Magazinrundschau
Der feudale Calculus
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
28.01.2020. Adam Tooze erklärt in der NYRB, wie das moderne Unternehmensrecht vor allem den Reichsten dient. Wired zeigt am Beispiel eines früheren Trolls, wie man Diskussionen gegen Rechte gewinnt. Bloomberg heftet sich an die Fersen eines Anti-Tesla-Trolls. Schade, dass die Literaturzeitschrift Literarni noviny plötzlich chinesische Propaganda verbreitet, meint Aktualne. Der New Yorker blickt in die 1930er, um über die Zukunft der Demokratie nachzudenken.
New York Review of Books (USA), 13.02.2020

Elet es Irodalom (Ungarn), 24.01.2020

Wired (USA), 15.01.2020

Dazu passend: Auch Gideon Lewis-Kraus legt in einem langen Artikel nahe, dass es nicht die Algorithmen sind, die der Demokratie schaden. Es liege an politischen Verwerfungen, die in den globalen Gesellschaften schon vor dem Siegeszug von Facebook und Co. schlummerten: "Das Schuldigsprechen von Unternehmen hat wahrscheinlich eher zweckmäßige als empirische Gründe. Es ist viel einfacher sich vorzustellen, wie wir auf eine Handvoll Firmen Druck ausüben könnten, als die Überzeugungen von Milliarden von Nutzern anzusprechen. Es ist immer verführerischer, dort nach den Schlüsseln zu suchen, wo das Licht am hellsten ist. Eine bessere Lösung wäre es, von Tech-Kritikern abverlangen, die Bedürfnisse der Leute genauso ernst zu nehmen, wie es diese Firmen tun, auch wenn das heißt, in den Abgrund zu blicken."
Auch der Schauspieler Chris Evans, aus dem Superheldenkino bekannt als Captain America, sorgt sich im übrigen um vereinzelte politische Communities und möchte mit einem neuen Projekt dafür sorgen, dass wieder mehr politischer Austausch zwischen den politischen Lagern stattfindet - Arielle Pardes hat ihn dabei begleitet. Außerdem wirft Wired einen Blick zurück in die Geschichte der Gesichtserkennung und erzählt die lange Geschichte der Auseinandersetzung zwischen den USA und dem chinesischen Telekommunikationsanbieter Huawei. Donna Jackson Nakazawa wirft einen Blick unter unsere Schädeldecke und findet dabei die Gehirnzellen, die an der Schnittstelle zwischen mentaler und physischer Gesundheit werkeln. Simon van Zuylen-Wood war bei Rotten Tomatoes zu Besuch, einer Aggregator-Seite für Filmkritiken, die mittlerweile über eine hohe - und nach Ansicht vieler Kritiker und Studios: zu hohe - Macht verfügt.
Bloomberg Businessweek (USA), 27.01.2020

Aktualne (Tschechien), 27.01.2020

La vie des idees (Frankreich), 28.01.2020

Respekt (Tschechien), 26.01.2020

HVG (Ungarn), 27.01.2020

New Yorker (USA), 03.02.2020

Außerdem: Ed Caesar stellt Eira Thomas und ihr innovatives Diamanten-Imperium Lucara vor. Casey Cep schreibt über die Mühen, die afroamerikanische Geschichte zu bewahren. Hilton Als erinnert an Toni Morrisons geniale Idee, schwarze Frauen zu Heldinnen ihrer literarischen Texte zu machen. Und Anthony Lane sah im Kino Guy Ritchies "The Gentlemen".
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