Magazinrundschau

Der Roboter war gut in Form

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
27.10.2009. Mit Karadzic steht auch die Pest Ungarns vor Gericht, meint Magyar Narancs. Der New Yorker erklärt, warum Roboter besser sind als Ehemänner. Im New Republic fragt sich Enrique Krauze, warum Gabriel Garcia Marquez die Diktatoren so bewundert. Europa ist in der Türkei längst angekommen, erklärt Orhan Pamuk im Nouvel Obs. In der Geschichte finden wir keine Rezepte für die Zukunft, versichert der Historiker Karol Modzelewski in Tygodnik Powszechny. n+1 beobachtet den Aufstieg des Neuroromans. Das TLS liest neue Trotzki-Biografien.

Magyar Narancs (Ungarn), 22.10.2009

"Ambitionierter könnte die Klageschrift gegen Karadzic nicht sein", schreibt die Wochenzeitung Magyar Narancs im Vorfeld des Prozesses gegen den mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic, der am 26. Oktober vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag eröffnet werden soll. In der Klageschrift wird der ehemalige Präsident der bosnischen Serben des Völkermordes angeklagt – und die gesamte Republika Srpska (der bosnisch-serbische Übergangsstaat) an den Pranger gestellt: "Die Staatsanwälte wollen zeigen, was zwischen 1992 und 1995 auf dem Balkan geschehen ist. Sie wollen zeigen, wie die staatlichen Institutionen der Republika Srpska unter Leitung von Radovan Karadzic und einer Handvoll politischer Verbündeter von der rassistischen Ideologie, vom ethnischen und nationalistischen Hass durchdrungen wurden. Sie wollen zeigen, wie der Staat, der dieser Ideologie entstammte und zur Verwirklichung dieser Ideologie geschaffen wurde, seine schrecklichen Verbrechen beging. Die Raison d'etre der Republika Srpska findet man in jedem osteuropäischen Staat, es ist die örtliche, extreme Variante einer überall mehr oder weniger ähnlichen, postromantisch-nationalistischen Ideologie. Dieser Gedanke, diese Pest Osteuropas vergiftet das Leben in den Ländern zwischen Ostsee und Adria bis heute. Auch das Leben in dem Land, in dem wir leben. Deshalb geht der Karadzic-Prozess auch uns etwas an."
Archiv: Magyar Narancs

New Republic (USA), 04.11.2009

Warum bewundert Gabriel Garcia Marquez ausgerechnet Fidel Castro? Enrique Krauze, Redakteur der Zeitschrift Letras Libres, nimmt Gerald Martins neue Marquez-Biografie zum Anlass, in einem langen Essay die Sympathie des Autors für die Diktatur zu untersuchen. Dabei schneidet die Biografie manchmal als zu hagiografisch für ihn ab. Krauze will es Garcia Marquez nicht verzeihen, dass er die Wahrheitssuche der Reportage feiert und gleichzeitig Fidel Castros Lügen verteidigt: "Geschichte fällt sowohl ästhetische als auch ethische Urteile. Ästhetisch gesprochen wäre es ein bisschen verfrüht, Garcia Marquez als 'neuen Cervantes' zu sehen. Aber in moralischen Begriffen ist dieser Vergleich gänzlich verfehlt. Als Held des Kriegs gegen die Türken, der in der Schlacht verwundet wurde und fünf Jahre lang als Gefangener in Algerien war, stand Cervantes mit Quixote-hafter Integrität für seine Ideale ein. Und er hatte die letzte Freiheit, seine Niederlagen mit Humor hinzunehmen. Von derartiger Geistesgröße gibt es in Garcia Marquez, der willig mit Unterdrückung und Diktatur kollaborierte, keine Spur. Cervantes? Weit entfernt!"
Archiv: New Republic

