Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Oktober 2001

Heute in den Feuilletons

31.10.2001. Die FAZ bringt eine aufsehenerregende Reportage über den Tod von Massoud. In der Zeit wird die Lage durch die gesammelte Feuilletonistenschaft noch einmal gründlich durchanalysiert. Die SZ berichtet, dass Journalisten jetzt schon festgenommen werden, wenn sie Schriften über den Selbstmord bei sich führen. Die taz sammelt die seltsamsten Blüten des amerikanischen Patriotismus.

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30.10.2001. Die NZZ kritisiert die Unempfindlichkeit der deutschen Öffentlichkeit für israelische Ängste, während die SZ eine Einschränkung der Bürgerrechte in den USA fürchtet. In der FR fragt sich Claus Leggewie, wie Universitäten auf die Anschläge reagieren sollten. Alle Blätter kommentieren den Verkauf des Luchterhand-Verlags an Random House.

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29.10.2001. Lipobay und Ciprobay gehen in die Geschichte ein - und die SZ erzählt sie. In der NZZ annonciert Andzrej Wajda das Ende des politischen Kinos. In der taz ist Gabriele-Goettle-Tag. Die FAZ befasst sich mit Antiamerikanismus in Russland und China.

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27.10.2001. In der FAZ kritisiert Günter Grass erstens Klaus Wowereit, zweitens die Amerikaner und drittens V.S. Naipaul. In der taz fragt Matthias Politycki, ob wir eine neue deutsche Literatur brauchen. Die NZZ spricht mit Friederike Mayröcker und würdigt nochmals V.S. Naipaul. Die SZ bringt ein Reisejournal von Raoul Schrott: von Teheran nach Afghanistan und zurück.

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26.10.2001. In der FAZ erreicht uns ein Hilferuf aus der Schweiz von Thomas Hürlimann. Die NZZ sieht Deutschland im Ernst im Herbst. In der FR findet die Politologin Iris Marion Young, dass es Zeit ist, wieder an soziale Gerechtigkeit zu denken. In der SZ erinnert sich derweil der Kunsthistoriker Max Klimburg an Afghanistan in den fünfziger Jahren, als "Kabul leuchtete".

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25.10.2001. In der FAZ liefert Hans-Magnus Enzensberger entspannte Miniaturen aus dem Iran. Die Zeit schimpft derweil auf Julian Nida-Rümelin, weil er nicht in den Iran reiste. In der taz macht sich Norman Birnbaum Sorgen um die Lähmung der amerikanischen Demokratie und in der SZ erklärt Wolfgang Engler, warum die PDS ihre beste Zeit noch vor sich hat.

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24.10.2001. Gustav Seibt führt in der SZ den Islamismus auf die gewaltsame Trennung von Männern und Frauen im Islam zurück. Gerd Koenen identifiziert ihn in der FR mit dem Totalitarismus. In der FAZ eröffnet David Grossman ein israelisches Tagebuch. Die taz denkt derweil über die neue Benetton-Kampagne nach.

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23.10.2001. Die NZZ bringt den französischen Bücherherbst auf zwei Begriffe: Porno und Islam. Die taz denkt über die Farbe Gold bei Andy Warhol nach. In der SZ fordert der pakistanische Autor Tariq Ali die Amerikaner auf, die Bombardierung Afghanistans einzustellen. Die FAZ befasst sich mit den moslemischen Intellektuellen.

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22.10.2001. In der taz liefert Vladimir Essipov einen Blick auf die Rückseite der Berichterstattung über Afghanistan. In der NZZ spricht Assia Djebar über ihre islamische Oper "Die Töchter Ismaels in Wind und Sturm". Die SZ erzählt die lange Geschichte der biologischen Kriegsführung. Und die FAZ bringt zwei Artikel über die psychologische Kriegsführung der USA.

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18.10.2001. Die Zeit berichtet über die Wirkung einer Ausstellung in New York, in der Bilder von den Anschlägen präsentiert werden. Die SZ schreibt über das miserable Image, das Amerika in der arabischen Welt hat und in der FAZ erzählt der Kommandant der Internationalen Raumstation ISS, wie er die Terroranschläge im All erlebte.

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17.10.2001. In der FAZ hofft John le Carre, dass Bin Ladens "homoerotischer Narzissmus" dem Westen helfen könnte. In der taz beschreibt Boris Groys den 11. September als "Lichtung des Seins". Die SZ schreibt über die islamischen Länder als Akteure der Globalisierung.

