Magazinrundschau
Im Nebel unser Irrtümer
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
19.09.2017. In A2 stellt Filmemacherin Marta Dzido die Frauen in der Solidarnosc-Bewegung vor. Linkiesta porträtiert den Kandidaten der Cinque Stelle für das Amt des Premiers, den 31-jährigen Luigi Di Maio. Der Guardian erzählt, wie Luxemburg die Ausbeutung des Weltalls vorantreibt. In El Espectador denkt Hector Abbad über die Möglichkeiten Gesichtserkennung nach. Der New Yorker bewundert die phantastischen 3-D-Haute-Couture Iris van Herpens. Die LRB feiert die bislang beste Filmdoku über den Vietnamkrieg vor.
New Yorker (USA), 25.09.2017

Iris van Herpen, aus der Haute-Couture-Kollektion Aeriform Winter 17/18


Weitere Artikel: Burkhard Bilger stellt den Plumassier Eric Charles-Donatien vor, einen Mann, der Kleider und Accessoires aus Federn entwirft. Eva O'Leary besucht die Beautycon in Los Angeles, wo an zeitgenössischen Ideen für Makeup gebastelt wird.
Außerdem: James Wood las Jenny Erpenbecks "meisterhaften" Roman "Go, Went, Gone". Sheila Heti stellt die Schweizerisch-italienische Autorin Fleur Jaeggy vor. Emily Nussbaum sah im Fernsehen erste Folgen von "The Deuce". David Remnick las "What Happened", Hillary Clintons Rückblick auf den Wahlkampf. Anthony Lane sah im Kino Darren Aronofskys "Mother!" und "Battle of the Sexes" von Jonathan Dayton und Valerie Faris. Lesen dürfen wir außerdem Jonas Hassen Khemiris Erzählung "As You Would Have Told It to Me (Sort Of) If We Had Known Each Other Before You Died".
A2 (Tschechien), 18.09.2017

Linkiesta (Italien), 18.09.2017

Cincinnati.com (USA), 19.09.2017

Guardian (UK), 18.09.2017

Weiteres: Zu lesen ist außerdem ein Auszug aus Helen Epsteins Buch "Another Fine Mess", das der von Uganda aus operierenden Tutsi-Armee RPF eine Mitverantwortung am Genozid von 1994 in Ruanda zu belegen versucht. Oona A Hathaway and Scott J Shapiro zeichnen nach, wie das Verbot, einen Angriffskrieg zu führen, mehr und mehr aufgeweicht wird.
Buzzfeed (USA), 18.09.2017

El Espectador (Kolumbien), 16.09.2017

Elet es Irodalom (Ungarn), 15.09.2017

London Review of Books (UK), 21.09.2017

Der ewig bleidigte Pankaj Mishra liest recht hämisch Bücher von Edward Luce, David Goodhart und Mark Lilla über den Niedergang des westlichen Liberalismus in Zeiten von Trump und Brexit: "Die Sehnsucht nach der guten alten Zeit bestimmt die Intellektuellen der Ostküste heute so sehr wie die vornehmen Leute, die im Süden die Ehre von General Robert E. Lee verteidigen. Es bleibt abzuwarten, ob Amerika, Britannien, Europa und der Liberalismus wieder groß werden. Es scheint aber offenkundig, dass der Rassist im Weißen Haus und viele seiner Kritiker am gleichen Ziel arbeiten: die Schließzeiten ihrer westlichen Gärten hinauszuzögern."
Weitere Artikel: Thomas Meaney schüttelt den Kopf über die verschnarchten deutschen Medien, die nicht ahnen, dass es auch ihre Aufgabe wäre, ein bisschen politisches Feuer in den Wahlkampf zu bringen. Stattdessen zelebrierten sie unermüdlich "die kluge, starke, geduldige, geerdete, trockene, mitfühlende, taffe, realistische wissenschaftliche, Opern liebende, Bismarckhafte Wunderkanzlerin, mit der man nichts falsch machen kann". Anne Enright schreibt über Frauen im Literaturbetrieb.
Vanity Fair (USA), 14.09.2017

Dazu passend: Für GQ hat sich Chris Heath mit Harrison Ford, der berüchtigt dafür ist, sich in Interviews von seiner mürrischsten Seite zu zeigen, für eine ausführliche Home Story getroffen. In "Blade Runner 2049" spielt seine alte Figur ebenfalls eine Rolle - die Hauptrolle hat jedoch Ryan Gosling, der auf dem Set zu spüren bekam, dass der 75-jährige Schauspieler noch immer ziemlich gut zuschlagen kann. "'Sein Gesicht hätte einfach nicht dort sein sollen, wo es war', sagt Ford dazu. 'Sein Job bestand darin, außerhalb meiner Reichweite zu sein. Mein Job war es, sicherzustellen, dass der Fausthieb durchgezogen wurde. Aber wir waren in Bewegung und die Kamera bewegte sich auch, ich musste also den Kamerawinkel mitbedenken, damit der Hieb auch gut aussah. Wissen Sie, ich habe über hundert Mal zugeschlagen - und ihn nur einmal getroffen.' ... 'Er erzählte mir später, dass Sie ihn danach mit einer Flasche Scotch in der Garderobe besucht haben.' - 'Das tat ich.' - '... und ihm ein Glas einschenkten und mit dem Rest der Flasche wieder verschwanden.' - 'Und? Was zur Hölle - hat er ernsthaft erwartet, dass ich ihm die ganze Flache überlasse? Wissen Sie, ich war eigentlich davon ausgegangen, dass ein Drink die Sache aus der Welt schaffen würde. Das reichte ja wohl auch.'"
Eurozine (Österreich), 13.09.2017

New York Times (USA), 17.09.2017

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