Magazinrundschau
Lasst den Himmel Kartoffeln regnen
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
04.02.2020. Gilt das Kriegsvölkerrecht auch für die USA, fragt sich der New Yorker. Himal taucht ein in die Welt der tamilischen Heirat. Der Merkur spürt mit Marx und Heike Geißlers "Saisonarbeit" dem Mechanismus der Entfremdung nach. Resent Advisor versinkt in Space Music und anderen Klangnebeln. Die ungarischen Magazine berichten über den Streit um einen üppig ausgestatteten neuen Literaturpreis. Die LRB schluckt eine in Salzwasser getunkte Vitaminpille. The Baffler arbeitet bei einem Pfandleiher.
New Yorker (USA), 10.02.2020

Und ein Text von John Cassidy geht der Frage nach, ob Wohlstand auch ohne Wachstum möglich ist: "Die Degrowth-Bewegung hat ihre eigenen akademischen Magazine und Konferenzen. Einige Vertreter plädieren für die totale Abschaffung des globalen Kapitalismus, nicht nur der fossilen Brennstoff-Industrie. Andere denken an einen Kapitalismus der anderen Art, in dem Produktion für Profit weiterhin möglich ist, aber mit einer ganz anders orientierten Wirtschaft. In seinem einflussreichen Buch 'Prosperity Without Growth: Foundations for the Economy of Tomorrow' ruft Tim Jackson, Professor für nachhaltige Entwicklung an der Universität von Surrey in England, die westliche Welt auf, ihre Wirtschaft von Massenproduktion auf lokale, weniger ressourcenintensive Dienstleistungen umzustellen, Krankenpflege, Lehre und Handwerk. Jackson ist sich der Dimensionen eines solchen Umbruchs bewusst, was soziale Werte und Produktionsweisen angeht, aber er klingt optimistisch: 'Die Menschen können gedeihen, auch ohne dauernd mehr Zeug anzuhäufen. Eine andere Welt ist möglich.'" Aber wird sie einen Sozialstaat finanzieren?
Himal (Nepal), 29.01.2020

Außerdem sei hier noch einmal auf Taran N. Khans achtteilige Reportage über afghanische Flüchtlinge in Deutschland hingewiesen.
Merkur (Deutschland), 04.02.2020

Resident Advisor (USA), 29.01.2020

Eine sehr schöne Platte hat zum Beispiel Skee Mask im Jahr 2018 gemacht:
Oder die "Themes" des großen Roman Flügel:
Elet es Irodalom (Ungarn), 31.01.2020

168 ora (Ungarn), 01.02.2020

London Review of Books (UK), 03.02.2020

Weitere Artikel: Adewale Maja-Pearce schickt einen deprimierenden Bericht aus Liberias Hauptstadt Monrovia, wo sich die korrupten Eliten auf den Fußballer George Weah als nächsten Präsidenten geeinigt haben und der mörderischste Kriegsverbrecher jetzt als geläuterter Pastor posiert. Stefan Collini lernt beim Blick auf die Geschichte des Economist, wie man eine profitable Print-Marke betreibt und einschlägige Leitartikel verfasst: "Wie schreibt man denn im Economist-Stil, fragt ein neuer Redakteur vor einigen Jahren, als er seinen ersten Leader anging. Woraufhin ein älterer Kollege antwortete: 'Tu einfach so, als wärst Du Gott'."
Eurozine (Österreich), 03.02.2020

The Baffler (USA), 31.01.2020

Außerdem in dieser Ausgabe: George Scialabba liest die Essays des Antimodernisten Wendell Berry. Und James Pogue diagnostiziert einen Niedergang des unabhängigen Sachbuchs und der Reportage, seit sie für die Streamingdienste verfilmt werden.
Foreign Policy (USA), 21.01.2020

Respekt (Tschechien), 02.02.2020

New York Times (USA), 02.02.2020

Außerdem: Im Style Magazine der NYT beschreibt Mike Mariani die neuen Aussteigerkommunen im ländlichen Amerika.
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