Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Februar 2003

Heute in den Feuilletons

28.02.2003. In der FR schildert der Exil-Iraker Faleh A. Jabar die irakischen Hoffnungen auf Befreiung von Saddam Hussein. In der FAZ glaubt Herfried Münkler nicht, dass sich die USA noch zurückziehen können - es wäre ein Triumph für Saddam. In der NZZ wirft Bogdan Musial einen Blick auf die polnische Kollaboration mit den Nazis. In der SZ freut sich Daniel Libeskind über den Hiroshima Friedenspreis. Und alle Zeitungen begrüßen die Entscheidung für Libeskind in New York.

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27.02.2003. Die Zeit sieht den Pop auf dem Weg zum Friedenskitsch. Die NZZ findet aber: "Pop-Balladen spenden Trost in schwierigen Zeiten." In der FAZ bekennt sich György Konrad zum Krieg. In der SZ fragt Navid Kermani, wie Iraks Zukunft ohne Krieg aussähe - hoffentlich nicht wie Wien nach dem Opernball. Die taz pflanzt den karnevalistischen Samen in Las Vegas.

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26.02.2003. In der taz verteidigt Bundeskulturministerin Christina Weiß den Luxus in Krisenzeiten. Die FAZ würdigt Frankreichs neue Rolle in der Weltpolitik. Die SZ freut sich auf Martin Kippenberger bei der Biennale in Venedig. Und  in der FR findet der Rechtstheoretiker Klaus Günther Folter, die ins Innerste des Menschen eingreift, nicht zu rechtfertigen.

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25.02.2003. In der SZ warnt Gregor Schöllgen vor den Finten Chiracs. In der taz fordert Ute Frevert eine selbstbewusste europäische Politik, während Joseph von Westphalen den "weinerlichen Pazifimus" geißelt. In der FR will Richard Rorty nicht glauben, dass es den USA um die Demokratisierung des Irak zu tun sei. Die NZZ stellt das "Network of Concerned Historians" vor. In der FAZ sieht Werner Spies in der Verhüllung "Guernicas" das Zeichen seiner Kraft.

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24.02.2003. Ereignis des Wochenendes waren ganz klar die "Groundings" des fast abgesägten Zürcher Intendanten Christoph Marthaler - das erste Theaterstück über die Aktieneuphorie und ihr dunkles Ende. Die FAZ macht sich aber auch Sorgen über die Schweizer: Können die noch deutsch? Die SZ verspürt Aufbruchsstimmung in Kenia. In der taz porträtiert Gabriele Goettle einen Bombenentschärfer.

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22.02.2003. In der NZZ kritisiert Francois Zabbal die arabischen Intellektuellen. In der FAZ erinnert sich Ivan Nagel an seine erste Begegnung mit Theodor W. Adorno. In der FR meditiert Gianni Vattimo über Nächstenliebe in der Weltpolitik. Die SZ präsentiert eine kleine Schau der transatlantischen Beleidigungen.

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21.02.2003. In der FAZ attackiert Amos Oz die europäische Linke als dogmatisch und sentimental. Die FR untersucht das Rechtsverständnis von Silvio Berlusconi. Die SZ gibt der Demokratie im Nahen Osten nicht die geringste Chance. Die taz bringt eine Hommage auf die Souldiva Nina Simone.

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20.02.2003. Die FAZ verabschiedet sich aus dem Internet. Die Zeit verabschiedet sich von Ingo Metzmacher. Die FR erinnert an die holländische Sintflut vor 50 Jahren. In der taz freut sich Wolfgang Kraushaar, dass bei der Friedensdemo keine Weltuntergangsstimmung aufkam. Die NZZ bescheinigt dem Leichenplastinator Gunther von Hagens moralische Amusikalität. Die SZ erzählt, dass in Spanien bereits eine Anklage gegen George W. Bushs Klonkrieger vorbereitet wird.

