Magazinrundschau
Schmerzhaftes Quietschen
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
17.01.2017. Im Jacobin fordert der syrische Autor Yasser Munif die westliche Linke auf, endlich die Anatomie des syrischen Regimes anzuerkennen. Im CulturMag analysiert Dominik Graf liebevoll die erstaunlichen Sonderwege des deutschen Films. Es war Frauenverachtung, die Donald Trump nach oben gebracht hat, hält die LRB fest. In HVG erklärt Verleger Sándor Mészáros, warum der slowakisch-ungarische Verlag Kalligram nach 25 Jahren aufgeteilt wird. London ist der sichere Hafen für korruptes Kapital, lernt der Guardian.
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Jacobin (USA), 09.01.2017

CulturMag (Deutschland), 15.01.2017

Sehr unterhaltsam und erfreulich ausführlich geraten ist auch ein Beitrag von Lee Child, in dem der Bestsellerautor erklärt, wie er seine Thrillerfigur Jack Reacher ersonnen hat. Unter anderem erfahren wir auch, dass die ikonische Figur ihren Namen auf sehr unkonventionelle Weise erhalten hat - beim Einkauf: "Im Supermarkt trat - was für große Männer eine alltägliche Erfahrung ist - eine kleine alte Dame zu mir und sagte: 'Sie sind ein recht großer Mann, könnten Sie mir bitte diese Dose reichen (Englisch: 'to reach')?' Meine Frau sagte zu mir: 'Wenn das mit dem Schreiben nicht funktioniert, kannst du jederzeit als Reicher (Englisch: 'reacher') im Supermarkt arbeiten.' Ich dachte, was für ein toller Name! Und ich nahm ihn und muss jedes Mal schmunzeln, wenn ich im Internet Kommentare lese, in denen es heißt, dass ich den Namen gewählt hätte, weil das Zielstrebige und Unaufhaltsame darin enthalten seien." Dazu ein Hinweis in eigener Sache: Bereits 2007 hat Perlentaucher Ekkehard Knörer einen Essay über diesen großartigen Thriller-Zyklus geschrieben, der Reacher-Neulingen gut als Einstieg dienen kann.
Außerdem: Ein Auszug aus Georg Seeßlens neuem Buch, in dem der umtriebige Kulturkritiker das Phänomen Trump aus Perspektive der Popkultur deutet.
Respekt (Tschechien), 15.01.2017

London Review of Books (UK), 16.01.2017

Sehr lesenswert erzählt Adam Shatz die Geschichte Frantz Fanons nach, dessen Schriften in Frankreich gerade neu herausgegeben wurden. Shatz erinnert an Fanons Theorie der Entkolonialisierung, seine Zeit als Psychiater im Algerienkrieg, seinen Glauben an die Gewalt und kommt dann zu einem Schluss, der sehr typisch ist für die amerikanische Linke: "Der Universalismus ist als Währung entwertet: Bei allem Gerede von Transnationalismus sind die einzigen beiden postnationalen Projekte, die derzeit im Angebot stehen, die flache Welt der Globalisierung und die islamistische Tabula Rasa des Kalifats: Davos und Dabiq. Doch Fanon wird nicht verschwinden. Den Glauben an die reinigende Kraft der Gewalt teilt nicht nur der Islamische Staat, dessen spektakuläre Attacken und aufgeschlitzte Kehlen einer Low-Tech-Variante von 'Shock and Awe' gleich kommen, sondern auch die Architekten des Dronenkriegs und der humanitären Intervention. Die von Fanon aufgeworfenen Fragen über die Grenzen des westlichen Humanismus und die Kluft zwischen Arm und Reich, sind noch immer relevant."
Weiteres: Seit die USA auch europäische Firmen belangen, wenn diese im Ausland bestechen oder korrumpieren, betonen vor allem Ölkonzerne ihre strengen Compliance-Regeln. Alexander Briant erzählt, wie er von einem "britischen Ölkonzern" als Anwalt nach Nigeria geschickt wurde, um intern in Port Harcourt zu ermitteln.
El Espectador (Kolumbien), 15.01.2017

New Yorker (USA), 23.01.2017

Außerdem: John Seabrook singt seine persönliche Ballade von der Alkoholabhängigkeit. Jonathan Blitzer berichtet über das gefährliche Leben aus den USA abgeschobener Immigranten in El Salvador. Und Sarah Stillman sorgt sich um das Fortbestehen von Obamas Verhaltenforscher-Teams unter einem wissenschaftsskeptischen Präsidenten. Benjamin Kunkel stellt den argentinischen Autor Antonio Di Benedetto vor, dessen Roman "Zama" er als Meisterwerk feiert wie vor ihm schon J.M. Coetzee in der NYRB (unser Resümee). Alex Ross feiert den "Guerilla Minimalismus" des Komponisten Julius Eastman. Lesen dürfen wir außerdem Elif Batumans Short Story "Constructed Worlds"
HVG (Ungarn), 17.01.2017

Guardian (UK), 14.01.2017

Backchannel (USA), 11.01.2017

Linkiesta (Italien), 14.01.2017

New York Times (USA), 15.01.2017

Außerdem: Patrick Symmes beschreibt den Krieg des philippinischen Präsidenten Duterte gegen die Drogen in seinem Land als staatlich unterstützte Mordserie. Taffy Brodesser-Akner lässt sich von Dampf-Talker Andy Cohen die Welt des Reality-TV erklären. Und Greg Howard denkt über die Nominierung des farbigen Neurochirurgen Ben Carson zum Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung nach.
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