Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

April 2003

Heute in den Feuilletons

30.04.2003. Die FAZ fragt: Sind manche Menschen ansteckender als andere? Die SZ wirbt für Apples Download-Service für Musik. Die Zeit meint: Demokratie im Irak reicht nicht. Die FR verteidigt die Wiener Kulturszene gegen ihre avantgardistischen Kritiker. Die NZZ meditiert über das Massenphänomen Arbeit.

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29.04.2003. Die SZ fragt: Ist der Frankfurter Kulturreferent ein als Barsch getarnter Hecht? Die FAZ präsentiert neue Methoden zur Erzielung von Fettlebern. Die FR weiß, warum die Amerikaner im Irak als Feind empfunden werden. Die NZZ sucht Identität in Westafrika.

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28.04.2003. In der SZ baut Timothy Garton Ash eine neue Brücke zwischen Europa und Amerika. Für die taz besucht Gabriele Goettle einen Müller, der eigentlich Plasmaphysiker gelernt hat. Die NZZ schildert das typische Dilemma des bulgarischen Intellektuellen. Die FAZ macht sich Sorgen um die Buchbranche.

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26.04.2003. In der SZ schreibt Gilles Kepel über das Wiedererstarken der Schiiten im Irak. Die NZZ polemisiert gegen das deutsche Feuilleton aus ausländischer Sicht. In der taz analysiert die israelische Historikerin Idith Zertal das fatale Verhältnis Israels zum Holocaust. Die FAZ sucht nach Kontinuitäten in der Politik der KP Chinas einst und heute.

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25.04.2003. In der SZ beklagt der palästinensische Publizist Hassan Khader den Realitätsverlust der Palästinenser. Die taz findet Rebellion en vogue. In der FR stellt Boris Groys den Videokünstler Osama Bin Laden vor. Die FAZ erklärt, warum Craig Venter eine Bakterie nachbauen will, die in der menschlichen Harnröhre lebt. Die NZZ ist fantastisch international.

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24.04.2003. Diedrich Diederichsen obduziert in der SZ den Pop und seinen Journalismus. Die FAZ bringt eine unbekannte Kriegsreportage von Albert Camus. Die Zeit besucht die Autostadt von VW. Alle kommentieren den Kauf des Berlin Verlags durch Bloomsbury.

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23.04.2003. In der FAZ fürchtet Walter Laqueur, dass gerade die Erfolge im Kampf gegen den Terrorismus blind für seine Gefahren machen. Plündern macht frei, glaubt Bora Cosic in der FR. Die taz erklärt uns eine klassische Madonna-Eröffnung. Die NZZ kennt die Albträume der Schriftsteller über ihre Verleger. Die SZ mag keine Lola Montez in der Münchner Kulturpolitik.

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22.04.2003. In der NZZ sehen wir Alfred Brendel Hammerköpfe küssen. Die SZ sucht das Erkenntnisgift in Vergleichen a la Barbarossa=Saddam=Hitler. In der FR plädiert Judith Butler gegen eine Beteiligung der USA am Wiederaufbau des Irak. Die taz feiert einen Bildungsroman mit Landei. Die FAZ beschreibt den Katzenjammer der französischen Linken.

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19.04.2003. In der FAZ verkündet Giorgio Agamben den Ausnahmezustand. In der NZZ kritisiert Friedrich Wilhelm Graf die harten Identitätsvorgaben konstruktivistischer Religionsintellektueller. In der taz zieht Selim Nassib eine Bilanz der Kriegsberichterstattung von al-Dschasira. In der FR fürchtet Richard Rorty, dass die Demokraten auf die Linie der Bush-Regierung einschwenken. Die SZ recherchiert nochmals zu den Museumsplünderungen in Bagdad.

