Magazinrundschau
Die Magazinrundschau
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
02.06.2003. Im Merkur untersucht R.W.B. McCormack wie lülülü die Österreicher heute noch sind. In Folio erklärt der Biochemiker Luca Turin, wie Franzosen gerne riechen. Le Point fragt: War der Surrealismus ein Totalitarismus? Outlook India enthüllt: Der Mittelstand geht vietnamesisch essen. Der Nouvel Obs stellt ein "Dictionnaire des cultures Gays et Lesbiennes" vor. Die NYT Book Review feiert die Erinnerungen von Gene Kellys Ehefrau Betsy Blair.
Merkur | Nouvel Observateur | New York Times | Folio | Point | Spiegel | Times Literary Supplement | Profil | New Yorker | Economist | Outlook India
Merkur (Deutschland), 01.06.2003
Ein hübsches Highlight findet sich in den Marginalien. R.W.B. McCormack, bekannt durch seine streng ethnolinguistischen Studien "Tief in Bayern" und "Mitten in Berlin", hat diesmal einen genaueren Blick auf die Österreicher geworfen und folgendes bemerkt: "Wandlungen im kollektiven Bewusstsein der Österreicher sind keinesfalls geopsychologisch bedingt, denn die Berge stehen ja wie eh und je. Man muss wohl nach historischen Ursachen fahnden, um aktuell zu beobachtende Gemütsveränderungen zu begreifen. Noch im Abendrot der Habsburgermonarchie konnte ein General zu seinen Rekruten sagen: 'Wenn Sie einmal austreten müssen, dann bitt' ich mir aus: Scharfer Strahl und nicht so lülülü wie die Zivilisten.' Bevor die letzten Tage der Menschheit anbrachen, sah man k.u.k. Grenadiere rennen, bis die Tapferkeitsmedaillen schepperten. Zumindest das Lebenstempo hat sich seither verlangsamt. 'Nur net hudeln', heißt die Devise, und nicht nur, weil man vom Hudeln Kinder kriegt."
Ansonsten pflegt der Merkur in diesem Monat seinen ästhetischen Konservatismus. Online zu lesen ist ein Beitrag von Thomas Steinfeld, der sich auf einen Schmerzensgang durch die moderne Architektur begibt, um Erlösung vom Neoklassizismus zu erhoffen: Man müsste, um die Städte von ihren vielzähligen Wunden zu heilen, zu einer "Architektur des menschlichen Maßes" zurückkehren, findet Steinfeld, "man müsste, kurz gesagt, fast einhundert Jahre Architekturgeschichte ungeschehen machen und zu einem schon modernen, aber noch handwerklichen Bauwesen zurückfinden wollen, wie es vor dem Triumph des Funktionalismus bestand, bei Peter Behrens etwa oder bei Greene und Greene." Heute, meint Steinfeld, baut so Hans Kollhoff.
In seiner Ökonomiekolumne erklärt Rainer Hank am Beispiel von Kanada und Burundi, dass nicht der exportierte Kapitalismus der Imperialisten schuld an der Unterwicklung der armen Länder sei. "Im Gegenteil: Nicht zuviel, sondern zu wenig Kapitalismus ist - auch historisch - schuld an der heutigen Armut vieler Länder. Hätten die Kolonisatoren ihnen die Marktwirtschaft eingepflanzt, anstatt sie nur auszubeuten, wären die armen Länder heute womöglich reiche Länder."
Weitere Artikel: Gustav Seibt folgt den Spuren des Dichter und Essayisten Rudolf Borchardt (mehr hier), dessen Welt in den Jahren des Dritten Reichs zusammenbrechen musste. Claudia Schmölder befasst sich mit einer seltsamen Ressource, die durch Verbrauch nicht abnimmt, sondern wächst, die sich nur langsam aufbaut, aber schnell und nachhaltig zerstört werden kann - dem Vertrauen. Gadi Taub erkennt in Raymond Carvers minimalistischem Existenzialismus die Suche nach dem Mitgefühl (mehr hier).
Ansonsten pflegt der Merkur in diesem Monat seinen ästhetischen Konservatismus. Online zu lesen ist ein Beitrag von Thomas Steinfeld, der sich auf einen Schmerzensgang durch die moderne Architektur begibt, um Erlösung vom Neoklassizismus zu erhoffen: Man müsste, um die Städte von ihren vielzähligen Wunden zu heilen, zu einer "Architektur des menschlichen Maßes" zurückkehren, findet Steinfeld, "man müsste, kurz gesagt, fast einhundert Jahre Architekturgeschichte ungeschehen machen und zu einem schon modernen, aber noch handwerklichen Bauwesen zurückfinden wollen, wie es vor dem Triumph des Funktionalismus bestand, bei Peter Behrens etwa oder bei Greene und Greene." Heute, meint Steinfeld, baut so Hans Kollhoff.
In seiner Ökonomiekolumne erklärt Rainer Hank am Beispiel von Kanada und Burundi, dass nicht der exportierte Kapitalismus der Imperialisten schuld an der Unterwicklung der armen Länder sei. "Im Gegenteil: Nicht zuviel, sondern zu wenig Kapitalismus ist - auch historisch - schuld an der heutigen Armut vieler Länder. Hätten die Kolonisatoren ihnen die Marktwirtschaft eingepflanzt, anstatt sie nur auszubeuten, wären die armen Länder heute womöglich reiche Länder."
Weitere Artikel: Gustav Seibt folgt den Spuren des Dichter und Essayisten Rudolf Borchardt (mehr hier), dessen Welt in den Jahren des Dritten Reichs zusammenbrechen musste. Claudia Schmölder befasst sich mit einer seltsamen Ressource, die durch Verbrauch nicht abnimmt, sondern wächst, die sich nur langsam aufbaut, aber schnell und nachhaltig zerstört werden kann - dem Vertrauen. Gadi Taub erkennt in Raymond Carvers minimalistischem Existenzialismus die Suche nach dem Mitgefühl (mehr hier).
Folio (Schweiz), 02.06.2003

