Magazinrundschau
Brot, Senf und Baseballspiele
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
02.03.2010. Der New Yorker erzählt, wie schurkische Fußpfleger um ein Haar Amerikas Gesundheitssystem ruiniert hätten. In Polityka erklärt der Kapuscinski-Biograf Artur Domoslawski, wie man Kapuscinskis Reportagen lesen muss. In Tygodnik fordert Zygmunt Bauman mehr Verständnis für Kapuscinski. Chinas Führung isst grün, berichtet NZZ-Folio. Magyar Narancs erklärt, warum es richtig ist, die Leugnung des Holocaust unter Strafe zu stellen. In Le Point fragt Jorge Semprun: Ist Claude Lanzmann der einzige, der über die Shoah sprechen darf? Wired erzählt, wie Google lernte einen Hot Dog von einem poschierten Hündchen zu unterscheiden.
New Yorker | Point | Wired | Polityka | Tygodnik Powszechny | Literaturen | Folio | Odra | El Espectador | Magyar Narancs
New Yorker (USA), 08.03.2010

Weiteres: In einem ausführlichen Porträt zeichnet David Denby die Karriere und künstlerische Entwicklung von Clint Eastwood nach. Anthony Lane schreibt über Geschichte und Zukunft des 3-D-Films. Sasha Frere-Jones porträtiert den amerikanischen Sänger und Songschreiber Bill Withers. Denby bespricht Roman Polanskis "The Ghostwirter". Zu lesen ist außerdem die Erzählung "Ask Me If I Care" von Jennifer Egan und Lyrik von W.S. Merwin und Derek Mahon.
Polityka (Polen), 01.03.2010

Tygodnik Powszechny (Polen), 28.02.2010

Außerdem ist eine Sonderbeilage dem Chopin-Jahr gewidmet.
Literaturen (Deutschland), 01.03.2010

Die Titelgeschichte ist dem Schriftsteller Mark Twain als "Erfinder des amerikanischen Romans" gewidmet. Michael Köhlmeier und Ronald Dücker schreiben über Leben und Werk des Autors im Heft - online wird die Titel-These leider nicht weiter erläutert, stattdessen gibt es nur eine knappe Chronik und Kurzbesprechungen neuer deutscher Bücher mit Texten von Twain. Jochen Schmidt denkt über "Mein Gehen" nach. Ingo Schulze meditiert ost-westlich über das "Ankommen" und das "Beitreten". Aram Lintzel wird auf der Suche nach Lektüre fürs Handy im Netz fündig. Besprochen werden Dirk Schümers kurze Geschichte des Wanderns mit dem Titel "Zu Fuß", Hans-Ulrich Gumbrechts Westküsten-Betrachtungen "California Graffitti", Tiqquns Theorie-Geschnetzeltes "Grundbausteine einer Theorie des Jungen-Mädchens", Hörbücher für Bildungsreisende und Peter Jacksons Alice-Sebold-Verfilmung "In meinem Himmel".
Folio (Schweiz), 01.03.2010

Weitere Artikel zum Thema: Bernhard Pötter erzählt, wie aus einer Handvoll Hippies der schlagkräftige "Ökomulti" Greenpeace wurde. Ute Eberle erzählt, wie die niederländische Stadt Venlo zur "C 2 C Modellstadt" ausgebaut wird - C 2 C, "cradle to cradle", bedeutet, dass kein Abfall entsteht, weil alle Materialien wiederverwendet werden. Und Marcel Hänggi erklärt den Handel mit CO2-Abgaben.
In der Duftnote feiert Luca Turin den dreiunddreißigsten Geburtstag von Yves Saint Laurents Parfüm "Opium". Nicht nur das Parfüm, auch die erste Anzeige dafür war toll: "Der Werbespruch lautete 'Pour les femmes qui s'adonnent a Yves Saint Laurent' (die sich YSL hingeben). Die Frauen in den Anzeigen, obschon vollständig bekleidet, wirkten so, als habe das große schwule Genie etwas entdeckt, was noch besser sei als Sex."
Odra (Polen), 01.03.2010

Ewa Stachniak ist in zweierlei Hinsicht eine Grenzgängerin. Die in Kanada lebende Polin überschreitet in ihren Büchern die Grenze zwischen Geschichte und Literatur und rechnet sich zudem zu den wenigen Autorinnen, die explizit eine "herstory" schreiben wollen. "Für mich ist das eine natürliche Konsequenz meines Bedürfnisses, polnische Geschichte aus meinem, also auch weiblichen Blickwinkel zu überdenken. Ich sehe Geschichte als eine Erzählung, in der wir dauernd fragen, wer wir sind. Indem wir antworten, bestimmen wir nicht nur unser Verhältnis zur Vergangenheit und ihren Einfluss auf die Gegenwart, sondern entdecken damit auch die Bedingungen und Grenzen unserer Identität. Diese Definition von Geschichte setzt die Relativität der Erfahrung voraus und ein stetes Bedürfnis nach Neuinterpretation der Vergangenheit, insbesondere aus anderen als den traditionellen Perspektiven. Und wir haben viele geerbt: aus dem Schulunterricht, universitären Vorlesungen, politischen Wirrungen, bis zu den Erzählungen unserer Eltern und Großeltern. Sie sind keine festen Werte, haben ihre Beschränkungen. Und deshalb sind sie es wert, überdacht, revidiert oder ergänzt zu werden um andere, vergessene oder übergangene Stimmen, auch von außerhalb."
El Espectador (Kolumbien), 27.02.2010

Magyar Narancs (Ungarn), 25.02.2010

Point (Frankreich), 25.02.2010

Wired (USA), 18.04.2010

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