Nouvel Observateur (Frankreich), 22.10.2009

Anlässlich des Erscheinens eines Essaybands spricht Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk im Interview über das Verhältnis seines Landes zu Europa. Er selbst, erzählt er, habe früher immer die Differenzen hochgespielt, um seine türkische Identität besser fassen zu können, heute sehe er das vollkommen anders: "Die Türkei ist sichtbarer geworden, indem sie ihre Schönheiten ebenso zeigt wie ihre Schattenseiten, etwa die Menschenrechtsverletzungen, die Behandlung der Kurden (trotz beachtlicher Fortschritte) oder die problematische Beziehung zu ihrer Geschichte. Dieses einst verschlossene Land erlebt eine langsame, aber greifbare Entwicklung. Die jungen Generationen sind Europa gegenüber viel durchlässiger geworden, reisen viel mehr ins Ausland. Ich brauche daher nicht mehr für Europa als kulturelle Konstruktion oder Realität zu werben, weil es sehr präsent ist, auch wenn viele Türken kein Ideal darin sehen." Zu den europafeindlichen Kräften in seinem Land, einer Allianz aus Ultranationalisten, Mafia und einer militärischen Randgruppe, die auch ihn selbst massiv bedrohten, sagt er: "Sie werden derzeit gerichtlich verfolgt. Aber ihre Wühlarbeit war erfolgreich und hat den europäischen Konservativen wie Sarkozy und Merkel, die gegen unseren Beitritt sind, in die Hände gespielt."

Zu lesen ist außerdem ein Gespräch mit Volker Schlöndorff, dessen Erinnerungen jetzt in Frankreich erscheinen.

New Yorker (USA), 02.11.2009

Jerome Groopman beschreibt Fortschritte im zunehmenden Einsatz von Robotern in der medizinischen Therapie vor. Unter anderem stellt er den Fall einer Studienteilnehmerin vor, die nach einem Schlaganfall ihren rechten Arm nicht mehr bewegen konnte. Die aus Belgrad stammende Softwareentwicklerin Maja Mataric hatte einen Roboter für sie entwickelt, der ihre therapeutische Übung - Zeitschriften in ein Regal räumen - überwachen konnte und bei Erfolg mit einem Piepsen belohnte. Die Aufzeichnung der Therapiestunde zeigt, wie die Patientin irgendwann versucht, ihn auszutricksen und ihm die Zunge rausstreckt. "'Sie ist ganz begeistert, weil sie glaubt, ihn überlistet zu haben', erläutert Mataric. Aber der Roboter war gut in Form. Ein reflektierendes weißes Band an Marys Bein ermöglichte ihm, ihre Bewegungen zu verfolgen. Ein winziger Bewegungsmelder an ihrer Schläfe übermittelte ihm ihre Bewegungen, sodass er fast augenblicklich erkannte, ob und in welcher Bewegung sie ihren Arm hob. Ein Sensor im Regal meldete ihm, wenn eine Zeitschrift richtig ins Regal geräumt wurde, und der Roboter kommunizierte nur mit Mary, wenn sie die Aufgabe korrekt erledigt hatte. Auch nach etwa einer Stunde schien die Neuartigkeit der Interaktion nicht nachzulassen. In einer Nachbesprechung der Studie erklärte Mary: 'Mein Mann ist zu Hause nutzlos. Er sagt immer nur: Mach es. Ich ziehe den Roboter meinem Mann eindeutig vor.'"

Weiteres: Elizabeth Kolbert bespricht eine Studie von Cass R. Sunstein über Gerüchte "On Rumors: How Falsehoods Spread, Why We Believe Them, What Can Be Done" (Farrar, Straus & Giroux). David Denby sah im Kino Mira Nairs Filmbiografie "Amelia" über die amerikanische Flugpionierin Amelia Earhart, Allan Millers Dokumentation "You Cannot Start Without Me – Valery Gergiev, Maestro" über den künstlerischen Leiter des Mariinsky Theaters und Frederick Wisemans Porträt des Pariser Opernballetts "La Danse". Außerdem zu lesen ist die Erzählung "While The Women Are Sleeping" von Javier Marias und Lyrik von Nina Zivancevic und Spencer Reece.
Archiv: New Yorker