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17.04.2003. In der FAZ hat Jürgen Habermas ein paar böse Fragen an den guten Hegemon USA. In der FR macht der stellvertretende Unesco-Generaldirektor Mounir Bouchenaki Amerikaner und Briten für die Plünderungen im Irak verantwortlich. Die taz fragt sich, wer oder was die ideologische Lücke im Irak schließen wird. Die NZZ sieht zu, wie Madonna Handgranaten wirft. Die SZ entdeckt eine Achse des Bösen in der Literatur.

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16.04.2003. Nun wird der Krieg bewältigt. Die Zeit fragt, warum die Intellektuellen über den Jubel nicht jubeln. Die SZ bedauert, dass Enzensberger so spät kam. In der FR spricht Michael Walzer über die Regeln des Friedens. In der NZZ erklärt der Exiliraker Fadhil al-Azzawi, warum den Arabern die Demokratie so schwer fällt. In der taz schreibt Michael Rutschky ein "Lob des Imperiums". Und die FAZ wirft schon mal den Bordcomputer an: Wo geht's hier nach Bagdad?

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15.04.2003. In der FAZ attackiert Hans Magnus Enzensberger die "Mahner und Warner": Dies sei nicht ihre erste Blamage. In der NZZ erklärt der serbische Autor David Albahari, warum er nicht an den gerechten Krieg glaubt. Die SZ ist erleichtert: Die wichtigsten Museumsstücke des Irak blieben verschont - dank des Embargos. Die taz meint: Die Amerikaner ließen absichtlich plündern. Die FR meint: Die Amerikaner ließen aus Ignoranz plündern. Im Tagesspiegel definiert Peter Sloterdijk das Denktempo der Menschheit.

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14.04.2003. In der SZ bewältigt Timothy Garton Ash schon mal die irakische Vergangenheit. In der FR warnt der malayische Politologe Farish A. Noor vor dem Skeptizismus der asiatischen Völker. In der NZZ unterstreicht der jordanische Publizist Fakhri Saleh die hohen Ansprüche arabischer Intellektueller an die Zivilgesellschaft. Die taz porträtiert Jeffrey Eugenides. Und alle finden: Jelinek nervt hinreißend.

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12.04.2003. In der FAZ entwickelt Julian Barnes ein Punktesystem für das große Irak-Spiel. In der NZZ stellt Dubravka Ugresic den indischen Autor Joydeep Roy Bhattacharya vor, der am liebsten über Ungarn schreibt. Die FR schildert, wie Erich Loest von der Stasi drangsaliert wurde. In der taz erfahren wir, dass Andreas Baader die RAF-Logos von Werbegrafikern begutachten ließ. In der SZ empfiehlt Martin Crimp den Bagdader Kindern, auf dem Fahrrad Helm zu tragen.

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11.04.2003. In der FAZ schildert der irakische Autor Khalid Al-Maaly seine Freude angesichts des befreiten Bagdad. In der Berliner Zeitung kritisiert Georg Klein die "erbärmlich feige Weise", in der die Amerikaner zu ihrem Sieg kamen. In der NZZ begibt sich Sonja Margolina auf die Spuren des russischen Antiamerikanismus. In der FR graut es Istvan Eörsi vor dem theologischen Arsenal der Regierung Bush. Die taz sucht Rapper, die gegen den Krieg rappen.

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10.04.2003. "Der Spuk ist vorbei, die Tragikomödie ausgespielt. Doch der Schrecken sitzt tief", schreibt die FR nach dem Ende des Kriegs um die Demokratie bei der Frankfurter Buchmesse. In der Zeit erklärt der Stadtsoziologe Mike Davis die "netzwerkzentrierte Kriegsführung". In der NZZ warnt Gilles Kepel die USA vor der "Sünde der Arroganz". Die FAZ wendet sich gegen das neue Urherberrecht, will die ganzen Bücher aber trotzdem nicht lesen.

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09.04.2003. In der taz zeigt sich Stephan Wackwitz tief berührt von Rudi Dutschkes fast jesuanischer Kindlichkeit. In der SZ nennt der Historiker Gerd Krumreich die Eroberung Bagdads "historisch". Die FAZ ist sehr erleichtert: Die Frankfurter Buchmesse wird jetzt doch nicht beschädigt. Die NZZ meditiert über die Perspektiven der interaktiven Kunst.

