
Einen kleinen, nicht immer ganz verständlichen Einblick in die Verrücktheiten der
Pariser 68er-Zeit gibt Bernard-Henri Lévy in einer Hommage an
Benny Lévy, dem seine Frau Léo ein
Erinnerungsbuch gewidmet hat. Zur Erinnerung: Benny Lévy, das war der
Extrem-Maoist, der Sartre in seinen späten Jahren begleitete - auch ins Gefängnis zu Andreas Bader - und der dann zum
extrem frommen Juden konvertierte. Er war übrigens, wie Georges Moustaki, einer jener in Paris gestrandeten Juden aus Alexandria. BHL erinnert sich an jene "drollige Episode aus der '
Nacht der Barrikaden', im Mai 68, die er [Benny] eingeschlossen in einem Saal der [Elitehochschule] ENS verbringt: Fand er seinerzeit wie sein Genosse Pierre Goldman, dass die 68er nicht seriös genug waren? Wartete er als der wahre bolschewistische Führer, als den er sich imaginierierte, auf den
Auftritt der Arbeiter? Oder war es schlicht sein Status als
Staatenloser (eine Frage, auf die keiner seiner damaligen Genossen je gekommen wäre), der ihm Angst machte und gefährdete?"