Magazinrundschau
Zentrum und Peripherie
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
09.09.2014. Die London Review besucht die Ostukraine und stellt fest: alles Übel begann auf der Krim. Im Mittelweg 36 streitet Reinhard Merkel das ab: die Krim hat die Seperation doch gewählt. Die Blätter machen die Lösegeldzahlungen der EU verantwortlich für den Gewaltmarkt im Nahen Osten. Das Schreibheft erinnert an den Lyriker Uwe Greßmann. Pitchfork und Telerama trauern den analogen Zeiten nach. Und der New Yorker fragt, warum ein Arbeiter bei McDonalds so wenig verdient, dass er auf staatliche Essensmarken angewiesen ist.
London Review of Books (UK), 11.09.2014

Donald MacKenzie erklärt, dass Glasfaserkabel den Hochfrequenzhändler jetzt zu langsam geworden sind, weswegen sie ihre Milliarden lieber per Laser-Technologie absahnen: "Laser haben auch ihre Schwachstellen (Nebel ist ein großes Problem), aber Anova Technology behauptet, dass eine Kombination aus Laser und Millimeter-Wellen ungefähr genauso zuverlässig sei wie Glasfaserkabel, allerdings nahe an den heiligen Gral heranreiche: die Geschwindigkeit von Licht in einem Vakuum."
Außerdem sammelt die LRB Stimmen zum Referendum. Und Jenny Diski erzählt in einem sehr berührenden Text, wie ihr der Onc Doc eröffnete, dass sie an einem inoperablen Krebs erkrankt sei.
Mittelweg 36 (Deutschland), 01.09.2014

MicroMega (Italien), 03.09.2014

Blätter f. dt. u. int. Politik (Deutschland), 01.09.2014

In Europa hat der Gaza-Krieg antisemitische Hemmschwellen sinken lassen, konstatiert Micha Brumlik, im Nahen Osten aber die Rationalität. Israels Armee und die Hamas führten lieber gemeinsam Krieg gegen die palästinensische Zivilbevölkerung, als dass sie von sich aus Frieden schlössen: "Daher wäre es an der Zeit, dass die weltpolitisch (noch) sich als zuständig begreifenden Mächte - USA, Russland und die EU - Israel und den Palästinensern eine Zweistaatenlösung diktieren. Die politischen Hebel liegen bereit: So müssten die USA nur ihre Kredite und Waffenlieferungen (2013 waren das immerhin 3,1 Mrd. US-Dollar) an die ultrarechte Koalitionsregierung in Jerusalem einfrieren, während andere westliche Staaten ihre Beziehungen zu den Förderern der Hamas, etwa zu Katar einzustellen hätten - und sei es durch eine Absage der Fußballweltmeisterschaft 2022."
Weiteres: András Bruck schreibt über den Antisemitismus in Ungarn. Norbert Mappes-Niediek erklärt die Ökonomie der Armut bei den Roma.
Schreibheft (Deutschland), 01.09.2014

Außerdem online im Schreibheft: Ein Auszug aus einer Erzählung Esther Kinskys über die Krim. "Im Oktober sah ich zum ersten Mal das Schwarze Meer. Nach der Ankunft in tiefer Nacht wachte ich in meinem Zimmer im obersten Stock der Pension in Kurortne auf, und das erste, was ich sah, war das Meer. Trotz des Sturms, der an den Fensterläden riß und durch die Schnörkelgitter der Balkone pfiff, lag das Wasser ganz still da, ohne erkennbare Brandung." Der Schwerpunkt des Schreibhefts ist der inoffiziellen Literatur in Leningrad in den sechziger und sioebziger Jahren gewidmet.
Elet es Irodalom (Ungarn), 05.09.2014

Film Comment (USA), 29.08.2014

Les inrockuptibles (Frankreich), 04.09.2014

Telerama (Frankreich), 05.09.2014

Pitchfork (USA), 04.09.2014

Außerdem erklärt Damon Krukowski, warum er seine Musik im Sommer am liebsten in Mono hört.
New Yorker (USA), 15.09.2014

Außerdem: John Lahr porträtiert Al Pacino und erklärt, was der Schauspieler am Theater so liebt und woher er die Inspiration für seine Figuren nimmt. Und Kelefa Sanneh begegnet dem lange Zeit als idealer Dad gehandelten fabelhaften Bill Cosby on tour.
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