Präsentiert wird ein Auszug aus Chandler Burrs Buch "The Emperor of Scents", eine Porträt des Biophysikers Luca Turin, der eine neue Theorie des menschlichen Geruchssinns aufgestellt hat, mit der er die "Biologie und einige Multimilliardendollarkonzerne revolutionieren" und Mrs. Daltons Arbeit erleichtern könnte - vorausgesetzt, er hat Recht. Turin geht es nämlich um nichts weniger als den Beweis für eine These, die 1938 erstmals der Engländer Malcolm Dyson vortrug: "Die Nase ist ein Spektroskop." Turin, der künftig monatlich eine Parfumkritik für NZZ-Folio schreiben soll, erklärt unter anderem, warum er sich für Düfte interessiert: "Überall in Frankreich stößt man auf diese Vorstellung, dass die Dinge ein bisschen schmutzig, überreif, ja beinahe ein wenig fäkalisch sein müssen. Franzosen lieben verdorbenen Käse und schmutzige Laken und ungewaschene Frauen. Guy Robert, ein Parfumeur der dritten Generation, der für Hermes den Duft 'Caleche' schuf, fragte mich einmal: 'Est-ce que vous avez senti some molecule or other?' Ich antwortete, nein, ich hätte noch nie an dem Parfum gerochen, wonach es denn rieche? Er wiegte gewichtig das Haupt und erwiderte: 'Ca sent la femme qui se neglige' - es duftet nach einer Frau, die sich vernachlässigt."
Weitere Artikel: Was es bedeutet, nichts mehr zu riechen, hat Martin Lindner von der an Anosmie erkrankten Natascha Thümmler erfahren. Reto U. Schneider hat sich einem Selbstversuch mit Sexuallockstoffen unterzogen - mit leider nur allzu mäßigem Erfolg. Viviane Manz erläutert das Prinzip des Star-Parfums. Hans Peter Treichler sieht in der Nase viel mehr als nur das bloße Riechorgan. Außerdem bekommen wir eine kleine Kollektion der Alltagsdüfte gereicht, und schließlich schreibt Eleonore Frey vom glücklosen Aufeinandertreffen von Duft und Sprache.
Point (Frankreich), 28.05.2003