Tygodnik Powszechny (Polen), 25.10.2009

Der polnische Mittelalterhistoriker Karol Modzelewski, 1937 in Moskau geboren und aufgewachsen, war ebenso bekennender Kommunist wie systemkritischer Dissident. Im Interview kritisiert er die Historiografie, die sich mit dem Kommunismus weniger analytisch als exorzistisch beschäftige. Und er wehrt sich gegen den Anspruch, Geschichte nutzbar zu machen: "Muss denn Geschichte etwas lehren? Wird es nicht Zeit, erwachsen zu werden, statt sich dauernd nach irgendwelchen Lehrern umzuschauen?! 'Historia magistra vitae' - die Geschichte kann uns lustige oder belehrende Geschichten erzählen, aber Rezepte, wie wir leben sollten, müssen wir selbst schreiben."

Außerdem: Der Historiker Bartlomiej Noszczak erinnert daran, dass der Vatikan unter Pius XII. nicht nur zum Holocaust geschwiegen hat, sondern auch zu den Besatzungsverbrechen im Polen in Zweiten Weltkrieg, die zum großen Teil Katholiken betrafen. Und Michal Olszewski erklärt, warum sich die polnische Regierung mit dem geplanten Klimafond der EU so schwer tut - nach einigen Berechnungen würde der polnische Beitrag fast fünf Prozent der jährlichen Staatsausgaben betragen: "So gesehen würde auf der Landkarte eine zusätzliche, riesige Wojewodschaft erscheinen, bevölkert durch die Armen aus Afrika, Asien und Südamerika, ohne Zugang zu Wasser, Ackerland und Grundnahrungsmitteln."

Newsweek (USA), 02.11.2009

Owen Matthews und Anna Nemtsova porträtieren den russischen Politiker und Gouverneur von Kirow, Nikita Belych. Belych, der zur demokratischen Opposition in Russland gehörte, war Anfang 2009 von Medwedjew installiert worden, um, so die Autoren, Putin die Stirn zu bieten und im chronisch unterentwickelten Kirow das Experiment einer demokratischen und wirtschaftlichen Liberalisierung zu wagen. Die Gegenkräfte sind stark. "Dennoch besteht Belych darauf, Kirow auf seine Art zu verwalten - so demokratisch wie möglich. Er lässt seine Berater praktisch nonstop arbeiten und alle Seiten einer Angelegenheit diskutieren, bevor er eine Entscheidung trifft. 'Wir wollen diese Region in die transparenteste, korruptionfreieste und wirtschaftsfreundlichste in Russland verwandeln', sagt [seine Mitstreiterin Maria] Gaidar. 'Aber bis dahin ist es ein langer Weg. Wir stehen einer sowjetischen Mentalität gegenüber, die sich seit 20 Jahren nicht verändert hat.' Manchmal erscheint alles unmöglich. 'An meinen schlechtesten Tagen glaube ich, dass es einfacher ist, wie ein asiatischer Despot zu regieren als der russische Obama zu werden', sagt Belych. 'Aber schauen Sie, für mich ist dieser Job eine Chance, die Ansichten der Menschen über demokratische Werte zu ändern.'"
Archiv: Newsweek

Express (Frankreich), 23.10.2009

Im Chat mit Lesern der Online-Ausgabe des Express plaudert der inzwischen 78jährige Drehbuchautor und Schriftsteller Jean-Claude Carriere ("Die Ferien des Monsieur Hulot") sehr entspannt über die Zukunft von Büchern und Medien in Druckform. So bekennt er, dass er kein Drama darin sehe, wenn das Papier vielleicht nicht überlebe. Und auf die Frage, ob Lektüre durch die neuen elektronischen Medien nicht einfacher und vor allem umfassender werde, meint er: "Niemand bestreitet die praktischen Vorteile des E-Books, aber es bleibt ein Buch, nur in einer anderen Form. Die Wahl des Mediums ist jedermanns eigene Sache. Vielleicht eine Frage der Gewohnheit, der größeren Intimität zu einem einzigartigen, persönlichen Gegenstand, in dem man Anmerkungen machen, Seiten einknicken oder etwas streichen kann. Nichts beseitigt etwas anderes jemals vollständig, und das ist gut so. In den zwanziger und noch in den dreißiger Jahren hieß es, das Kino würde alle anderen Formen künstlerischen Ausdrucks verdrängen, Theater, Oper und sogar das Buch. Es sei die absolute Kunst. Und das Ergebnis? Nie haben Ausstellungen mehr Menschen angezogen als heute. Das Wesentliche ist nicht die Technik, sondern die Idee."
Archiv: Express