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19.02.2003. In der FAZ hofft Stanislaw Lem, dass es außer dem Menschen noch ein paar andere ekelhafte Kreaturen im Universum gibt. Die NZZ erinnert an bessere Zeiten in Bagdad. Die FR findet ein weltpolitisches Strandgut in Bremerhaven. Die taz erklärt den Unterschied zwischen Lenin und Limonow. In der SZ schreibt Ivan Nagel ein Falschwörterbuch des Krieges.

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18.02.2003. Die Feuilletons würdigen heute den verstorbenen Schriftsteller Alexandar Tisma. In der SZ bekennt Umberto Eco, sein Recht auf Widerspruch 1945 von den Amerikanern gelernt zu haben. In der FR unterstellt der Friedensforscher Hans-Eckehard Bahr den Amerikanern schwarze Pädagogik. In der FAZ schildert der Schriftsteller Sherko Fatah die neue Zuversicht der Kurden im Irak. Die taz betrachtet Algerien durch Pierre Bourdieus Soziologenaugen. Die NZZ besucht Teichmolche und Huchen in Sankt Pölten.

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17.02.2003. Die FAZ ist sich uneins über die pophistorische Dimension der großen Demo: Wiederholte diese die Formen der achtziger Jahre oder gerade nicht? Die SZ macht sich Sorgen, dass der Zerfall der transatlantischen Gemeinschaft in den Friedensjubel eingeschlossen ist. Die FR hat auf der Demo das ganze Volk gesehen. Und alle resümieren die Berlinale.

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15.02.2003. In der FR wägt Heinrich August Winkler Chancen und Risiko des deutschen Streits mit Amerika ab. In der FAZ fordert der ehemalige amerikanische Botschafter John C. Kornblum eine "Bereitschaft zum Risiko und zum Opfer" von den Deutschen. Die taz steht im Zeichen von Code Orange. Die NZZ bringt einen informativen Artikel über die Geschichte des Iraks. In der SZ erklärt Leonardo di Caprio, wie man geheimnisvoll erscheint.

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14.02.2003. In der SZ erklärt Jacques Derrida, was ein Etat voyou ist. In der FAZ wirft Hans-Ulrich Klose dem Bundeskanzler "folgenlose Rhetorik" vor. Die NZZ fragt: Was sollen die Vergleiche? Die FR sieht in Peter Handke einen Kriegsgegner sui generis. Die taz liebt Massive Attack, zumindest im rein musikalischen Sinne.

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13.02.2003. In der Zeit erzählt Martin Scorsese, wie man eine archaische Stammesschlacht inszeniert. In der FAZ wendet sich der Rechtsphilosoph Eric Hilgendorf gegen das Verbot des therapeutischen Klonens. Die SZ polemisiert gegen die SZ: Schröder ist doch kein Wilhelm Zwo.Die taz polemisiert gegen die SZ und die FAZ: Die Kritiker des Kanzlers sind selber Wilhelm.

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12.02.2003. Sowohl die SZ als auch die FAZ finden Edmund Stoibers Parallele zwischen Schröder und Wilhelm II. leider recht zutreffend. In der NZZ zieht der israelische Historiker Shlomo Avineri zugleich eine Parallele zwischen Saddam und Hitler. In der taz erklärt der algerische Autor Boualem Sansal, warum die islamische Welt keinen Begriff von Opposition hat. Die FR bedauert den Niedergang des Trip Hop zur Fahrstuhlmusik. FAZ, SZ und NZZ kommentieren zudem die nie da gewesene Konzentration im Verlagswesen.

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11.02.2003. In  der FAZ vergleicht der Historiker Jeffrey Herf unseren Kanzler mit dem Appeasement-Politiker Neville Chamberlain. Die SZ wundert sich über die erlahmte Streitsucht der deutschen Intellektuellen. Die FR weiht uns in das Geschäft des "Krisenherd-Tourismus" ein. Die NZZ erinnert an die unrühmliche Rolle des Wiener Dorotheums beim Verkauf geraubter Kunst. Die taz hat sich ein "groteskes Nichtgespräch" zwischen Adorno und Canetti noch mal angehört.

