Magazinrundschau
Das verrückte Universum der Killer
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
14.08.2012. Selbst in Silicon Valley wird fleißig gebetet, berichtet die Financial Times. In der lateinamerikanischen Literatur hat der Narco die fliegenden Frauen als Hauptfigur abgelöst, erzählt Jorge Volpi in The Nation. Wo sind die ungarischen Schriftstellerinnen, fragt Anna Menyhért in Nepszabadsag. Outlook India feiert den Sozialrevolutionär Bhimrao Ramji Ambedkar. Rue 89 zählt die Peitschenhiebe in Mali. Propublica rechnet den durch Internetkriminalität angeblich entstandenen Schaden herunter. In der Revista Serrote erklärt der Psychoanalytiker Tales Ab Saber: Nur Lulas Donnerstimme konnte den Autoritarismus Brasiliens sprengen.
Financial Times (UK), 10.08.2012

Open Democracy (UK), 07.08.2012

Propublica (USA), 01.08.2012

Revista Serrote (Brasilien), 11.08.2012

Rue89 (Frankreich), 12.08.2012

Elet es Irodalom (Ungarn), 10.08.2012

Economist (UK), 11.08.2012

Außerdem: Ein Loblied auf die Essays von John Jeremiah Sullivan und ein Nachruf auf Gore Vidal.
Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 10.08.2012

Neal Ascherson erklärt sich Europas Sonderlichkeit mit seiner Ähnlichkeit zur Fischreuse, wobei die asiatische Landmasse die große Öffnung darstellt, durch die über Jahrtausende wandernde Völker in das schmale Europa-Ende kamen: "Vielleicht ist der Gedanke nicht ganz abwegig, dass der extreme Druck auf die Gesellschaften, die in den äußersten Westen Europas hineingepresst wurden, zur Herausbildung bestimmter 'europäischer' Reaktionsmuster beigetragen haben könnte - die Fixierung auf Veränderungen etwa oder die psychopathischen Schübe, die immer wieder zerstörerische Kräfte freigesetzt haben."
Outlook India (Indien), 20.08.2012

Nepszabadsag (Ungarn), 23.07.2012

Al Ahram Weekly (Ägypten), 09.08.2012

Außerdem: Nehad Selaiha bespricht ausführlich und mit großer Wärme die Aufführung von Mohamed Abul Su'oods lang erwartetem Theaterstück "Isis mon amour", das nach zweijähriger Vorbereitungszeit "still, fast heimlich, ohne jede Werbung, ja ohne jeden Flyer" aufgeführt und nach wenigen Tagen wieder abgesetzt wurde. Die Islamisten in Ägypten halten ihr Versprechen nicht, alle Parteien an der Umgestaltung des Landes zu beteiligen, warnt Eman Ragab. Und Azmi Ashour fragt sich, warum die meisten arabischen Staaten kein Konzept für einen modernen Nationalstaat haben.
The Nation (USA), 03.09.2012

Der Prozess gegen Pussy Riot ist Teil einer größeren Attacke auf die Opposition in Russland, berichtet Katrina vanden Heuvel. In der Kampagne gegen die Band ist die Orthodoxe Kirche der wichtigste Partner des Staatschefs: "Deren Sprecher hat verkündet, Gott persönlich habe ihm mitgeteilt - 'genauso wie er die Evangelien der Kirche verkündet hat' - dass er den Protest von Pussy Riot 'verdamme'. Ob zynisch oder im Ernst, die Kirchenführer pflegen eine patriarchalische Form des Patriotismus. Die Staatsanwaltschaft führt in der Begründung für die Angklageschrift gegen die Bandmitglieder 'blasphemische Akte' und das 'schwere Leiden' der Gläubigen an, trotz Russlands angeblicher Trennung von Staat und Kirche."
Kommentieren