Magazinrundschau
Wie mit weißer Tinte geschrieben
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
14.10.2014. Drei amerikanische Medien sehen schwarz in Afrika: Die Newsweek überprüft George Clooneys Engagement für den Südsudan. Der New Yorker schildert die von Frankreich gerade so gestoppte Selbstzerfleischung der Zentralafrikanischen Republik. In der New Republic bezweifelt Martha Nussbaum den Sinn westlichen Engagements. Ungarische Magazine beschreiben, wie Intellektuelle sich vom Regime glattschleifen lassen. Im New Statesman unterhält sich Grayson Perry mit Martin Amis. Télérama widmet sich der krisenhaften Beziehung von Truffaut und Godard.
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Newsweek (USA), 13.10.2014

New Yorker (USA), 20.10.2014

Weitere Artikel: Sehr lesenswert ist Louis Menands Artikel über die Entwicklung des Copyrights in den USA. George Packer schickt eine Reportage über die amerikanische Dokumentarfilmerin Laura Poitras, die amerikanischen Überwachungsexperten, die in Berlin leben, weil sie sich in den USA nicht mehr sicher fühlen und ihren gerade in New York vorgeführten Film "Citizenfour" über Snowden und die NSA-Affäre. Alex Ross stellt eine Reihe neuer Bücher über Beethoven aus den letzten drei Jahren vor. Peter Schjeldahl besucht die Matisse-Ausstellung im Museum of Modern Art. Und Anthony Lane sah im Kino Alejandro González Iñárritus "Birdman" mit Michael Keaton und Damien Chazelles "Whiplash".
New Republic (USA), 09.10.2014

"Amazon muss gestoppt werden", titelt Franklin Foer programmatisch und erzählt, wie sich irgendwann in den Sechzigerjahren die Auffassung durchsetzte, dass der Kampf gegen Monopole nicht dem Schutz kleinerer Unternehmen dient, sondern dem Schutz der Konsumenten. Als Konsequenz daraus sind heutige Monopolisten wie Walmart und Amazon ausgesprochen verbraucherfreundlich und beuten stattdessen ihre Angestellten und Zulieferer aus. Die Auswirkungen sind nicht weniger zerstörerisch, aber der öffentliche Protest hält sich in Grenzen, weil die Kunden von dem kannibalistischen Geschäftsmodell profitieren: "Wir alle sind verführt worden von den niedrigen Preisen, den automatischen monatlichen Windellieferungen, den kostenlosen Prime-Filmen, der Geschenkverpackung, dem kostenlosen Zwei-Tage-Versand, der Möglichkeit, Schuhe und Bücher und Toilettenpapier und Pintobohnen am selben Ort kaufen zu können. Aber inzwischen ist es über Verführung hinausgegangen. Jetzt erwarten wir diese Bequemlichkeit, als wäre sie ein Geburtsrecht. Sie hat sich eingebrannt in unsere Vorstellung davon, wie Konsumenten behandelt werden sollten. Diese Erwartung führt zu unserer kollektiven Verleugnung von Amazons Wesen." Und das wird uns am Ende, so Foer, wie alle Monopole eine geringere Auswahl und Qualität verglichen mit heute anbieten.
HVG (Ungarn), 01.10.2014

Guardian (UK), 13.10.2014

Weitere Artikel: Rupert Thomson verteidigt Nobelpreisträger Patrick Modiano gegen den Vorwrf der Nostalgie. David Shariatmadari liest Karen Armstrongs "Fields of Blood" über Religion und Gewalt. Besprochen werden unter anderem auch David Cronenbergs Roman "Consumed" (Verzehrt) und Colm Toíbíns Roman "Nora Webster".
n+1 (USA), 30.09.2014

Telerama (Frankreich), 12.10.2014

Außerdem ist ein Gespräch mit Arnaud Guigue zu lesen, Autor des Buchs "Truffaut & Godard, la querelle des images". Der fragt sich in seinem Vowort, wie es überhaupt möglich sein konnte, dass diese beiden Regisseure je Freunde waren.
New Statesman (UK), 13.10.2014

"GP: Von einem Künstler haben die Leute oft dieses Klischee im Kopf, dass man die Existenz unter mörderischen Qualen erleidet. Ich dagegen hatte von Anfang an den Ehrgeiz, das Glück in meine Arbeit zu bringen, ein möglichst komplexes Bild von Glück zu schaffen.
MA: Eine wirklich scharfsinnige Bemerkung über das Glück in der Kunst kommt von Maupassant. Er hat gesagt: Das Problem mit dem Glück ist, dass es wie mit weißer Tinte geschrieben scheint, man kann es auf Papier nicht erkennen. Wie wenig Schriftsteller haben es überhaupt geschafft, das Glück auf ihren Seiten zum Schwingen zu bringen. Tolstoi vielleicht - die kurzen Moment von Glück in "Anna Karenina", nicht in Annas Geschichte, sondern in der Geschichte von Lewin; und dann ist da diese schöne Novelle, "Happy Ever After", in der gibt es eine hinreißende Beschreibung von Glück. Aber natürlich ist das echt schwer. In der Kunst geht es um Anspannung.
GP: Ich frage mich manchmal, ob das mit der Ernsthaftigkeit ein Problem des Brandings ist - dass irgendwie die verkrüppelte Gefühlswelt eines suizidalen Mannes in der Kultur dominant wurde. Das ist dann ernst."
Weiteres: In einem zweiten Text verfolgt Perry den Aufstieg des weißen, heterosexuellen Mittelklasse-Manns. AA Gil huldigt dem Anzug als der erfolgreichsten Produkt der britischen Inseln.
Hitfix (USA), 06.10.2014

La regle du jeu (Frankreich), 06.10.2014

Playboy (USA), 16.09.2014

Himal (Nepal), 17.09.2014

New York Times (USA), 12.10.2014

Elet es Irodalom (Ungarn), 06.10.2014

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