Magazinrundschau
Die Rolle des talentierten Dichters
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
02.05.2017. In El Pais Semanal erklärt der Autor Dany Laferrière, warum Rassisten nicht gern verstanden werden. In Nautilus erklärt der Hillbilly und Investmentbanker Christian H. Cooper, warum Armut nur selten individuell überwunden werden kann. In En attendant Nadeau denkt Mircea Cartarescu über das Problem des Realen in der Literatur nach. In Magyar Narcancs erklärt Krisztián Peer, warum er so lange kein Dichter mehr war.
El Pais Semanal (Spanien), 01.05.2017

Nautilus (USA), 20.04.2017

London Review of Books (UK), 04.05.2017

Weiteres: Ghaith Abdul-Ahad schildert aus dem Irak den Kampf um Mossul. Tim Parks liest ein Buch über den Erfolg von Victor Hugos "Les Misérables". Und Nicholas Penny besucht eine Ausstellung in der Tate Britain mit Werken der Prä-Raphaeliten auf Papier.
En attendant Nadeau (Frankreich), 25.04.2017

Höchst anregend auch der ein wenig mäandernde Text Maurice Mouriers über japanische Literatur. Anlass ist Jacqueline Pigeot kleine Studie über das "goldene Zeitalter der weiblichen Prosa in Japan" (L'Age d'or de la prose féminine au Japon, Xe-XIe siècle, Les Belles Lettres), das für Pigeot im 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung lag. Damals entstanden in Hofkreisen in Kyoto das "Kopfkissenbuch", "Die Geschichte vom Prinzen Genji" und "Kagero Nikki", das "Tagebuch einer japanischen Edelfrau ums Jahr 980" (so der Titel der letzten deutschen Ausgabe im Jahr 1981). Die Hofdame Michitsuna no Haha Fujiwara zeichnet darin das "unbarmherzige und unvergessliche" Porträt ihres Ehemanns Kaneie, eines "Don Juan, der heute vergessen wäre, hätte sie nicht die Geschichte einer verlassenen Liebenden geschrieben, die ihm dann die Tür zuschlug". Alle japanische Kunst, sagt Mourier, "vor allem die Literatur, aber auch das Theater, die Malerei, das Kino hat ihren Ursprung in dieser herrlichen Phase der Zivilisation in Kyoto, im engen und erstickenden Leben am Hofe. Das Beispiel dieser Schriftstellerinnen in archaischer Zeit ist 'absolut modern'." Eine kleine deutsche Einführung in "Kagero Nikki" findet sich in B.C. Probsts Blog Japanische Literatur.
IEEE Spectrum (USA), 28.04.2017

Magyar Narancs (Ungarn), 06.04.2017

New Yorker (USA), 08.05.2017

Außerdem: Lauren Collins taucht in die Gefolgschaften von Le Pen und Macron. Andrew Marantz schreibt über den aus Pakistan stammenden Comedian Kumail Nanjiani und dessen Sicht auf das Leben säkularer Muslime in den USA. Und Michael Grabell berichtet von Hühnerfarmen, auf denen Immigranten aus Guatemala Arbeit verrichten, die kein Amerikaner machen möchte.
Linkiesta (Italien), 30.04.2017

The Nation (USA), 18.04.2017

New York Times (USA), 30.04.2017

Außerdem: Christopher Glazek schaut hinter die Kulissen der gemeinnützigen und enorm profitablen AIDS Healthcare Foundation. Leanne Shapton porträtiert die Macherin des Modelabels Comme des Garcons, Rei Kawakubo. Willa Paskin überlegt, ob es sinnvoll ist, Lucy Maud Montgomerys Kinderbuchklassiker "Anne auf Green Gables" in eine Netflix-Serie umzuwandeln. Und Laila Lalami denkt über die Bedeutung von Grenzen nach, staatlichen und anderen.
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