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16.10.2001. Der Terror nimmt kein Ende: So macht sich die FAZ Gedanken über den Einfluss der Anschläge auf die Spaßgesellschaft, die NZZ berichtet, dass in Großbritannien der Rassenhass wächst und die SZ erklärt, warum die Vorstellung vom sanften Islam in eine Sackgasse führt.

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15.10.2001. Jürgen Habermas hat bekanntlich den Friedenspreis des deutschen Buchhandels bekommen. Die Feuilletons liefern dazu Kommentare, Berichte und dokumentieren zum Teil die Dankesrede des Gewürdigten - und die Laudatio von Jan Philipp Reemtsma.

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13.10.2001. Noch immer beschäftigt der Literatur-Nobelpreis einige Feuilletons. So druckt die FAZ einen Essay von V.S. Naipaul über Pakistan und den Islam, die NZZ beschreibt zwiespältige Reaktionen in Großbritannien und Indien. Die SZ dagegen hat in Paris Mode als Terror gesehen.

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12.10.2001. Der frisch gebackene Literatur-Nobelpreisträgers Naipaul taucht heute in allen Feuilletons auf. Es könne kein Zufall sein, schreibt die FR, dass der erklärte Islamkritiker von den Schweden geehrt wurde. Die FAZ bescheinigt der Akademie Mut, dass sie Naipaul wählte. Und welche Folgen die Auszeichnung für den Preisträger haben kann, beschreibt die taz.

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11.10.2001. US-Autorin Susan Sontag hat sich in New York das Trümmerfeld angesehen. In der FAZ beschreibt sie, wie "die politische Rhetorik, die mich zunächst so beschäftigt hatte, in den Hintergrund" trat. Die FR gibt eine sprachkritische Zusammenfassung der Krisenkommentare. Gewinnerin sei CDU-Chefin Merkel mit einer "schon ganz besonders infernalischen Aussage".

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10.10.2001. Die Buchmesse hat ihre Pforten fürs Fachpublikum geöffnet - das spiegelt sich auch in den Feuilletons wieder: Die taz macht sich Sorgen um den Schwerpunkt Griechenland, die NZZ lobt die neue Übersichtlichkeit auf dem Gelände und die SZ beschreibt die Messe in Zeiten des Krieges.

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09.10.2001. Bin Laden aller Orten: Die SZ berichtet über die polierte Kalaschnikow des Terroristenführers, in der FR studiert Claudia Schmölder das Gesicht des derzeit wohl meistgesuchten Mannes der Welt. Wie es ist, CNN im Wohnzimmer eines pakistanischen Islamisten zu sehen, beschreibt die FAZ.

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08.10.2001. Die überregionalen Zeitungen haben frühen Redaktionsschluss, daher ist in den Feuilletons nichts über die Vergeltungsschläge zu finden. Die Themenspannbreite reicht von Hochhausarchitektur (FR) über Andy Warhol (SZ) bis zu der Frage, ob Hitler schwul war (FAZ).

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06.10.2001. In der taz zieht Diedrich Diedrichsen Parallelen zwischen dem neuen Terrorismus und dem Faschismus. In der FAZ führt uns Alice Miller an die Quellen der Gewalt. Die SZ macht uns mit dem Gesang der Schlittenhunde vertraut. NZZ und FR präsentieren Dossiers über die griechische Gegenwartsliteratur.

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05.10.2001. Nach den Anschlägen haben die Feuilletons Mühe, ihre angestammten Themen wiederzufinden. Wo waren wir stehengeblieben? Beim ewigen Ruin der Grünen etwa (FR) oder dem der Germanistik (SZ)? Nur die FAZ legt noch nach. Zum Beispiel mit der Frage, wie Journalisten - etwa Ulrich Wickert - den Terror "meistern".

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04.10.2001. In der Zeit widmen sich Jens Jessen und Josef Joffe der Terrortherapie, während die taz im Zentrum des Terrors noch immer nichts als Leere sieht. Die FAZ lässt New York für einen Moment aus den Augen und bekennt ihre Sehnsucht nach Paris.

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02.10.2001. Nobelpreisträgerin Christiane Nuesslein-Vollhard schreibt in der FAZ über die Frage, wann ein Mensch ein Mensch ist. In der Tageszeitung wird der Frust der Anti-Amerikaner beschrieben, die Süddeutsche Zeitung thematisiert das Wesen des Ostlers.

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01.10.2001. "Die selbstkasteiende Selbstunterschätzung der Germanisten" sei wieder ein deutscher Sonderfall, hatte der Literatur-Professor Hans Ulrich Gumbrecht in seiner Rede zum Germanistentag erklärt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Neue Züricher Zeitung veröffentlichen Auszüge.