Magazinrundschau
Grenze unserer Existenz
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
10.05.2016. Haper's lässt sich von Marine Le Pen erklären, warum auch Muslime den Front National wählen. Der New Yorker erklärt, warum auch weiße Arbeiter Donald Trump wählen. Wer ist heute eigentlich Establishment, grübelt The Nation. In Les inrockuptibles skizziert der Politikwissenschaftler Gaël Brustier die soziale Geografie der Nuit Debout. Die NYRB lernt Ex-NSA-Chef Michael Hayden als sowjetischen Apparatschik kennen. In Respekt macht Martin Simecka eine schlagende Beobachtung zur kränkelnden EU. Eurozine beschreibt die Rückkehr der Einflusssphären in die Politik. Und Peter Nadas verzichtet in Magyar Narancs auf das erregende !
Harper's Magazine (USA), 31.05.2016

New Yorker (USA), 16.05.2016

Die neue Ausgabe des Magazins widmet sich dem Thema Innovationen. Adam Gopnik berichtet über haptische Forschung und sogenannte "Knuddel"-Shirts, die einem das Gefühl einer warmen Umarmung geben: "Das Studium der haptischen Intelligenz führt zu tiefreichenden Fragen über unser körperliches Selbstverständnis. Wir sind ganz in unserer Haut, weil sie eine Grenze unserer Existenz darstellt: Wir erleben die Welt als wir selbst. Wir können uns unterscheiden von unseren Augen und Ohren, die Information, die sie uns vermitteln als Information erkennen, aber nur unser Tastsinn vermittelt uns das Gefühl, konstante Wesen zu sein. Vielleicht gibt es keine spezifisch haptische Kunst, weil wir dem Tastsinn nicht entkommen können. Wir können die Augen schließen, die Ohren bedecken, aber wir tun dergleichen mit unseren Händen. Unsere Haut können wir nicht verschließen. Der Tastsinn ist zu wichtig, um nicht einfach nur zu sein. Was wir sehen, wollen wir haben, was wir hören, interpretieren wir, aber was wir berühren, sind wir. Das Leben ist der Juckreiz, den wir nicht zu stillen wissen."
Weitere Artikel: D. T. Max stellt einen animierten Roboter vor, der Kindern das Programmieren beibringt. Lizzie Widdicombe erkundet das Phänomen der steigenden Zahl von Wohn- und Arbeitsgemeinschaften in unseren Städten. Alexandra Lange trifft den niederländischen Landschaftsdesigner Adriaan Geuze, der den Park ganz neu denkt. Adelle Waldman erinnert an den ersten Romancier, Samuel Richardson. Hua Hsu vergleicht Drakes neues Album mit den Alben von Kendrick Lamar und Kanye West. Peter Schjeldahl schreibt über die Nicole-Eisenman-Retrospektive im New Museum. Und Anthony Lane sah im Kino Yorgos Lanthimos' "The Lobster" sowie Anthony und Joe Russos "Captain America: Civil War". Lesen dürfen wir außerdem Akhil Sharmas Erzählung "A Life of Adventure and Delight".
The Nation (USA), 30.05.2016

Les inrockuptibles (Frankreich), 07.05.2016

Ebenfalls zu lesen ist ein langes Gespräch mit dem Historiker Henry Rousso über dessen jüngstes Buch "Face au passé, essai sur la mémoire contemporaine". Roussos These: Die Opfer der Geschichte appellieren eher an Wissen und Bewusstsein als an Anerkenntnis.
Nepszabadsag (Ungarn), 08.05.2016

New York Review of Books (USA), 26.05.2016

Außerdem zu lesen sind die Notizen, die sich Joan Didion Mitte der siebziger Jahre zum Prozess gegen Patty Hearst machte und in denen sie ihr eigenes Aufwachsen im kalifornischen Reichtum anspricht.
Respekt (Tschechien), 08.05.2016

Eurozine (Österreich), 06.05.2016

Open Democracy (UK), 03.05.2016

Linkiesta (Italien), 09.05.2016

Selbst wenn man nicht italienisch versteht, gibt dieser Dokumentarfilm bei Youtube einen faszinierenden Einblick in diese Szene:
Magyar Narancs (Ungarn), 21.04.2016

Das Filter (Deutschland), 06.05.2016

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