Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Mai 2002

Heute in den Feuilletons

31.05.2002. Die SZ vermutet hinter Frank Schirrmachers Bruch mit Martin Walser einen Mediencoup und sieht zwar Ressentiments gegen Marcel Reich-Ranicki aber keinen Antisemitismus: Außerdem outet sie Ehrl-König als gar nicht neu. Auch die FR analysiert in einem großen Dossier die "Schwefelwolken" der neuen Debatte. Die NZZ denkt aus dem Anlass über Sinn und Zweck von Tabus nach. Die taz hakt den Fall ab. Und die FAZ... widmet sich den amerikanischen Bucherfolgen der Saison.

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30.05.2002. In der taz behauptet Martin Walser, dass ein Verriss im "Literarischen Quartett" noch schlimmer gewesen wäre. Die NZZ bringt erste Kommentare von Marcel Reich-Ranicki: "ungeheuerlich"! Da die südliche Hälfte der Republik Fronleichnam feiert, fehlen die anderen von uns ausgewerteten Institute. Aber in einem Link des Tages sammeln wir Reaktionen der Welt, des Tagesspiegels und anderer Zeitungen.

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29.05.2002. In der FAZ wirft Frank Schirrmacher Martin Walser Antisemitismus vor. In der Zeit warnt Bassam Tibi vor dem Absolutheitsanspruch des Islam. Die taz besucht die In-Clubs von Odessa. Die FR misstraut der Allianz zwischen den USA und Russland. In der SZ schreibt Tariq Ali über den Kaschmirkonflikt.Die NZZ erklärt, warum der Papst nicht zurücktreten kann.

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28.05.2002. "Leider gar nicht gut" fällt für den französischen Autor Patrick Demerin in der FAZ die Bilanz des Senders Arte aus. Die FR analysiert Jürgen Möllemanns Antisemitismus. Die SZ interviewt Nikolaus Harnoncourt. Die taz findet die Manifesta "gediegen, umsichtig, vernünftig".

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27.05.2002. In der taz stellt Gabriele Goettle einen Entomologen vor, der durch das Gutachten über das Alter von Schmeißfliegenlarven in der Leiche einer Pastorengattin ihren Mann als Täter überführte. In der SZ wirft Salomon Korn der FDP vor, mit Ressentiments auf Stimmenfang zu gehen. Die FR schildert Auswüchse des Abenteuertourismus in Chile. In der FAZ erklärt uns Viktor Jerofejew das russische Verhältnis zum Westen. Die NZZ und alle anderen resümieren das Festival von Cannes.

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25.05.2002. Die NZZ porträtiert Maxim Suchanow, einen russischen Gastronomen, der auch schon als glatzköpfiger Cyrano de Bergerac geglänzt hat. Die SZ sieht in den USA den zynischsten Wahlkampf in der Geschichte der Demokratie anbrechen. In der FR feiert Raoul Schrott ewige Themen der Lyrik wie Wein, Weib und Gesang. In der taz schildert Katharina Röggla ihre Eindrücke vom Bush-Besuch. Die FAZ geißelt die Frankfurter Kulturpolitik.

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24.05.2002. Die FAZ erklärt, warum "Empire" gute Laune macht. Die NZZ freut sich über die neue Innenstadt von Chemnitz. Die FR bewundert die Ästhetik des Widerstands gegen Bush. In der SZ stellt der Historiker Moshe Zimmermann einen Antisemitenkatechismus vor.

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23.05.2002. In der Zeit beklagt Leon de Winter den grassierenden Antisemitismus. Die FAZ beklagt dagegen den grassierenden Antisemitismus-Vorwurf. Die SZ schimpft auf die Fußballintellektuellen. Die FR feiert die Geburt des Kanons aus dem Geiste MRRs. Die taz beschreibt den Spagat afrikanischer Popmusiker zwischen Europa und Afrika. Die NZZ resümiert das Theatertreffen.

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22.05.2002. Marcel Reich-Ranicki hat mal wieder einen Kanon angestimmt. Die FAZ lässt "jüngere Autoren" mitsingen. In der SZ schreiben die Schriftsteller hingegen über ihr Verhältnis zu Amerika. Die FR macht sich Sorgen über Rechtsextremismus in Osteuropa. Die NZZ resümiert die Turiner Buchmesse. Die taz langweilt sich in Cannes.

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21.05.2002. Die taz stellt richtig, dass Nagib Machfus nie einen Brief an George W. Bush schrieb. Die SZ reflektiert das deutsch-amerikanische Verhältnis. Die FAZ bringt die Meldung von einem ersten Patent auf das Klonen von Menschen. Die NZZ berichtet über das neue Buch von Peter Esterhazy, das in Ungarn so großes Aufsehen erregt.

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18.05.2002. Die SZ berichtet über ein Erdbeben in Ungarn: Peter Esterhazy hat festgestellt, dass sein Vater für die ungarische Stasi spitzelte und ein Buch darüber geschrieben. Die FAZ macht die faule Harmonie der politischen Klasse für den Rechtspopulismus in Europa verantwortlich. Die taz fordert demokratische Teilhabe für alle. In der FR diskutieren Natan Sznaider und Navid Kermani über den Nahostkonflikt.

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17.05.2002. Die SZ findet die holländische Wahl unheimlich: Massenhaft gaben die Wähler ihre Stimme einem Toten. Die taz durchkämmt das Haar des Kanzlers. Die NZZ befasst sich mit Goethes Verhältnis zum Islam. Die FR meditiert über den Tatort, dessen 500. Folge ansteht. Die FAZ nimmt antiisraelische Äußerungen in der FDP aufs Korn.

