Magazinrundschau
Think Pink!
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
13.03.2018. Gentlemen's Quarterly riskiert sein Leben in Kiew. Das TLS liest die überraschend instinktsicheren Akten des FBI zu James Baldwin. Der New Yorker erkundet die Grenzen der Meinungsfreiheit bei Reddit. Die ungarischen Magazine betrachten wehmütig den Protest der Slowaken nach dem Mord an Jan Kuciak. Pitchfork feiert das Genre der HipHop-Kritik. Die New York Review of Books erinnert an die Zeit, als homosexuelle Maler im Amerika der Fünfziger die extreme Männlichkeit des Abstrakten Expressionismus brachen.
New York Magazine (USA), 13.03.2018

Times Literary Supplement (UK), 09.03.2018

Elet es Irodalom (Ungarn), 13.03.2018

Magyar Narancs (Ungarn), 10.03.2018

Der junge Dramaturg, Regisseur und Schriftsteller, der im Rollstuhl sitzende Ádám Fekete denkt über das ungarische Theater nach und die Bedeutung der Langsamkeit auf der Bühne: "Ich empfand, dass auf der Bühne oft ein als Aktionismus verkleidetes Nicht-Geschehen herrscht. Die Langsamkeit ist interessant. ... Die Theaterhäuser sind oft nicht wagemutig genug, obschon sie sich so betrachten. Alles was Theater ist, ähnelt sich sehr. Die Schauspieler haben keine neue Aufgaben: ich denke nicht an neue Rollen, sondern an vollkommen neue Haltungen, was in einer vollkommen neuen Existenz auf der Bühne münden würde. Es ist sehr lange her, dass ich eine ungarische Inszenierung sah, die mein bisheriges Wissen in Frage stellte oder mein Bewusstsein über Theater erweiterte."
New Yorker (USA), 19.03.2018

"Eine Frau mit Kapitänsmütze sagt 'Okay, jemand hat gerade gefragt, wie die Redewendung bring dich um behandelt wird.'
'Kommt immer auf den Kontext an', sagt Ashooh. 'Die Leute werden das bald nicht mehr hören können, aber so ist es.'
'Uff, wir haben eine Sodomitenseite übersehen', sagt die Frau mit Kapitänsmütze. 'SexWithDogs war zwar auf unserer Liste, aber DogSex nicht.'
'Warst du bei DogSex', fragt Ashooh.
'Yep.'
'Und was läuft da?'
'Naja, also ...'
'Haben da Leute Sex mit Hunden?'
'Und wie.'
'Gut, dann lösch es.'
'Ich brauche mehr Käsestangen', sagt die Frau mit der Kapitänsmütze und steht auf. 'Wieviele Käsestangen sind zu viel? Ab wann wird das zu Gewalt gegen meinen eigenen Körper?'
'Kommt auf den Kontext an', sagt Ashooh."
Während sie der iranisch-stämmigen India Mahdavi durch ihr Pariser Atelier, ihre Wohnung und über die Stockholmer Möbelmesse folgt, versteht Lauren Collins, warum die Innenarchitektin mit ihrer Einrichtung des "Sketch" ein Rosa-Revival begründet hat. Das Londoner Restaurant, das am häufigsten auf Instagram zu sehen ist, sei der Beweis für Mahdavis Talent, den gut geschulten Blick ihrer kultivierten Kunden noch schärfer zu stellen, schwärmt Collins: "Das Pink in Sketch wurde als staubiges Pink beschrieben, als Kaugummipink, Babypink und - von einem Reddit-User - als 'in einer Vagina besoffen werden'. Patrick Bay, ein Farbenhistoriker und Autor von 'The Anatomy of Color', sieht es als 'bläuliches Pink', was, so sagt er, oft eine Assoziation mit weiblichen Dingen weckt, mit Lingerie und Bonbons. Laut 'On the External Characters of Minerals', einer grundlegenden Systematik von Farben, die der deutsche Geologe A. G. Werner 1774 veröffentlichte, korrespondiert das von Mahdavi gewählte Pink am ehesten mit Aurora Rot, das man im Gefieder des Buntspechts findet (Tier), in Äpfeln (Gemüse) und gelber Arsenblende (Mineral). Mahdavie bescheibt das Sketch-Pink, das Pantone als Rose Quartz 13-520 führt, als 'Pink, das die Essenz von Pink ist'."
Also, um mit Kay Thompson zu sprechen: Banish the black, burn the blue and bury the beige
Außerdem: Rebecca Mead berichtet von einer Transsexuellen, die ihr Gesicht dem einer Frau angleichen ließ. Sheila Marikar trifft Hollywoods Star-Stylisten Andrew Weitz. Und Lauren Collins besucht die Felder, auf denen die Rosen für Chanel No. 5 gedeihen.
Pitchfork (USA), 12.03.2018

HVG (Ungarn), 08.03.2018

Gentlemen's Quarterly (USA), 06.03.2018

New York Review of Books (USA), 13.03.2018

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