Magazinrundschau
Verrückte Wände
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
14.08.2018. Ohne die kleinen Magazine gibt es keine neue Architektur, ruft Eurozine. Der Believer hört Miles Davis' "Nardis" mit Bill Evans. In Novinki erinnert der Regisseur Robert Sedláček an den Studenten Jan Palach. Spiked staunt über die Apartheid in Amsterdam. Le Monde diplomatique besucht Swasiland, die letzte absolute Monarchie Afrikas. Der Guardian versucht zu begreifen, warum Matteo Salvinis national-soziale Politik so gut bei den Italienern verfängt. Die NYT zieht eine desaströse Bilanz des Afghanistankrieges.
Eurozine | HVG | New York Times | Believer | Novinky.cz | Film Comment | Merkur | spiked | Le Monde diplomatique | New Yorker | Guardian
Eurozine (Österreich), 27.07.2018

Believer (USA), 30.09.2018

Hier die erste Aufnahme des Stücks vom Cannonball-Adderley-Quintett, für das Davis es ursprünglich schrieb. Evans ist dabei. Die Aufnahme kam wegen der sperrigen Melodie nicht ohne Widerstände zustande - hier hört man die Melodie zuerst von der Trompete, strahlend und eckig. Aber nur Evans hat die Melodie wirklich verstanden, versicherte Miles Davis.
Novinky.cz (Tschechien), 10.08.2018

Film Comment (USA), 02.08.2018

Außerdem schreibt Regisseur Olivier Assayas darüber, wie sehr Ingmar Bergman dem Gegenwartskino fehlt.
Merkur (Deutschland), 14.08.2018

spiked (UK), 09.08.2018

Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 13.08.2018

Charlotte Wiedemann erzählt von ihrer Tour zu den heiligen Stätten Usbekistans: "70 Jahre sowjetischer Einfluss haben Usbekistan nachhaltig geprägt: Religiöses Wissen ist kaum noch vorhanden, der Islam zeigt sich in Kultur und Brauchtum. Und anscheinend haben solche Traditionen im Leben der Frauen besser überlebt als in dem der Männer. Sie seien stärker 'sowjetisiert' worden, wird mir gesagt, und verlangten selbst bei einer Beschneidungsfeier Alkoholisches." Laurent Litzenburger erinnert daran, dass im europäischen Mittelalter Tiere als schuldfähig galten und etwa Schweine wegen Kindsmord zum Tod durch Erhängen verurteilt wurden.
New Yorker (USA), 20.08.2018

Weitere Artikel: Adam Gopnik liest Julian Jacksons Biografie des französischen Generals und Staatsmanns Charles de Gaulle, der für die Franzosen heute eine eher zeremonielle Präsenz hat - "wenn er noch irgendwo lebt, dann in der endlosen Parade von Bücher über den Zweiten Weltkrieg von Briten und Amerikanern, in denen er als die größte Nervensäge in der Geschichte der liberalen Weltordnung erscheint." Carrie Batton hört Westküsten-HipHop von YG. Alex Ross besucht Bayreuth. Und Anthony Lane sah im Kino Spike Lees "Blackklansmen".
Guardian (UK), 13.08.2018

HVG (Ungarn), 08.08.2018

New York Times (USA), 08.08.2018
Siebzehn Jahre dauert, mit mehr oder weniger Intensität, der amerikanische Einsatz in Afghanistan, und fast genau so lang der Einsatz im Irak. Mehr als drei Millionen Amerikaner wurden in diesen Kriegen eingesetzt, 7.000 sind ums Leben gekommen. C. J. Chivers schildert diesen Krieg aus Sicht eines jungen einfachen Soldaten, der gerade mal ein paar Jahre alt war, als das World Trade Center in New York angegriffen wurde. Die Bilanz der Kriege ist für Chivers absolut desaströs, auch in Nebeneffekten, die kaum je benannt werden: "Hunderttausende Waffen, die an angebliche Verbündete verteilt worden waren, sind verschwunden. Eine kaum zu beziffernde Anzahl befindet sich auf dem Markt oder in den Händen von Feinden Amerikas. Milliarden von Dollar, die Sicherheit schaffen sollten, gingen ebenso wohl an Pädophile, Folterer und Diebe. Nationale Polizeien oder Armeeeinheiten, die das Pentagon als wesentlich für die Zukunft ihrer Länder bezeichnet hatte, sind zerfallen. Der Islamische Staat hat Terrorangriffe in der ganzen Welt durchgeführt oder bezahlt, genau jene Art von Verbrechen, die der globale 'Krieg gegen den Terror' verhindern sollte."
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