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16.05.2002. In der Zeit polemisiert Hans Mommsen gegen Martin Walser. Die FR feiert das Comeback von George Lucas. Die NZZ bezweifelt, dass Nagib Machfus einen offenen Brief an George W. Bush geschrieben hat. Die taz und die meisten anderen Zeitungen befassen sich mit der Indexierung des Computerspiels "Counterstrike". Durch die FAZ hallt der Verzweifungsschrei eines Lehrers.

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15.05.2002. Die SZ plädiert für und gegen ein neobarockes Stadschloss in Berlin, die FAZ nur dafür. Die taz untersucht die Folgen der Kirch-Pleite für das deutsche Kino. Die FR fragt, wie Frankreichs Intellektuelle den Aufstieg Jean-Marie Le Pens verkraften. Die NZZ erzählt die Geschichte der Schweizerischen Landesausstellungen.

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14.05.2002. In der taz warnt der Publizist Tariq Ali: Der Westen kann nicht gleichzeitig Diktaturen unterstützen und sich beklagen, dass sie keine Demokratien sind. Die NZZ informiert über russische Literatur im Internet. In der FR erklärt uns der Soziologe Helmut Dubiel die amerikanische Debattenkultur. Die FAZ erzählt, was der Mathematiker Stephen Wolfram mit Gleichungen anstellt. Die SZ sieht die Position des Likud-Blocks gegen einen Palästinenserstaat gelassen.

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13.05.2002. Nagib Mahfuz lobt die "großartigen Selbstmordattentäter" und vergleicht die Israelis mit den Nazis, meldet die FAZ. Die NZZ hat Gold unter den Fingernägeln. Die FR befasst sich mit dem Klassenkampf in Chile. Die SZ fragt: Handelt es sich bei den Terroranschlägen vom 11. September in New York um ein Ereignis oder um zwei?

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11.05.2002. Gewalt in Filmen ist ein Zivilisationserfolg, ruft der Filmproduzent Günter Rohrbach in der SZ. Der Philosoph Bert van der Brink konstatiert in der FR die Heiligsprechung des Pim Fortuyn. In der taz diagnostiziert der Soziologe Andrei S. Markovits eine Rückkehr des "guten alten europäischen Antisemitismus'". Die NZZ sucht nach Entstehungsorten der Literatur. In der FAZ erinnert Oberstudienrat Stefan Nolting daran, dass Gerhard Schröder Lehrer einst als "faule Säcke" beschimpft hat.

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10.05.2002. Die SZ druckt Götz Alys aufsehenerregende Rede zum Heinrich-Mann-Preis: Wer profitierte von der Verfolgung der Juden? Das "einfache Volk". Die FAZ verteidigt Martin Walser gegen Michael Naumann und bringt seine Rede zum 8. Mai. Die taz fand sie allerdings einfallslos. NZZ und FAZ kommentieren eine denkwürdige Episode bei den Buchhändlertagen. Und die FR macht sich Sorgen über Hollands Nöte.

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08.05.2002. Die Zeit will nicht glauben, dass die Popkultur schuld ist an Erfurt. In der SZ beschwört Harry Mulisch die kindliche Unschuld Pim Fortuyns. Auch die FAZ porträtiert ihn nicht ohne Sympathie. In der FR wirbt Nathan Sznaider um die europäische Sympathie für die Belange Israels. Die taz erregt sich vorab über Gerhard Schröders Gespräch mit Martin Walser.

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07.05.2002. In der FAZ wenden sich Marc Höpfner und Stewart O'Nan gegen rhetorische Klischees über die Gewalt. Die taz denkt über Regeln für die Nahostdebatte nach. Die FR sieht "Gründe, Inhalte und Anlässe" für den Rechtspopulismus in Frankreich und anderswo. Die SZ entlarvt die Zufriedenheit über den Wahlausgang in Frankreich als "Lebenslüge". Die NZZ beobachtet den Triumph der reaktionären Greise im italienischen Theater unter Berlusconi.

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06.05.2002. In der SZ macht sich Naomi Klein ("No Logo") Gedanken über die Marke USA und Matthias Politycki sieht Bayer Leverkusen als "reinkarniertes Mönchengladbach". Die NZZ weist nach, dass die Benesch-Dekrete in der Tschechoslowakei nach dem Krieg auch auf Juden angewandt wurden. Die FAZ betrachtet die Dialektik der Gewaltdarstellung in den Medien. Die FR beschreibt die amerikanische Freude über die Erfolge Jean-Marie Le Pens.

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04.05.2002. In der FAZ warnt Julian Barnes: Das eigentliche Drama der französischen Wahlen steht noch aus. In der SZ begrüßt Klaus Harpprecht schon einmal die Sechste Republik. In der FR polemisiert der Kulturminister von NRW, Michael Vesper, gegen ein Bundeskulturministerium. Die NZZ nimmt Abschied von Oprah Winfreys Buchclub. In der taz findet Peter Fuchs sogar für das Massaker von Erfurt eine systemtheoretische Erklärung.

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03.05.2002. In der SZ denkt Walter Russell Mead über das unterschiedliche Verhältnis der Europäer und er Amerikaner zur Nation nach. Die taz würdigt die Kollektivarbeit der Berliner Gruppe Jazzanova. Die FR konstatiert: Die Tat von Erfurt lässt ich nicht erklären. In FAZ und NZZ finden sich Plädoyers gegen das Verbot von Gewaltfilmen, unter anderem von Wolfgang Sofsky.

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02.05.2002. Die SZ bringt ein Pro und Contra zu Gewalt in den Medien. Die FR beklagt eine veraltete Pädagogik der Wertevermittlung. Die taz findet die Lobby der Online-Spieler auch nicht besser als die der Schützenvereine. Die FAZ beklagt die Verschwiegenheit des Documenta-Chefs Okwui Enwezor. Die Zeit fordert eine Reform des deutschen Stadttheatersystems.