Magazinrundschau
Mit Tausenden Lichtern
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
07.08.2018. Im Merkur vermessen Gaia und der Astronom Aleks Scholz das Universum. Das New York Magazine bilanziert die große Rezession seit 2008. In Quillette bekennt sich der kanadische Arzt Ali A. Rizvi stolz als atheistischer Muslim - wie Millionen andere Muslime auch. Auch in der Türkei setzt der Cumhuriyet-Journalisten Özgür Mumcu im Interview mit Novinky auf die Säkularen. Eurozine fragt, warum Online-Diskussionen immer so aus dem Ruder laufen. Longreads sucht nach den unreinen Ursprüngen der Country-Musik. Und die New York Times bilanziert eine seit über hundert Jahren angekündigte Katastrophe: den Klimawandel.
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Merkur (Deutschland), 25.07.2018

New York Magazine (USA), 06.08.2018

Frank Rich glaubt sogar, dass 2008 selbst die Amerikaner aufhörten, den amerikanischen Traum zu träumen: Die Folgen der großen Rezession seien für die USA einschneidender und dauerhafter als die Terroranschläge vom 11. September - Heroinsucht und Selbstmordraten sind auf Rekordhoch, Stimmung und Geburtenrate im tiefsten Tief seit dreißig Jahren. Donald Trump konnte die Frustration der Menschen für seine Zwecke auszubeuten, geschaffen hat er sie nicht: "Während der Rezession wurde offenkundig, wie nachlässig oder auch willfährig das Establishment in beiden Parteien die Raubzüge der Uppercrust hingenommen hat. Um nur ein Beispiel zu geben: 2011 berief Barack Obama mit großen Fanfaren einen neuen Job Council ein und übertrug in einer Geste der Überparteilichkeit die Leitung einem prominenten Republikaner, Jeffrey Immelt, dem CEO von General Electric. Niemand in Obamas Weißem Haus schien es zu interessieren, wie die New York Times bald berichten sollte, dass GE seit 2002 ein Fünftel seiner Beschäftigten entlassen hatte und 2010 auf einen Gewinn von 14,2 Milliarden Dollar fast keinerlei Steuern an den Bund gezahlt hatte. Immelt blieb trotzdem auf seinem Posten. Anders als die Räuberbarone vergangener Zeiten oder die Betrüger von Enron und ihre Nachahmer bei Theranos war GE seit Jahrzehnten einer der meistbewunderten amerikanischen Konzerne. Gegründet von Thomas Edison, gehörte er zu dem einen Dutzend Konzerne, die 1896 bei seinem Start im Dow Jones zusammengefasst wurden... Heute stehen die Aktionäre von GE genauso gelackmeiert da wie seine Mitarbeiter, im Juni flog der Konzern aus dem Dow Jones. Die Bilanz, die Immelt als Obamas König der Arbeit hinterlässt, ist nicht weniger eindrücklich: Er hat nichts erreicht, ein ganzes Jahr lang hat er den Council nicht einmal zusammenkommen lassen. Aber er wurde für sein Versagen in keiner Weise zur Verantwortung gezogen, weder in der Öffentlichkeit noch auf Unternehmerseite. Von Entschädigungen ganz zu schweigen."
Quillette (USA), 28.07.2018

Novinky.cz (Tschechien), 03.08.2018

Eurozine (Österreich), 06.08.2018

Außerdem: Der rumänische Ökonom Daniel Daianu fürchtet in einem sehr theoretischen Text um den liberalen Kern der Demokratien.
The Atlantic (USA), 01.08.2018
Nicht Bill Gates, nicht Mark Zuckerberg, nicht Warren Buffett oder die Google Boys sind die reichsten Männer überhaupt - Jeff Bezos toppt sie inzwischen alle. Auf 150 Milliarden Dollar schätzt Annie Lowrey in Atlantic sein Vermögen und bezeichnet ihn als "einsamen Hektomilliardär". Dass er so reich werden konnte, ist nur leider nicht allein seinem unternehmerischen Genie zu verdanken, sondern ist Zeugnis eines Versagens der Politik, schreibt sie. Denn einen Teil seines Reichtums in dieser unternehmerfreundlichen Zeit verdankt Bezos der Allgemeinheit: "Das Unternehmen ist profitabel und hat Geld, um in Innovationen und Expansion zu investieren, weil seine Arbeitskräfte so billig sind. Natürlich nicht billig für die Steuerzahler, die die Billiglöhne mit Programmen wie dem 'Earned Income Tax Credit', 'Medicaid' und Beihilfen zur Ernährung aufbessern. Jeder dritte Mitarbeiter von Amazon im Bundesstaat Arizona bezieht berichten zufolge Lebensmittelmarken." Darüberhinaus könne Amazon auch Unternehmen auspressen, denn seine Dominanz im E-Commerce, "besonders in Märkten wie der Buchbranche hat Amazon die Macht gegeben, neben seinen eigenen Angestellten auch die Unternehmen zu drücken, die es beliefern."
Magyar Narancs (Ungarn), 19.07.2018

New York Times (USA), 01.08.2018

Longreads (USA), 07.08.2018

Das Gespräch lässt sich auch als Podcast nachhören:
Wired (USA), 03.08.2018

Außerdem gibt Adam Fischer Mark Zuckerberg Tipps, was er von Bill Gates und aus der Geschichte Microsofts lernen kann.
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