n+1 (USA), 26.10.2009

Den Aufstieg eines neuen Genres in der Literatur beobachtet Marco Roth: Neuroromane. Ian McEwan, Jonathan Lethem, Mark Haddon, John Wray oder Richard Powers etwa erzählen von geistig eher absonderlichen Helden, deren Beschädigungen sich nicht gesellschaftlich oder psychologisch erklären, sondern biochemisch: "Das ästhetische Ereignis eines Neuroromans liegt für den Leser nicht in der Freude, das Allgemeine im Besonderen zu entdecken, sondern in einer Frustration, in der Niederlage des metaphorischen Impulses. Wir wollen sagen können: 'Ja, manchmal sind wir alle ein bisschen paranoid schizophren' oder 'Ja, wie Mark Haddons autistischer Erzähler sein Essen auf dem Teller peinlich genau trennen und Farben in gute und schlechte aufteilen muss, so bin ich auch in meinem Impuls, ein neues Genre zu klassifizieren'. Aber das hieße, der schlechtesten Tendenz der Literaturkritik nachzugeben, egal ob in jargonhafter, sektiererischer, phrasendreschender oder humanistischer Manier: auf Bedeutung zu bestehen, auch wenn es keine gibt oder das Werk selbst sie nicht geltend macht. Stattdessen muss sich der Leser eingestehen, dass sein Gehirn nicht wie das eines Autisten funktioniert, und dass, wenn er liebt oder arbeitet oder Angst hat oder spricht, seine ganz gewöhnlichen Neuronen aus ganz gewöhnlichen Gründen zünden oder fehlzünden, nicht aus außergewöhnlichen."
Archiv: n+1

Polityka (Polen), 23.10.2009

In einem Interview über die deutsch-polnischen Beziehungen fragt Adam Krzeminski (hier auf Deutsch) Richard von Weizsäcker, welches Ereignis für 1989 das wichtigste war: die ungarische Grenzöffnung zu Österreich, die polnische Solidarnosc oder die friedliche Revolution in der DDR. Weizsäckers Antwort: "Aus der Perspektive dessen, was sich auf dem deutschen Boden zugetragen hat, war das Erstaunlichste und Ermutigendste die schrittweise Entwicklung einer Zivilgesellschaft in der DDR, die dann auch das SED-Regime zu Fall gebracht hat. Das hat aber nur dann einen Sinn, wenn man die erste wirklich große Bürgerbewegung im ganzen sowjetischen Machtbereich sieht, und das war zweifellos die Solidarnosc."
Archiv: Polityka

Times Literary Supplement (UK), 21.10.2009

Die Gefahr für Trotzki-Biografen liegt immer darin, bei all dem Charisma und Genie Trotzkis dessen Indifferenz gegenüber dem Leid anderer zu übersehen, erläutert Donald Rayfield, selbst Professor für Russisch und Georgisch in London. Mit Robert Services "Trotsky" hat er jetzt die erste Trotzki-Biografie eines Nicht-Trotzkisten gelesen, die denn auch Trotzkis rücksichtslose Seite nie vergessen lässt: "Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Trotzki weniger Bauern oder Mitglieder der Bourgeoisie ermordet hätte, wenn er Stalin hätte überlisten und an seiner Statt die Macht an sich reißen können. Angesichts seiner Überzeugung, die Revolution nach außen zu tragen, hätte Trotzki Osteuropa und China womöglich sogar ein Jahrzehnt vor Hitler in den Krieg gestürzt. Service lässt seinen Leser niemals die Gefühlskälte Trotzkis vergessen, und das zurecht: während der wenigen Aktionen, für die Trotzki mit Stalin zusammengearbeitet hat - bei der Unterdrückung der Orthodoxen Kirche, bei der Deportation von dissidenten Intellektuellen - tat er es dem Georgier in Sachen Rücksichtslosigkeit zumindest gleich, wenn er ihn nicht gar übertraf." Sehr empfehlen kann Rayfield auch Bertrand Patenaudes "Stalin's Nemesis", das die letzten Jahre Trotzkis und dessen Ermordung nacherzählt und auch die "öbszön-primitiven" Liebesbriefe würdigt, die der alternde Trotzki noch vom Krankenbett aus schreiben konnte.

