Magazinrundschau
Blauer als Flieder
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
25.08.2020. Die Paris Review erliegt dem speziellen Violett der Blüte des Immergrüns. Osteuropa sieht Polen im Visier von Putins geschichtspolitischem Revisionismus. Der New Yorker sucht nach den Quellen des Coronavirus. Novinky berichtet von einem Historikerstreit in Tschechien. In The Diplomat erzählt eine uigurische Lehrerin von den grauenvollen Zuständen in den Umerziehungslagern in Xinjiang. Die New York Times taucht in die Untiefen der Boogaloo-Bewegung.
Paris Review (USA), 25.08.2020

168 ora (Ungarn), 16.08.2020

Osteuropa (Deutschland), 24.08.2020

New Yorker (USA), 31.08.2020

In einem anderen Artikel stellt Alex Ross die Allgegenwart Richard Wagners in der Filmgeschichte fest: "Die Wagnerisierung des Films reicht tief. Indem das Kino Bild, Wort, Musik verbindet, erfüllt es Wagners Vorstellung vom Gesamtkunstwerk. Sein System der figurengebundenen Leitmotive und Themen wurde zum wichtigen Aspekt der Filmusik. Hollywood bediente sich gern bei Wagners Göttern, Helden und Eroberern. Darin spiegelt sich das brüchige Erbe des Komponisten: als Theatervisionär mit Shakespearscher Breite und Tiefe einerseits, als bösartiger Antisemit, der Hitler begeisterte andererseits. Opernfans und Filmemacher sehen Wagner mal als Wunderhorn, mal als Quell des Hasses. Diese Unentschiedenheit spiegelt wieder die mehrdeutige Rolle des Films selbst - als Inkubator von Heldenfantasien, die allen möglichen politischen Zwecken dienen können. Wenn Hollywood über Wagner spricht, spricht es eigentlich über sich selbst."
Weitere Artikel: Evan Osnos fragt, ob Joe Biden wirklich die Demokraten vereinen kann. Jennifer Gonnerman begleitet einen Busfahrer durch einen Arbeitstag in New York. Judith Thurman liest den neuen Roman von Elena Ferrante. Und Anthony Lane sah Michael Almereydas Film "Tesla".
Novinky.cz (Tschechien), 21.08.2020

The Diplomat (USA), 17.08.2020

Columbia Journalism Review (USA), 21.08.2020

The Ringer (USA), 18.08.2020

New York Times (USA), 23.08.2020

In einem anderen Beitrag befasst sich James Verini mit den toten Migranten in der Sonora-Wüste in Arizona: "Da Migranten immer entlegenere Routen durch die Wüste suchen, sterben immer mehr von ihnen. Eine Tatsache, die niemand bestreitet, nicht mal die Grenztruppen. Aber wenn wir diese Toten wie ein Pathologe als langsame Epidemie betrachten, müssen wir die Wüste als annähernde Ursache bezeichnen, nicht als absolute. Es gibt viele absolute Ursachen, die offensichtlichste ist die Bundespolizei. Es wäre leicht, die Regierung Trump dafür verantwortlich zu machen, aber es handelt sich nicht um ein neues Phänomen. Gewalt gegen Einwanderer gab es bereits unter anderen Regierungen und Präsidentschaften."
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