Magazinrundschau
Notwendigkeit seiner Nacktheit
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
02.06.2015. Erfrischend findet die New York Review of Books die mangelnde Kriegserfahrung des irakischen Premiers Haider al-Abadi. Der Merkur wirft ein kritisches Auge auf den Literaturbetrieb. Mengenlehre war gestern, univalente Grundlagen sind die Zukunft der Mathematik, verkündet Wired unter Berufung auf den Mathematiker Vladimir Voevodsky. Eurozine und Tablet greifen noch einmal die Charlie-Hebdo-Debatte auf. Und das New York Magazine erinnert an den ersten telegenen Hamburger: hergestellt von einem Franzosen.
Wired (USA), 31.05.2015

New York Review of Books (USA), 01.06.2015

Merkur (Deutschland), 01.06.2015

Außerdem diskutieren Joseph Vogl und Armen Avanessian über die Frage, ob Bologna-Reform und Exzellenzinitiative an den Universitäten wirklich zu kontraproduktiver Ökonomisierung, traurigen Wissenschaftlerbiografien und alter Ordinarienherrlichkeit führen mussten.
Svobodne forum (Tschechien), 31.05.2015

New Yorker (USA), 02.06.2015

Außerdem geht es ums Reisen durch Raum und Zeit in dieser Ausgabe. Daniyal Mueennuddin segelt mit seinem Vater anno 1924 noch einmal von Indien Richtung Oxford. Sam Lipsyte denkt an verpasste Chancen in Form von bezahlbaren Immobilien in Brooklyn. Luise Erdrich überlegt, was sie Gutes tun könnte, könnte sie in der Zeit reisen. Und neben Jonathan Safran Foer (hier), Jonathan Franzen (hier), Karen Russell (hier) und Primo Levi (hier) steuert Zadie Smith eine Kurzgeschichte zum Thema bei: "Escape from New York".
Eurozine (Österreich), 29.05.2015

Sehr gut hierzu passt Dmitry Uzlaners Artikel "Fifty shades of Russian fetishism", der zeigt, wie die Rede von beleidigten Kategorien der Gesellschaft (meist orthodoxen Gläubigen) zu einem Instrument politischer Unterdrückung wird - virtuos praktiziert in Russland: "Interessant ist an diesen Kategorien zunächst, dass sie so unpersönlich sind. Wir sind weder mit realen Personen, noch mit deren persönlichen Meinungen konfrontiert, sondern mit etwas sehr Abstraktem, Vagem und Unpersönlichem. Wir haben es mit gesichtslosen "Anderen" zu tun, die "wirklich glauben" oder sich "zutiefst beleidigt" fühlen."
Außerdem in Eurozine: Brian Whitacker stellt einige Erkenntnisse aus seinem Buch über Atheismus in der arabischen Welt vor (wir haben hier bereits aus einem Interview mit Whitaker zitiert).
Tablet (USA), 26.05.2015

Nepszabadsag (Ungarn), 30.05.2015

New York Magazine (USA), 01.06.2015

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