnet vor, wie angeschmiert die Millenials sind. In Novinky erklärt der Soziologe Grzegorz Piotrowski, wie Solidarität in Polen zur Schwäche wurde. Wer Victor Orban ablösen will, muss sich mit Jobbik verbünden, meint Agnes Heller in Magyar Narancs. Die New York Review of Books nimmt das Patriarchat aufs Korn. Longreads erzählt, wie die einzige Chefredakteurin der Paris Review aus der Geschichte des Magazins gelöscht wurde. In der Vogue erzählt Salman Rushdie von den Weihnachtsfundamentalisten in seiner Familie.
Huffington Post (USA), 15.12.2017

Magyar Narancs (Ungarn), 30.11.2017

La vie des idees (Frankreich), 18.12.2017

New York Review of Books (USA), 21.12.2017

Robert Kuttner rühmt Gareth Dales "A Life on the Left", eine Biografie, des ungarischen Wirtschaftswissenschaftlers Karl Polanyi, der in der "Großen Transformation" die immensen Umwälzungen des Kapitalismus im 19. Jahrhundert nachgezeichnet hatte: "Karl Polanyi glaubte, dass die einzigige Möglichkeit, die destruktive Wirkung des organisierten Kapitals und seine Ultra-Marktideologie politisch zu zügeln, in einer hochmobilisierten, klugen und gebildeten Arbeiterbewegung bestand. Er berief sich dabei nicht auf die ökonomischen Theorien von Marx, sondern auf das erfolgreichste Experiment des städtischen Sozialismus in Europas Zwischenkriegszeit: das rote Wien, in dem er als Wirtschaftsjournalist in den zwanziger gearbeitet hatte. Und eine Zeit lang hatte der gesamte Westen eine egalitäre Form des Kapitalismus errichtet, die sich auf die Stärke des demokratischen Staates und der Arbeiterbewegungen stützte. Aber seit der Ära von Margaret Thatcher und Ronald Reagan sind diese Gegenmächte zerschlagen, mit vorhersehbaren Ergebnissen."
Weiteres: Ferdinand Mount gruselt es vor Rüdiger Safranskis Goethe-Biografie, die dem Dichtergenie als Superman huldigt, um nicht zu sagen Übermensch. Jackson Lears liest Mike Wallaces Geschichte New York Citys von 1898 bis 1919. Richard Holmes Julian Bell besucht eine David-Hockney-Ausstellung in der Tate Britain. Und J.M. Coetzee erzählt von "Lügen".
El Pais Semanal (Spanien), 17.12.2017

The Atlantic (USA), 31.01.2018

Hospodarske noviny (Tschechien), 15.12.2017

Vogue (USA), 13.12.2017

Elet es Irodalom (Ungarn), 15.12.2017

Longreads (USA), 19.12.2017

Novinky.cz (Tschechien), 13.12.2017

Vogue.uk (Britannien), 01.12.2017

HVG (Ungarn), 06.12.2017

New York Times (USA), 17.12.2017

Ähnlich äußert sich Meghan O'Rourke in ihrem Beitrag: "Wir schauen, was andere machen und folgen. Was sexuelle Belästigung ist, ist eine Frage sozialer Übereinkunft darüber, wo die Linie zu ziehen und was Verletzung ist. Erst seit den 1980er Jahren zählen ungewollte sexuelle Annäherung und ein feindseliges oder beleidigendes Arbeitsumfeld als gesetzeswidrig. 'Ungewollt', 'feindselig' - diese Adjektive sind definitionsgemäß beschreibend, abhängig von einem Konsens über die miteinander geteilte Wirklichkeit, gesetzesmäßig bewertet von Fall zu Fall. Und die geteilte Wirklichkeit ist leider, wie es viele von uns nur zu gut wissen, nicht vorhanden, auch heute. Treffen sich zwei Menschen, ist die Subjektivität ausschlaggebend dafür, ob die Wirklichkeit hell oder dunkel aussieht."
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