Spiegel (Deutschland), 02.06.2003

In einem Interview diagnostiziert der amerikanische Psychiater Robert Jay Lifton in den USA ein Supermacht-Syndrom und vergleicht Präsident Bush mit Bin Laden - beide hätten einen Hang zu "apokalyptischer Gewalt": "Apokalyptische Gewalt bezeichnet die Bereitschaft, enorme Zerstörung anzurichten im Dienst einer spirituellen Säuberung. Eine Welt soll aufhören zu existieren, um Platz zu machen für eine bessere. Ich habe herausgefunden: Man kann nur dann große Mengen von Menschen umbringen, wenn man es im Namen absoluter Rechtschaffenheit tut. Apokalyptische Gewalt ist so gefährlich, weil sich, wer sie anwendet, auf heiliger Mission wähnt."
Außerdem im Netz: Der iranische Außenminister Kamal Charrasi gibt im Interview Auskunft über die Haltung seiner Regierung zum Irak, zu Israel, zu Europa und zu den USA. Außerdem erzählt Metro-Chef Hans-Joachim Körber, bekannt geworden durch die "Geiz ist geil"-Werbung, im Interview, mit welchen Tücken die Eroberung neuer Märkte verbunden ist: "In Asien haben wir zum Beispiel gelernt, dass 'frisch' oftmals 'lebend' bedeutet." Außerdem erfährt man von einem Computerprogramm, mit dem die zerrissenen Stasi-Dokumente wieder zusammengesetzt werden sollen - es "vermisst die Umrisse eingescannter Papierfetzen und sucht in Sekunden das angrenzende Teil." Wird man also künftig auch noch mal genauer überlegen müssen, was man der heimischen Altpapiertonne überantwortet?
Der Titel beschäftigt sich diesmal mit den Wettlauf zwischen Europa und den USA um die Erforschung des Planeten Mars.
Times Literary Supplement (UK), 30.05.2003

Weitere Artikel: Lorna Hutson stellt Alan Fowlers offenbar wegweisende Studie "Renaissance Realism" vor, in der Fowler untersucht, inwieweit die Perspektive auch bei Lesern der Renaissance-Literatur sozusagen die Standard-Einstellung war, bevor Literaturkritiker sich darauf festgelegt haben. Terry Apter hat einen ganzen Stapel Bücher über Familienplanung und Kinderziehung gelesen, fragt sich aber immer noch, warum Menschen sich das antun, wo doch zumindest alle vernünftigen Gründe dagegen sprechen. Sousa Jamba bespricht Justin Willis' Sozialgeschichte des Alkohols in Afrika, "Potent Brew", die feststellt, dass es sich beim Biertrinken um eine ausgesprochen prestigeträchtige Angelegenheit handelt, was der Abstinenzler Jamba aus leidvoller Erfahrung nur bestätigen kann. William Boyd lobt James Tobins Buch über die Gebrüder Wright "First to Fly", das ihm die ein für alle Mal die Überheblichkeit gegenüber provinziellen Vogelliebhabern ausgetrieben hat.
Profil (Österreich), 02.06.2003

