Magazinrundschau
Hack es durch
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Freitag Mittag
11.06.2014. William T. Vollmann feiert den irakischen Autor Hassan Blasim in Bookforum als Meister des außerordentlichen Grauens. In der Paris Review denkt Karl Ove Knausgaard beim Anblick eines Genicks an Mord. Den Guardian gruselt die Umsetzung sarrazinscher Eugenik in China. Eurozine beklagt den Verfall der brasilianischen Architektur. La vie des idees spielt um einen Job bei L'Oreal.
Bookforum | MicroMega | New York Times | HVG | Paris Review | Eurozine | Guardian | Repubblica | La vie des idees
Bookforum (USA), 01.07.2014

HVG (Ungarn), 28.05.2014

Paris Review (USA), 28.05.2014

Eurozine (Österreich), 06.06.2014

Guardian (UK), 05.06.2014

Giles Foden liest den Roman "All Our Names" des äthiopisch-amerikanischen Autors Dinaw Mengestu wie auch Chimamanda Ngozi Adichies Roman "Amerikanah" als ein Zeichen dafür, dass sich die afrikanische Literatur vom postkolonialen Diskurs abwendet, um Fragen der eigenen Leistung zu verfolgen.
Repubblica (Italien), 10.06.2014

La vie des idees (Frankreich), 03.06.2014

MicroMega (Italien), 28.05.2014

New York Times (USA), 08.06.2014
Scott Anderson hat für die New York Times mehrfach Bosnien besucht und beschreibt in einer langen Reportage, wie der "Friedensprozess" sich entwickelt hat. Geschossen wird nicht mehr, aber die Situation ist deprimierend: Amor Masovic sucht und findet immer noch Massengräber. Viele Muslime versuchen die Ereignisse zu vergessen. Ein Holländer, der damals bei der UN-Truppe war, die dem Massaker von Srbrenica zugeguckt hat, ist zurückgekehrt und lebt jetzt dort. Und serbische Politiker arbeiten erfolgreich an einer Relativierung der Ereignisse, etwa Milorad Dodik, Präsident von Srpska. "Vor den Präsidentschaftswahlen 2010 veröffentlichte Dodiks Regierung einen Report, wonach es in Srebrenica nicht nur keinen Genozid gegeben habe - auch die Zahl der Opfer sei stark übertrieben. Statt Dodik zu zensieren, drängte ihn das O.H.R. [das Büro des Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina] mild, "seine Schlüsse zu überdenken". Stattdessen nutzte Dodik den Gedenkgottesdienst in Bratunac am fünfzehnten Jahrestag des Massakers in Srebrenica, um zu behaupte: "Wenn ein Genozid stattgefunden hat, dann an den Serben in dieser Region, wo Frauen, Kinder und Alte in Massen getötet wurden." Die Wirkungskraft dieses Wandels ist klar. Als Moderater konnte Dodik 1998 nur Premierminister werden, indem er eine Koalition mit anderen politischen Parteien bildete. Als Ultranationalist erhielt er 2010 mehr Stimmen als die anderen neun Kandidaten zusammen."
In der aktuellen Weltcup-Ausgabe des Magazins generiert ein Artikel von Sam Borden gerade besonders viele Kommentare. Kein Wunder, Borden fragt, wie Jürgen Klinsmann den amerikanischen Fußball reformieren will. Etwa indem er, reichlich unamerikanisch, schon mal erklärt, dass man gegen Ghana, Portugal und Deutschland kaum eine Chance haben werde. Oops. Laut Borden allerdings eine realistische Aussage: "Anders als andere Teams arbeiten die USA immer noch an den Grundlagen. Lange oder kurze Bälle? Eine aggressive Defensive, die aus der typisch amerikanischen Kraft schöpft? … Klinsmann jedenfalls scheint der Richtige zu sein, den Graben zwischen Europa und den Staaten zu überbrücken. Er lebt mit seiner amerikanischen Frau in Kalifornien, trägt gern T-Shirt und Sneakers und fliegt in seiner Freizeit gern Hubschrauber … Wenn es um Fußball geht, ist er allerdings europäisch."
Den Aufmacher widmet Jeffrey Himmelblau dem seiner Ansicht nach größten Fußballspieler der Welt, Lionel Messi.

Den Aufmacher widmet Jeffrey Himmelblau dem seiner Ansicht nach größten Fußballspieler der Welt, Lionel Messi.
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