Magazinrundschau
Sprechen Sie, schreiben Sie
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
08.03.2011. Vanity Fair folgt dem Twitter-Gründer Jack Dorsey. In Elet es Irodalom verteidigt Laszlo Rajk Bela Tarr gegen den Tagesspiegel, der Tarr politische Äußerungen entlockte. In Le Point ruft BHL die Ägypter und Tunesier auf: Helft euren libyschen Brüdern. Die NYRB berichtet über das deprimierte New Orleans. Outlook India stellt den indischen Guttenberg vor - aus der Kaste der Yoga Gurus. Telerama berichtet von deutschen Zensurversuchen bei einem französischen Arte-Film über schwarze Kassen der CDU. Gentlemen's Quarterly blickt auf die kommenden Filmproduktionen und schaudert.
Telerama (Frankreich), 04.03.2011

Vanity Fair (USA), 01.04.2011

Elet es Irodalom (Ungarn), 04.03.2011

Point (Frankreich), 04.03.2011

New York Review of Books (USA), 24.03.2011

April Bernard erklärt am Beispiel einiger neuer Bücher mit Texten von Elizabeth Bishop, warum ihr diese neuen "kritischen" Ausgaben suspekt sind, vor allem wenn sie "unfertige" Werke enthalten. Für Wissenschaftler mag das ja alles schön und gut sein, aber diese Bücher zielen immer mehr auch auf ein normales Publikum. Zu dem Band "Edgar Allan Poe & The Juke-Box - Uncollected Poems, Drafts, and Fragments" sagt Bernard: "Der normale Leser musste den Eindruck haben, dass diese Skizzen als das präsentiert wurden, was der Untertitel anzeigte, was sie aber nicht waren: Gedichte. Im besonderen Fall von Bishop, bekanntlich einer Perfektionistin, widersprach das der Vorstellung der Künstlerin selbst."
Außerdem: Max Rodenbeck beschreibt die Ereignisse und die Aufbruchsstimmung in Tunesien und Ägypten. Peter Brooks denkt anlässlich einiger Neuerscheinungen über die Lage der amerikanischen Universitäten nach. David Kaiser und Lovisa Stannov lasen neue Bücher über Vergewaltigungen in Gefängnissen. Und Colin McGinn bespricht V.S. Ramachandrans Buch "The Tell-Tale Brain: A Neuroscientist?s Quest for What Makes Us Human"
La regle du jeu (Frankreich), 06.03.2011

Magyar Narancs (Ungarn), 24.02.2011

Esther Kinskys Roman "Sommerfrische" ist kürzlich auch in ungarischer Sprache erschienen. Die Schriftstellerin Noemi Kiss lobt ihn für seine Sprachkraft, nur diese Fixierung deutscher Schriftsteller auf die "ungarische Puszta" stößt ihr ein wenig auf: "Die aussagekräftigen Beschreibungen der unbeweglichen Landschaft nehmen fast kein Ende, die Umschreibungen sind gut, die konzentrierten Bilder der gedrückten Stimmung machen ganze Absätze aus - womit die Handlung dann kaum noch Schritt halten kann. Dies wäre die Poesie der Puszta. Bei Kinsky ist das ein ausgetrockneter Fluss, der sich in einem Sommer ohne Regen nicht mit Wasser füllt. Auch Thomas Mann hatte das bei seinen Besuchen vor einem Jahrhundert auf den Punkt gebracht. Das Nichts der ungarischen Tiefebene, die Aufregung, der Duft und der Gestank der trostlosen Langeweile hat den deutschen Geist stets in Erregung versetzt. Mehrfach erwähnt Kinsky, dass sie über eine Landschaft schreibt, in der es nichts gibt, man sieht beispielsweise keine Schatten, weil etwas fehlt, was über Konturen verfügt. [...] Kinskys Roman ist für den ungarischen Leser eine wahre Delikatesse. Schade nur, dass immer noch die Puszta unser Wahrzeichen zu sein scheint."
Outlook India (Indien), 14.03.2011

Polityka (Polen), 04.03.2011

Gentlemen's Quarterly (USA), 01.02.2011

Longform verlinkte am Freitag auf einen Artikel von Pauline Kael im New Yorker, die das 1980 schon ähnlich sah: Die Konzernbeamten scheuen das Risiko. "Wenn ein Manager etwas finanziert, das wie ein perfekt sicheres, fades Stück Material aussieht, es mit Stars vollpackt und die Produktionskosten dann in die Höhe schießen und der Filme viele Millionen verliert, dann gibt ihm niemand die Schuld - er hat das Spiel nach den gleichen Regeln gespielt wie alle anderen auch. Wenn er aber bei einem kleinen Projekt pokert, das nicht im voraus verkauft werden kann - ein Projekt, das ein talentierter Regisseur wirklich machen will, mit einem subtilen, nicht leicht zu beschreibenden Thema und ohne Stars - und es verliert nur ein bisschen Geld, dann ist er reif für die Schlachtbank."
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