Magazinrundschau
Das Jahr ohne Sommer
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
23.07.2019. Das TLS taucht ein in die Farbenwelt der abstrakten Expressionistinnen. La vie des idees friert im Römischen Reich. Der New Yorker resümiert unser Automobilzeitalter. Eurozine erzählt, wie gut britische Anwälte mit der Unterdrückung der Presse verdienen. Der Guardian versteht die katholischen Philippiner nicht. The Atlantic dokumentiert den Einfluss Chinas auf deutsche Universitäten. In HVG würdigt Gaspar Miklos Tamas die ewig junge Agnes Heller.
Times Literary Supplement (UK), 22.07.2019

Außerdem: Krishan Kumar denkt am Beispiel einiger Bücher der Historiker Christopher Bayly, Jürgen Osterhammel und Simon Reid-Henry darüber nach, was genau eigentlich eine gelungene Globalgeschichte auszeichnet. In gewisser Weise denkt auch Shashi Tharoor darüber nach, der hoffnungsfroh das Cricket-Match zwischen Pakistan und Indien beobachtet hat: Cricket, obwohl ursprünglich ein Spiel des britischen Kolonialherren, "hat einmal mehr in Erinnerung gerufen, was Inder und Pakistaner gemeinsam haben - Sprache, Küche, Musik, Kleidung, Unterhaltung und die meisten kulturellen Merkmale, einschließlich sportlicher Leidenschaft. Cricket unterstreicht das gemeinsame kulturelle Mosaik, das uns zusammenführt - ein Mosaik, das geopolitische Unterschiede überwindet. Diese kulturelle Grundlage geht unserer politischen Antipathie sowohl voraus als auch nach. Es ist das, was unsere Diaspora verbindet und warum sie die Gesellschaft des anderen in fremden Ländern trösten, wenn sie zum ersten Mal auswandern - sichtbar in Großbritannien. Cricket bestätigt, dass es mehr gibt, das uns verbindet als uns trennt."
Eurozine (Österreich), 15.07.2019

Der Putinismus hat nicht nur Stalin und Iwan den Schrecklichen wieder ins nationale Pantheon gehoben, er hat auch den militärisch-industriellen Komplex neu geschaffen, schreibt der russische Journalist Andrei Soldatov. Stalin hatte mit der "technischen Intelligentsia" jene Klasse von Ingenieuren geschaffen, die die spätere Sowjetunion dominierten,und Putin hat dieser Klasse durch Aufrüstung wieder einen Status gegeben. "Zunächst hat Putin die Vergrätztheit gegenüber dem Westen in die neue nationale Idee verwandelt. Was in den Neunzigern ein sicheres Zeichen für Verlierer war, wurde als das offizielle Narrativ anerkannt. Dann hat Putin die Rückkehr des militärisch-industriellen Komplexes im großen Maßstab bewerkstelligt und so Jobs für die technische Intelligentsia geschaffen... " Mit dem Ergebnis, "dass die Staatsquote in der russischen Wirtschaft immer weiter gestiegen ist. Im April 2019 gab die Antimonopolkommission des Staates zu, dass die Staatsquote bei 60 bis 70 Prozent liegt (im Jahr 2008 betrug sie noch zwischen 40 und 45 Proezent) und bereits negative Auswirkungen auf den Wettbewerb hat."
The Atlantic (USA), 12.07.2019

Ceska pozice (Tschechien), 21.07.2019

Guardian (UK), 18.07.2019

Außerdem: Wendell Steavenson verfolgt die Aufs und Abs der französischen Küche in den letzten Jahrzehnten.
HVG (Ungarn), 20.07.2019

La vie des idees (Frankreich), 19.07.2019

New Yorker (USA), 29.07.2019

Außerdem: Héctor Tobar erzählt, wie er einmal Nachbar des King-Attentäters Earl Ray war. Jill Lepore widmet Herman Melville zum 200. Geburtstag ein bewunderndes Porträt. Joan Acocella erinnert an Natalia Ginzburg, einen weiblichen Literatur-Star unter Männern. Carrie Battan hört Musik von Ed Sheeran und friends. Anthony Lane sah im Kino Jon Favreaus "König der Löwen".
Novinky.cz (Tschechien), 17.07.2019

Spectator (UK), 20.07.2019

Magyar Narancs (Ungarn), 20.06.2019

New York Times (USA), 21.07.2019

Außerdem: David Marchese erkundigt sich bei Graydon Carter, Ex-Chefredakteur der Vanity Fair, über die Macht der Blattmacher. Und Claudia Rankine berichtet, wie schwer es ist, als Schwarze weiße Privilegien zu hinterfragen.
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