Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

September 2002

Heute in den Feuilletons

30.09.2002. In der FAZ erklärt Doug Bandow, früherer Sonderberater von Präsident Reagan, von welchen Illusionen die europäischen Regierungen Washington kurieren sollten. Die NZZ  berichtet vom erschütterten Selbstbild der Holländer. Die FR widmet sich Norman Mailer. Die taz schreibt die Geschichte der Bauern und der Wölfe. Die SZ findet amerikanisches Fernsehen "Spitze".

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28.09.2002. Viel Politik heute in Feuilletons: Die SZ fürchtet, dass der Krieg gegen den Terror keine Ende haben wird. Die FR erklärt, warum der Zweck auch die kriegerischen Mittel heiligt. Die taz huldigt dem deutschen Nationalheiligtum: dem Auto. Die NZZ vermisst die zivilisierte Kommunikation in Frankfurt. Und die FAZ beklagt die Berlinisierung des Hauptstadttheaters.

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27.09.2002. In der FR geißelt Peter Sloterdijk die "Weltvolksfront der Demokratien". Die FAZ zeichnet vor der Buchmesse ein Stimmungsbild der Branche. Aus dem selben Anlass befasst sich die NZZ mit dem Literaturland Litauen. Die SZ malt das Bild eines alternden Europas als eines "sympathisch vor sich hinrottenden Auswanderungsgebiets". Die taz plädiert für ein starkes Bundeskulturministerium.

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26.09.2002. Die FAZ stellt den neuen Superstar der amerikanischen Literatur vor: Jonathan Franzens Freund Jeffrey Eugenides. Die Zeit kritisiert trotz ausdrücklichen Verbotes den Westen. Die FR befasst sich mit dem Immobilienkandal in Berlin. Die SZ fragt: Wird Antje Vollmer Bundes-, Staats- und Kulturministerin? Die taz fürchtet den Verfall der Aura in einem digitalisierten Kino.

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25.09.2002. In der taz klagt Karen Duwe, dass die Frauen den Männern die Musik überlassen haben. Die SZ ruft Peter Sloterdijk zur Raison. Die FAZ erzählt, wozu heimliches Stöbern auf dem Dachboden führen kann: zum Fund Dutzender Briefe sämtlicher Größen der Naturwissenschaft. Die NZZ ergeht sich mit liebeskranken Indern im Monsun.

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24.09.2002. Die Feuilletons kommentieren die Wahlen. Die FAZ glaubt, dass die FDP von Joschka Fischer besiegt wurde. Die FR bescheinigt den abgesprungenen PDS-Wählern Kalkül. Die taz fand Hinweise auf eine psychische Befreiung Stoibers. Die SZ fragt: "Wollt Ihr den totalen Fettnapf?". Nur die NZZ blickt heute nach Amerika.

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23.09.2002. Die FAZ ist hocherfreut über einen Tenor, der sich nach vier lyrischen Duetten entleibt - und sowas soll abgeschafft werden! Die taz weiß nicht, ob sie über das neue Merkur-Heft lachen soll. Die FR kommentiert die Implosion der Berliner Republik. Die SZ sucht den Tod in Zwickau.

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21.09.2002. Die FAZ streift die Asche von Schröders Zigarre ab. Die FR feiert die Renaissance der italienischen Piazza. Die NZZ löst sich von Kritikern, die am Kunstwerk kleben. Die taz sucht vergeblich nach Toleranz im Islam. Die SZ schildert die Qual der Wahl.

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20.09.2002. Unterschiedliche Auffassungen über den musikalischen Charakter der Stadt Berlin vertreten die taz und die NZZ: Während die taz Seele und Sex will, "zum Wowereit!", ergeht sich Berlin für die NZZ im "Hauptstadt-Blues". In der FAZ schlägt Norman Birnbaum dem Kanzler vor, doch auch mal Außenpolitik zu betreiben. In der FR warnt John Wray vor den Schrecken eines deutschen Konservativismus. In der SZ wettert Thomas Steinfeld mal wieder gegen MRR.

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19.09.2002. In der FAZ appelliert Steven Pinker an die Linke, die biologischen Voraussetzungen des menschlichen Geistes anzuerkennen. Die Zeit fröstelt in der Neuen Pinakothek. Die SZ fragt nach der Legitimation eines neuen Golfkriegs. Die FR feiert das Amt des Staatsministers für Kultur. Die taz streitet sich über Catherine Breillats neuen Film "Meine Schwester". Und alle schreiben über den Prozess gegen Michel Houellebecq.

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18.09.2002. Die SZ startet eine Reihe über die "neuen Führer" in Europa: Den Anfang macht Jörg Haider. Die NZZ fragt, wie es Gerhard Schröder mit den Intellektuellen hält. In der taz entdeckt Diedrich Diederichsen nach der Arbeit nun das Leben. In der FR beklagt Bernd Greiner dass innige Verhältnis von Macht und Medien in den USA. Die FAZ entdeckt die Schönheit abgesaugten Fetts.

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17.09.2002. Die FAZ sorgt sich um Zeitungskultur und Qualitätsjournalismus. Die taz beschwört die Kultur als Hilfe zum Glücklichsein. Die FR lotet die Kollateralrisiken eines rot-grünen Wahlsieges aus. Die NZZ freut sich über den Wiederaufbau der griechisch-orthodoxen Kirche St. Nicholas in New York. Und die SZ erinnert daran, dass ein Deutschland ohne Ausländer eine kulinarische Wüste wäre.

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16.09.2002. Die FAZ hat eine Schauspielerin entdeckt. Sandra Hüller heißt sie, und "es ist dieser Julia heilig-nüchterner Ernst mit der Liebe". Die NZZ fragt ernst: Warum betrachtet sich Weimar nicht als Bach-Stadt? Die SZ findet: Mit der Pinakothek der Moderne ist München besser als Berlin und eigentlich nur noch mit Paris, London etc. zu vergleichen. Die taz, die FR und alle anderen resümieren den Historikertag in Halle.