Weiteres: Elizabeth Lowry arbeitet sich mit Laura Cummings "A Face To The World" durch etliche Künstlerselbstporträts von Van Eyck, Dürer, Rembrandt und Courbet bis zu Rothko.

Elet es Irodalom (Ungarn), 16.10.2009

In seinem Porträt Herta Müllers würdigt der (ebenfalls aus Rumänien stammende) ungarische Schriftsteller György Dragoman die "durchdachte Poetik" mit der die Literaturnobelpreisträgerin immer wieder die Diktatur in Rumänien beschrieben hat: "Ihre Sichtweise ist sehr genau, und aus diesen genauen Beobachtungen entsteht eine unendlich bedrückende, manchmal als kafkaesk surreal erscheinende, dennoch sehr reale Welt, die einen in sich aufsaugt, um ihn danach nie mehr zu entlassen und ihm die sich fast bis in den Wahnsinn steigernde Angst von innen zu zeigen. Denn Angst haben ist ein Zwang, die Angst ist wie der Hunger; man kann ihr nicht gebieten, sie zu bezwingen ist fast unmöglich, man muss mit ihr zusammenleben, über Tage, Wochen, Monate und Jahre, für immer."
Stichwörter: Dragoman, György, Rumänien

New York Times (USA), 25.10.2009

Jonathan Lethem legt mit "Chronic City" (Auszug) einen neuen Roman vor, der am unwahrscheinlichsten denkbaren Ort für einen Autor aus Brooklyn spielt, meint Gregory Cowles in der Sunday Book Review, nämlich auf der Upper East Side von Manhattan. Er handelt von einem ehemaligen Kinderstar, der von den Zinsen seiner einstigen Tantiemen lebt, und einem obskuren Kolumnisten des Rolling Stone und scheint realistische mit fantastischen Motiven zu vermengen. Für Cowles ist er sogar noch besser als die unvergessene "Festung der Einsamkeit": "Die 'Festung der Einsamkeit' war ein großartiger Roman, aber auch ein chaotischer Strudel - er handelte von der Gentrification, von Rassenbeziehungen, Comics, Disco, dem Gefängnissystem und so weiter ad infinitum. 'Chronic City' ist beherrschter, weniger gierig in seinem Zugriff. Der Roman beschränkt sich auf ein einziges großes Thema - aber das ist dann das größte von allen: die Suche nach Wahrheit."

Weitere Artikel: David Hajdu ist erstaunt über Robert Crumbs "Book of Genesis" als Comic: "Diese Buch ist, glaube ich, das erste jemals von Crumb veröffentlichte Ding, in dem kein Sperma spritzt und kein scharfer Gegenstand an ein männliches Glied gelegt wird." Und Liesl Schillinger empfiehlt eine Pioniertat, die Übersetzung der fantastischen Erzählungen des auch in Deutschland fast unbekannten russischen Autors Sigismund Krzyzanowski, der seine Werke unter Stalin nie veröffentlichte.

Für das New York Times Magazine schreibt Lynn Hirschberg ein lesenswertes Porträt des Regisseurs und Produzenten Lee Daniels, der in Cannes mit "Precious" (Trailer) - einer politisch nicht korrekten Geschichte über ein fettleibiges schwarzes Teenagermädchen, das von seinem Vater missbraucht wird - einen großen Erfolg feierte. Der Film startet jetzt in den USA.
Archiv: New York Times