New Yorker (USA), 09.06.2003

Weitere Artikel: Hendrik Hertzberg kommentiert die Versuche, Bagdad wieder "zum Laufen" zu bringen. Simon Schama rezensiert eine Biografie über George Nathaniel, Viscount Curzon, den ehemaligen britischen Vizekönig von Indien, dessen Frau bekanntlich einer Schildkrötensuppe ihren Namen gab (Farrar, Straus & Giroux). Außerdem gibt es Kurzbesprechungen, die sich in dieser Woche allesamt mit Publikationen zur Antike beschäftigen. Haruki Murakami (mehr hier) steuert seine Erzählung "The Folklore of Our Times" bei.
John Lahr bespricht zwei Theaterstücke: Athol Fugard's "Master Harold' . . . and the Boys" und "I Am My Own Wife", Doug Wright's Adaption der Lebenserinnerungen von Charlotte von Mahlsdorf. Alex Ross berichtet über die Aufführung von Liszt's letzter, unvollendeter Komposition, dem Oratorium "Sankt Stanislaus" auf dem May Festival in Cincinnati. Anthony Lane schließlich sah den Zeichentrickfilm "Finding Nemo" von Andrew Stanton. Zu hören sind darin Geoffrey Rush als Pelikan und Willem Dafoe als ein "ozeangestählter Schlägertyp von Fisch namens Gill".
Nur in der Printausgabe: ein Porträt des Lyrikers Robert Lowell (mehr hier), ein Bericht von der Weltmeisterschaft der Tierpräparatoren (mehr hier), ein Text über die Probleme, ein zeppelinartiges Luftschiff namens "blimp" zu fliegen, und Lyrik von Donald Hall, Stanley Moss und Michael Longley.
Economist (UK), 30.05.2003

Wie will die amerikanische Regierung mit den anderen Schurkenstaaten umgehen, die gegen die internationalen Nuklear-Waffen-Abkommen verstoßen oder sie heimlich unterlaufen? Zumal die amerikanischen Abrüstungs-Forderungen, angesichts ihrer eigenen Aufrüstungs-Programme, eher unglaubwürdig und willkürlich erscheinen, grübelt der Economist.
Weitere Artikel: Kein Wunder, meint der Economist, dass man in Großbritannien nichts mehr vom Euro hört, geschweige denn von einer Volksabstimmung über den Euro-Beitritt. Der Labour-Regierung schaudere es allein bei dem Gedanken, die Presse könnte sich der Debatte annehmen, und sie zur Schlammschlacht machen. Zum selben Thema, wenn auch aus etwas anderer Perspektive, fragt der Economist, inwiefern die international geprägte europäische Fußball-Landschaft zum Abbau nationaler Vorurteile beigetragen hat.
Und zweimal Südostasien : Obwohl das eher synkretistische Indonesien von einer Welle muslimischer Orthodoxie heimgesucht wird, glaubt der Economist nicht an eine fundamentalistische Wende. Trotzdem müsse es zu einer öffentlichen Diskussion über Religion und Toleranz kommen. Indonesien, so der Economist weiter, ist das unbekannteste unter den großen Ländern der Erde. Grund genug, Theodore Friends Überblick ("Indonesian Destinies") über diesen noch ziemlich jungen Staat zu begrüßen.
Außerdem erfahren wir, wie die Nahost-Region auf die neue geopolitische Lage im Irak reagiert, warum die von George Bush geplante Steuerreform geistlos und kurzsichtig ist, und schließlich, warum die klassische Musik anstatt des gewohnten "largo doloroso" ein "allegro con brio" anstimmen könnte.
Leider nur in der Printausgabe zu lesen: George Bushs diplomatische Weltreise und sein Verhältnis zur Pro-Israel-Lobby.
Outlook India (Indien), 09.06.2003

In Indiens Metropolen schießen neue Restaurants nur so aus dem Boden und der "Mumbai Good Food Guide" ist 900 Seiten stark - die indische Mittelklasse, berichtet Paromita Shastri in der Titelgeschichte, isst immer häufiger nicht zu Hause: "Die Arbeitszeiten in den Büros werden länger, die Angestellten werden jünger, gute Köche sind schwer zu finden, die Frau des Hauses ist häufig berufstätig (...) Und vor allem übernehmen Kinder und junge Erwachsene im Haushalt mehr Entscheidungen, und eine davon ist es, weniger von Mamas Mahlzeiten zu essen." Elf Prozent des Einkommens wird bereits in Edelrestaurants und Fast-Food-Läden getragen, am beliebtesten ist authentisches ethnisches Essen von italienisch bis vietnamesisch. Gute Zeiten also für risikowillige Unternehmer - nach der Informationstechnologie kommt das Essen an die Reihe.
Weitere Artikel: Chander Suta Dogra berichtet aus wohlhabenden ländlichen Gebieten des Staates Punjab, in denen mehr als vierzig Prozent der jungen Leute drogensüchtig sind, Poornima Joshi fragt sich, ob die indische Gesundheitsministerin allen Ernstes die Ausbreitung von AIDS mit Kampagnen bekämpfen will, denen das Wort "Kondom" zu schmutzig ist und Manu Joseph ist aufgefallen, dass die männlichen Bollywood-Stars vom Typ "heldenhafter Liebhaber" alle um die vierzig sind - auch nicht mehr die Jüngsten.
Nouvel Observateur (Frankreich), 29.05.2003