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10.02.2003. Die FAZ verlinkt auf die Irakstudie eines Studenten, die vom britischen Geheimdienst abgeschrieben wurde. Die SZ wettert: Wo es eine Politikverdrossenheit gibt, muss es doch auch eine Politik geben. Die taz liefert bereits jetzt eine medienwissenschaftliche Aufbereitung des kommenden Krieges. Die NZZ inspiziert die ägyptische Boheme.

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08.02.2003. Die NZZ diskutiert die rechtlichen Grundlagen einer Intervention im Irak - und plädiert dagegen. Die FAZ besucht die arabische Buchmesse in Kairo und findet die Tendenzen zur Islamisierung und zur Moderne in einem elektronischen Koran vermählt. Die FR erinnert an europäische Selbstmordattentäter des 19. Jahrhunderts. Die SZ warnt vor Bushs Millenarismus.

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07.02.2003. Die FR annonciert ein "prophylaktisches Sterben". Die SZ empfiehlt Colin Powell, lieber gegen Hühnerdiebe zu ermitteln. Die FAZ interessiert sich in der Kriegsfrage vor allem für die "heuristische Figur des Spiegelns". In der NZZ betrauert George Saunders bereits jetzt die todgeweihten irakischen Kinder, während Cynthia Ozick die europäischen Kriegsgegner attackiert. Die NZZ macht auch deutlich, dass eine der ernstesten Kriegsfolgen bereits eingetreten ist: das "große Medien-Blabla".

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06.02.2003. In der Zeit äußern sich amerikanische Intellektuelle für oder gegen den Krieg, aber immer ziemlich kritisch gegen Deutschland und Frankreich. Die FAZ plädiert für die exception culturelle. Die NZZ berichtet Neues aus der Clubkultur. Die taz hat in der Kellog's Smacks-Packung einen Schatz entdeckt: klassische Videospiele. Die FR unterhält sich mit Berlinale-Chef Dieter Kosslick. Die SZ kritisiert das Volk.

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05.02.2003. Die FAZ bringt Arundhati Roys Rede gegen das "Imperium" aus Porto Alegre und einen Text von Ian McEwan, der den Krieg befürwortet. In der NZZ rettet Bogdan Musial Polen vor Jedwabne. Die FR sucht den Krieg im Theater, findet ihn aber nicht. Die taz meditiert über Malewitsch. Für die SZ blüht die Renaissance am Öresund.

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04.02.2003. In der FR plädiert Franzobel für die Heiligsprechung Hermann Maiers. Die NZZ analysiert das innige Verhältnis einiger arabischer Literaten zu Saddam. In der SZ will Navid Kermani das "Surenpingpong" beenden. Die taz begeistert sich für das erste private Wohnbauprojekt in China. Die FAZ hatte mal wieder recht.

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03.02.2003. In der SZ annonciert Andre Schiffrin den Untergang von Random House. Die FAZ erzählt, wie Rene Jacobs einen Superstar sucht. Die FR fragt, wie europäisch die europäische Literatur ist. Die taz sendet melancholische Betrachtungen aus Nordkorea. In der NZZ klagt Jürgen Flimm über den Einfluss von Verdi auf die deutschen Opern.

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01.02.2003. Die NZZ schildert das Dilemma der amerikanischen Kriegsgegner. Man gewöhnt sich an alles, auch an den Krieg, behauptet Stewart O'Nan in der SZ. In der FR fordert Michael Walzer, die wichtigsten Handelspartner des Irak - Frankreich und Russland - sollten Saddam Hussein zur Räson bringen. In der taz informiert Berlinale-Chef Dieter Kosslick über den Umgang mit ehemaligen Geliebten.