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14.09.2002. In der SZ kritisiert Tariq Ali die Amerikaner (wen auch sonst?). In der taz kritisiert der Künstler Norbert Bisky die hemmungslose Arroganz des Westens (was auch sonst?). Mit der FR reisen wir in einen Iran, der heute lieber wieder Popmusik hört. Die NZZ diskutiert über das Ende des klassischen Kriegs. Die FAZ und die SZ bilanzieren die morgen schließende Documenta.

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13.09.2002. Mit angehaltenem Atem erörtert die NZZ Lösungsmöglichkeiten für den Marthaler-Konflikt. Die FAZ erzählt von der Rückkehr Roman Polanskis nach Polen. Die FR findet Gerhard Schröder geradezu lutherisch-wahrhaftig. In der taz raucht Michael Blumenthal vom Jüdischen Museum eine Zigarre. In der SZ denkt Monika Maron über biografische Wahrheit nach.

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12.09.2002. Die FAZ stellt kühne neue Entwürfe für Ground Zero vor. In der NZZ schildert der libanesische Dicher Wadih Saadah den 11. September aus islamischer Sicht. Die Zeit porträtiert die Kanzlerkandidaten als Darsteller ihrer selbst. In der SZ untersucht Harald Welzer das Bild der Deutschen von der Nazizeit.

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11.09.2002. Der 11. September bestimmt die Feuilletons. Ein Jahr danach lesen wir Susan Sontag in der SZ, Fritz Stern und Klaus Theweleit in der taz, Marcia Pally in der FR und eine ganze Reihe von Statements und Tagebucheinträgen prominenter Autoren in der FAZ.  Die NZZ konstatiert eine Rückkehr des Politischen und ein "Orwell-Feeling" in New York.

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10.09.2002. Die FAZ wundert sich über den Realitätsschock nach dem 11. September. Die NZZ widmet sich der Realität und berichtet über die "Initiative Berliner Bankenskandal". In der taz erklärt Hans-Ulrich Wehler, warum die Bundesrepublik ein "Türkenproblem" hat. Die FR ärgert sich über den Goldenen Löwen für Peter Mullen. Die SZ geißelt die "Verliederlichung" der Historikerzunft.

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09.09.2002. "Als ein herrliches Sonnenrad rauscht das Orchestertutti". Die FAZ und die SZ feiern mit dem Antrittskonzert Simon Rattles als Chef der Berliner Philharmoniker den Beginn einer neuen Ära. Die NZZ enthüllt, womit sich die New Yorker zum Jahrestag des 11. Septembers beschäftigen - mit ihren Fingernägeln. Die taz resümiert die Documenta.

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07.09.2002. In der FAZ erklärt Sir Simon Rattle, dass er und die Berliner Philharmoniker das Orchester des 21. Jahrhunderts werden wollen. In der FR erzählt Susan Sontag, wie sie einmal Thomas Mann zum Tee besuchte. In der SZ argumentiert Richard Rorty gegen einen Krieg mit dem Irak. Die NZZ denkt über den Zeitgeist nach. Die taz erklärt bayerische Kulturpolitik.

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06.09.2002. Die NZZ analysiert die "debakulöse Lage" im Marthaler-Streit. In der FAZ kritisiert Hans-Ulrich Gumbrecht sowohl den europäischen als auch den amerikanischen Standpunkt zum möglichen Irak-Krieg. Die FR staunt über die Nabokov-Verfilmung "Lushins Verteidigung". Die taz macht Kino und Musik zum Schwerpunkt. Die SZ erkennt: Architekten sind auch nicht klüger.

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05.09.2002. Die Entlassung Christoph Marthalers wird in Zürich, nach übereinstimmender Berichterstattung der FAZ, der SZ und der NZZ höchstwahrscheinlich eine Revolution auslösen. In der Zeit diagnostiziert Thomas Hürlimann diesbezüglich eine Zürcher Krankheit. In der FR protestiert Elfriede Jelinek. Außerdem macht sich Navid Kermani in der SZ Gedanken über den möglichen Irak-Krieg und die taz bringt ein Tagesthema zum deutschen Herbst.

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04.09.2002. In der FAZ spenden Hans-Magnus Enzensberger und Hans D. Barbier den krisengeschüttleten Medien Trost: Es wird auch wieder bergauf gehen. Nicht allerdings mit den Internetfirmen von Bertelsmann, die abgeschafft werden, wie die SZ meldet. Die NZZ meditiert über den Hörbuch-Boom, die FR über den Osteuropa-Boom in der Weltmusik. Die taz porträtiert den legendären Radiomann Studs Terkel.

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03.09.2002. Die FAZ meldet, dass der amerikanische Präsident im Urlaub ein Buch gelesen hat. Nun macht sich sein Außenminister Sorgen. Die NZZ wundert sich über die hundert bedeutendsten Briten. Die SZ interviewt den entlassenen Christoph Marthaler ("ein Putsch"). In der FR rät Peter Eisenman von einem Mahnmal für das World Trade Center ab. Die taz stellt New Yorks berühmtesten Buchladen vor.

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02.09.2002. "Murx"! "Dreist!" "Ein Debakel!" - die Feuilletons sind sich einig: Der Verwaltungsrat des Zürcher Schauspielhauses hätte Christoph Marthaler besser nicht entlassen sollen. Außerdem verteidigt Naomi Klein in der SZ den amerikanischen Präsidenten. Und die FAZ ist ergriffen von Helmut Lachenmanns "Mädchen mit den Schwefelhölzern".