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08.04.2003. Die FAZ würdigt das lyrische Gesamtwerk von Donald Rumsfeld. In der FR bezweifelt Tahar Ben Jelloun, dass ein Fundamentalist die Freiheit retten kann. Die NZZ zieht Parallelen zur Antike. Die taz bemerkt einen Stimmungsumschwung bei Al Dschasira. Die SZ fragt nach den Chancen einer irakischen Emigrationsregierung.

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07.04.2003. Die NZZ annonciert das Ende des amerikanischen Imperiums. In der FAZ schildert Götz Aly die traditionell guten Beziehungen zwischen Deutschland und dem Irak. Der taz fehlt in der Neuübersetzung von Salingers "Fänger im Roggen" ein Satz. Die FR unterhält sich mit einem Veteranen des letzten Golfkriegs. Die SZ meldet die Rückkehr der jüdischen Weltverschwörung an den deutschen Stammtisch.

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05.04.2003. In der NZZ fragt sich der Soziologe Mark Lilla, ob die Amerikaner mit der Umerziehung der Deutschen nicht ein kleines Bisschen zu weit gegangen sind. In der taz prophezeit Navid Kermani den USA nach dem Krieg noch viel mehr Feinde. Die FR interviewt die israelische Krimiautorin Batya Gur. Die SZ empfiehlt den Gewerkschaften den Kampf für einen leistungsfördernden Sozialstaat. Die FAZ fürchtet ein Übergewicht von Random House im deutschen Verlagswesen.

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04.04.2003. In der SZ warnt Ulrich Beck vorm Auseinanderdriften von Legalität und Legitimität. Die FAZ will eine Taskforce der Gauck-Behörde in den Irak entsenden. Die taz berichtet, was Al Dschasira berichtet, wenn es nicht berichten darf. Die NZZ analysiert den deutschen Antiamerikanismus. In der FR erklärt der Politiker Joseph S. Nye das "Paradox der amerikanischen Macht". In der Welt polemisiert Viktor Jerofejew unter Zuhilfenahme fragwürdiger Vergleiche gegen seinen Onkel aus Amerika.

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03.04.2003. In der Zeit erinnert der irakische Oppositionelle Kanan Makiya die friedensbewegten Europäer daran, dass die Iraker schon vor dem Angriff der USA bekriegt wurden: von ihrem Diktator. In der FAZ findet Arundhati Roy den Irakkrieg unsportlich. Die SZ druckt ein "Stoßgebet des Verschonten" Ingo Schulze. In der FR beobachtet Hanno Loewy die Sorgen der Amerikaner. Die NZZ würdigt den schmutzigen Strich des Comic-Zeichners Gary Panter.

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02.04.2003. In der NZZ gerät der Schriftsteller David Lodge völlig aus dem Häuschen über Tony Blair. In der SZ annoncieren Militärexperten eine weitere Brutalisierung der amerikanischen Gesellschaft. In der taz reflektiert Georg Seeßlen über ein seltsames Phänomen: In diesem Krieg sind die Bilder schon kommentiert, bevor sie gesendet sind. Die FR huldigt Big Brother Langhans. In der FAZ kann Egon Flaig vom Tyrannenmord nur abraten.

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01.04.2003. In der SZ outet Dustin Hoffman das Universum als "verdammt harten Ort". In der taz warnt der Soziologe Klaus Hurrelmann vor einem Abflauen der Friedensproteste wegen notorischer Kurzatmigkeit der Egotaktiker. In der FAZ appelliert ein verzweifelter Ingo Metzmacher an die Kulturnation. In der NZZ polemisiert Gernot Böhme gegen Karl Otto Hondrichs "Weltgewaltordnung". Und die FR braucht vier Minuten.