Eine Rezension seines Dictionnaires lobt dieses als "Meilenstein im Pfuhl der Vorurteile": "Seine wissenschaftliche Objektivität, die Vielzahl der berücksichtigten Gebiete - von der Music-Hall bis zur Ethnologie - die Einfachheit der Einleitungen (...), die Qualität der Abbildungen machen es zu einem Nachschlagewerk, dem der Erfolg gewiss ist."
In kleinen Porträts werden Märtyrer, Vorkämpfer und Denker der Bewegung vorgestellt (von Magnus Hirschfeld über Oscar Wilde bis zu Michel Foucault). Berichtet wird über den schwulen Pay-TV-Sender Pink TV, der bald auf Sendung gehen soll, ein Artikel untersucht, wie (unterschiedlich) die Werbung in den USA und Frankreich den milliardenschweren Markt anspricht und erobern will, und ein kleiner Text widmet sich schließlich alten und neuen Formen der Homophobie.
In einem kleinen Schwerpunkt wird der 100. Geburtstag von George Orwell begangen: mit einem Porträt, Laurent Joffrin, erklärt, weshalb gerade die Linke Orwell (wieder) lesen sollte und der Philosophiedozent und Orwell-Spezialist Jean-Claude Michea begründet in einem Interview, inwiefern Orwell heute "aktueller denn je" sei. Besprochen werden ein Band mit den gleichermaßen "traurigen und witzigen" Porträts junger Franzosen ("Jeunesses", Le Dilletante), die Henri Calet 1954 für die Zeitschrift "Elle" geschrieben hat. Vorgestellt wird schließlich noch ein 800-Seiten-Wälzer des französischen Außenministers Dominique de Villepin über die "Leidenschaft ihres Lebens: die Poesie" ("Eloge des voleurs de feu", Gallimard).
Außerdem zu lesen: ein Interview mit Jimmy Page, dem Gitarristen von Led Zeppelin, anlässlich eines Comebacks per neuer DVDs und CDs und ein Hinweis auf zwei Ausstellungen über die Entdeckung der Sahara im Musee de l?Homme und im Museum d?Histoire naturelle.
New York Times (USA), 01.06.2003

Für die Sommerlektüre hat die New York Times Book Review eine ganze Liste an Empfehlungen zusammengestellt, basierend auf den Besprechungen seit Weihnachten und aufgeteilt in Belletristik und Sachbuch. Außerdem gibt es Lesetipps zu den Bereichen Reise, Garten und Kochen.
Weitere Rezensionen: Überraschend lustig findet Lisa Zeidner Mayra Monteros Don-Juan-inspirierte Fabel "Deep Purple" (Leseprobe). Mit träumerischer Intensität lasse die kubanische Autorin ihren Helden von seiner lebenslangen Kampagne berichten, mit jeder namhaften Interpretin klassischer Musik zu schlafen. Richard Eder hält die ungewöhnlich lange fünfjährige Wartezeit für Thomas Bergers neuen Roman "Best Friends" (erstes Kapitel) für angemessen. Denn die "dicht geflochtene Tragikkomödie", die den Alltag aus mythischer Sicht beschreibe, gehöre zu den besten von Bergers bisher 22 Erzählungen. James R. Kincaid dagegen empfiehlt "Star of the Sea" (erstes Kapitel), Joseph O'Connors "mutigen und kunstvollen" Roman, in dem sich ein Ire im Jahre 1847 aufmacht, einen Adligen zu töten, bevor ihr gemeinsames Schiff den Hafen von New York erreicht.
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