Magazinrundschau
Weder Mann noch Frau, weder Hund noch Katze
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
08.09.2020. Wired düst mit MEGA-Antrieb in andere Sonnensystemen. High Country News erzählt, wo es derzeit richtig heiß wird. Complex hört Glitchcore, das ist Musik von Menschen, die noch jünger sind als die jüngsten Millennials. Die London Review erblasst vor dem radikalen Feminismus Nathalie Sarrautes. Der Guardian beschreibt die gruselige Operation Condor. Und: Hunger macht fett, lernt die New York Times.
Wired (USA), 03.09.2020

High Country News (USA), 01.09.2020

168 ora (Ungarn), 05.09.2020

Complex (USA), 13.08.2020

London Review of Books (UK), 10.09.2020

Weiteres: Ian Penman zeigt sich ziemlich genervt vom Kult um Kraftwerk: "Ihre futuristische Vision sieht heute ziemlich blass aus: Die Roboter, die sie manchmal benutzen, um sich selbst auf der Bühne zu ersetzen, sind spürbar vordigital, und wir haben heute auch einen anderen Begriff von Bots und ihrer bösartigen Wirkung." Christian Lorentzen sucht nach Joe Bidens politischem Feuer.
New Yorker (USA), 14.09.2020

In einem anderen Beitrag wägt Joshua Yaffa die Gefahr einer erneuten Einflussnahme Russlands auf die Präsidentschaftswahlen in den USA gegen die Gefahr der alltäglichen Desinformation durch den Präsidenten himself ab: "Desinformation aus Russland existiert, so gab es zu Beginn der Covid-Pandemie auf russischen Kanälen in den sozialen Medien Theorien über das Virus als Biowaffe des US-Militärs gegen China. Aber verglichen mit Tucker Carlson und Sean Hannity von Fox News oder Trump selbst, ist die empfundene Bedrohung durch russische Trolle weitaus größer als ihr tatsächlicher Einfluss. Wie effektvoll können russische Versuche noch sein, die Briefwahl als betrugsanfällig darzustellen, wenn der Präsident ebendiese These dauernd in ohrenbetäubender Lautstärke herausposaunt?"
Weiteres: Laura Miller liest Susanna Clarkes neuen Fantasyroman "Piranesi". Calvin Tomkins porträtiert Pipilotti Rist. Peter Schjeldahl betrachtet im Clark Art Institute in Williamstown, Massachusetts, die Ausstellung "Lines from Life: French Drawings from the Diamond Collection". Anthony Lane sah im Kino Christopher Nolans "Tenet".
Hospodarske noviny (Tschechien), 06.09.2020

Himal (Nepal), 01.09.2020

Guardian (UK), 03.09.2020

Elet es Irodalom (Ungarn), 04.09.2020

New York Times (USA), 06.09.2020

Ein anderer Beitrag von David Chrisinger in einem Dossier mit unbekannten Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert an Edgar Kupfer-Koberwitz, der als Gefangener in Dachau heimlich Tagebuch führte: "Kein Detail war ihm zu unwichtig oder zu grausam. Dank ihm wissen wir, dass die SS gerne das Lager-Orchester zum Appell aufspielen und die erschöpften Häftlinge singen ließ. Es klang wie ein 'Beerdigungswalzer', schrieb er. Er beschrieb den Lagerarzt, der todkranke Häftlinge zwang, die Arme und Hände wie in Habachtstellung anzulegen. Er hielt fest, was geschah, wenn ein Häftling dem Todeszaun zu nahe kam … Mit all den schlaflosen Nächten, in denen er die Geschichten seiner für immer verschwundenen Mithäftlinge aufschrieb, verhalf er ihnen zu einem zweiten Leben."
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