Magazinrundschau
Die Früchte der Revolution
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
01.11.2011. Der New Yorker reist nach Libyen. Ohne Universalismus gibt es keine Menschenrechte, erklärt Caroline Fourest in Le Monde. Der Grüne ist klassenlos, behauptet der Merkur. Il Sole 24 Ore findet nur noch Italiener, aber kein Italien mehr. Die New York Times erklärt am Beispiel von Pauline Kael, wann es für Kritiker Zeit ist aufzuhören.
New Yorker (USA), 07.11.2011

Weitere Artikel: D.T. Max porträtiert die eigenwillige Helene Grimaud, die gar nicht dem Bild einer französisch-ätherischen Pianistin entspricht: "Wenn sie am Klavier sitzt, machen ihre kräftigen Schulter und muskulösen Unterarme doch Eindruck. Sie hebt mit flach gestreckten Händen zur Musik an, ihr Körper krümmt sich über den Tasten, wie eine Schwimmerin, die zum Tauchen ansetzt." Angesichts neuer Bücher von Alan Bennett, Helen de Witt und Nicholson Baker stellt Joan Acocella einen Hang zu rein ironischen Sexpassagen fest und sehnt sich nach der knisternden Erotik einer Jane Austen. Anthony Lane schmäht Lars von Triers' "Melancholia" als genauso langweilig wie Brett Ratners "Tower Heist: "Beide zeigen einen Haufen unsympathischer Menschen, die sich in einem begrenzten Raum unplausibel verhalten."
Le Monde (Frankreich), 28.10.2011

Merkur (Deutschland), 01.11.2011

In seiner Kolumne zur Bildungssoziologie bezweifelt Jürgen Kaube, dass Schulen kompensieren können, was die Gesellschaft an Ungleichheit und Ungerechtigkeit vorgibt. (Hier eine Reportage aus The Smithonian, die die Erfolge von Finnlands Schulen damit erklärt, dass jeder Schüler als individuelle Herausforderung betrachtet wird).
Salon.com (USA), 30.10.2011

Il Sole 24 Ore (Italien), 30.10.2011

Magyar Narancs (Ungarn), 20.10.2011

London Review of Books (UK), 03.11.2011

Weiteres: Ghaith Abdul-Ahad schreibt Tagebuch in Syrien. James Meek stutzt nicht schlecht, als ihn sein Kindle beim Markieren einer Textzeile informiert: "Diese Passage haben außer ihnen bereits acht andere Kunden markiert". Peter Campbell widmet sich dem Motiv des offenen Fensters in Bildern aus dem 19. Jahrhundert. Michael Wood sendet Notizen vom Filmfestival Morelia.
Polityka (Polen), 28.10.2011

New York Times (USA), 30.10.2011
In den sechziger und siebziger Jahren, als noch ein breites Publikum über Kunstwerke stritt, schrieb Pauline Kael für den New Yorker die leidenschaftlichsten und bissigsten Filmkritiken Amerikas. Jetzt sind einige ihrer Essays in die "Library of America" aufgenommen worden. Und Brian Kellow hat eine Kael-Biografie veröffentlicht. Seine Beschreibung von Kaels harten, frühen Jahre hat Frank Rich mit Interesse gelesen. Die Zusammenfassungen der Filme und ihrer Kritiken fand er eher öde: "Gottseidank endet diese Chronik mit einer knackigen, wenn auch deprimierenden Beschreibung von Kaels Niedergang. Wenn ihr Aufstieg junge Autoren zum Schreiben von Filmkritiken inspiriert hat, so ist ihr Fall ein warnendes Beispiel dafür, dass Kritiker in Machtpositionen rechtzeitig aufhören sollten, bevor sie unweigerlich in Korruption, Selbstparodie, Größenwahn - oder wie Kael in alle drei - versinken. ... Jemand musste das öffentlich kritisieren und dieser provokante Jemand war Renata Adler, die 1980 in der New York Review of Books Kaels Arbeiten 'Stück für Stück, Zeile für Zeile und ohne Unterbrechung wertlos' nannte." (Die NYRB hat den Artikel freigeschaltet. Wer schreibt heute noch solche Verrisse? Und hier noch Nathan Hellers vor zwei Wochen erschienenes Kael-Porträt aus dem New Yorker.)
Außerdem in der Book Review: Denis Donoghue liest den zweiten Band der Beckett-Briefe. Adam Thirlwell stellt David Bellos' Buch über die erfreulichen Seiten des Übersetzens vor. Jonathan Rosen bespricht Simon Sebag Montefiores Jerusalem-Biografie. Horrorfans werden nicht begeistert sein von Colson Whiteheads Zombie-Roman "Zone One" - sollten sie aber, meint Glen Duncan. Gideon-Lewis Kraus schließlich empfiehlt einen Band mit Reportagen, Interviews und Besprechungen von John Jeremiah Sullivan, der für GQ u.a. über Axl Rose, Michael Jackson und David Foster Wallace geschrieben hat (hier findet man viele seiner Artikel).
Außerdem in der Book Review: Denis Donoghue liest den zweiten Band der Beckett-Briefe. Adam Thirlwell stellt David Bellos' Buch über die erfreulichen Seiten des Übersetzens vor. Jonathan Rosen bespricht Simon Sebag Montefiores Jerusalem-Biografie. Horrorfans werden nicht begeistert sein von Colson Whiteheads Zombie-Roman "Zone One" - sollten sie aber, meint Glen Duncan. Gideon-Lewis Kraus schließlich empfiehlt einen Band mit Reportagen, Interviews und Besprechungen von John Jeremiah Sullivan, der für GQ u.a. über Axl Rose, Michael Jackson und David Foster Wallace geschrieben hat (hier findet man viele seiner Artikel).
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