Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Januar 2002

Heute in den Feuilletons

31.01.2002. Die Zeit mag die neue Hamburger Kultursenatorin nicht. Die FAZ begrüßt, dass Kasachstan die ehemaligen Gulags für die Forschung öffnet. Die FR stellt uns Andre Glucksmanns Thesen zum 11. September vor. In der taz spricht der Terrorismusforscher Walter Laqueur über dasselbe Thema. Die NZZ fragt nicht nach den Inkontinenzen großer Dichter, fragt aber, ob man danach fragen soll.

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30.01.2002. Im Interview mit der SZ zeigt sich Peter Handke recht milde gestimmt. Die NZZ präsentiert die Erinnerungen Frantisek Xaver Basiks, der 1895 als Lehrjunge bei den Kafkas eintrat. In der FR fordert Claus Leggewie eine Internetabstimmung über Bioethik. Die FAZ stellt die Hoffnung des französischen Kinos vor: noch ein Asterix-Film.

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29.01.2002. Natürlich nehmen die Nachrufe auf Astrid Lindgren heute den größten Raum ein: Die FAZ bedauert, dass sie nicht den Nobelpreis bekommen hat. Außerdem annonciert die NZZ den bevorstehenden Tod der Literaturkritik. Die taz bringt eine geharnischte Kritik der Holocaust-Ausstellung in Berlin und die SZ sieht angesichts der NPD-Verbots-Panne die Gewaltenteilung in Gefahr.

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28.01.2002. Die FAZ erklärt, was der spanische Ministerpräsident unter Verfassungspatriotismus versteht und fand die neue Büchersendung "Der Club" mit Lea Rosh nicht besonders amüsant. In der taz porträtiert Gabriele Goettle einen Psychiater, der erklärt, warum er Neuroleptika verschreibt. Die SZ debattiert über Stammzellen.

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26.01.2002. Hat mit dem 11. September ein neues Zeitalter begonnen? Peter Nadas stellt sich in der NZZ diese Frage, und er fragt sich auch, wie der Westen reagieren sollte. Schorsch Kamerun von den "Goldenen Zitronen" gratuliert den "Toten Hosen" in der Süddeutschen Zeitung zum zwanzigsten Geburtstag.

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25.01.2002. Die FAZ bot das neutrale Territorium, auf dem sich der ehemalige und der aktuelle Berliner Kultursenator zum Streitgespräch treffen konnten. Die SZ befasst sich mit der Lage der Gefangenen von Guantanamo. Den größten Raum nimmt heute jedoch Pierre Bourdieu ein, dem die taz ein Tagesthema widmet. In der FR äußert sich Jürgen Habermas, in der SZ schreibt Wolf Lepenies.

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24.01.2002. In der Zeit spricht Jürgen Habermas über die Gefahren der Gentechnik, in der SZ denkt Martin Mosebach über die V-Mann-Krise nach, die FR betrachtet Familienbilder von Herlinde Koelbl und in der FAZ erklärt Hussain Al-Mozany, warum arabische Länder nicht gegen die Behandlung der gefangenen Al Qaida-Kämpfer protestieren: Sie selbst würden's auch nicht besser machen.

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23.01.2002. In der FR spekuliert Benjamin Barber über die Chancen der Globalisierungskritik. Die FAZ verabschiedet Craig Venter. Die SZ ermittelt, was von der Freiheit der Hochschulen bleibt, wenn sich die Sozialdemokraten ihrer annehmen, und die NZZ stellt eine marokkanische Feministinnengruppe vor, die Frauen zum Schreiben ermutigt.

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22.01.2002. Die taz hat im Philosophischen Quartett den Fetisch ruckeln sehen, die FR spürte dabei zumindest einen Hauch von Aufklärung, und auch die anderen sind nicht so begeistert. In der FR polemisiert Konrad Weiß gegen die rot-rote Koalition in Berlin. Die FAZ meldet bereits jetzt Zweifel an der Documenta 11 an.

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21.01.2002. In der NZZ wirft Francois Zabbal den arabischen Intellektuellen Heuchelei vor. In der SZ beklagt Gert Mattenklott den Bedeutungsverlust der Germanistik. Die FAZ wirft mehrere Lichter auf die traurige Lage Berlins. Die taz schwankt zum 20. Geburtstag der Toten Hosen zwischen Spott und Rührung und Die FR entdeckt eine neue Tätergeneration: Die Vertuscher des Holocaust.

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19.01.2002. Als hätten sie sich abgesprochen: SZ, FR und FAZ besprechen den neuen Roman von Peter Handke. In der NZZ denkt Jan Assmann über die Revolution der Schrift nach, außerdem entwirft die Zeitung ein tristes Bild der deutschen Kulturhauptstadt. Die taz macht den Talkmaster Peter Sloterdijk zum Tagesthema.

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18.01.2002. Die Zeitungen sind angetan, denn Jutta Limbach wird neue Präsidentin des Goethe-Instituts. In der SZ geht die Debatte um die Hochschulreform weiter. FR und NZZ fragen: Ist Deutschland im Sprachnotstand?

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16.01.2002. FR, taz und SZ haben die Holocaust-Ausstellung im Deutschen Historischen Museum besucht und schwanken zwischen Zustimmung und Kritik. In der FR polemisiert überdies der Bürgerrechtler Wolfgang Templin gegen den rot-roten Senat in Berlin, der nur der PDS nütze. Die FAZ begrüßt die Erlaubnis, nun auch ohne Betäubung zu schlachten und die NZZ nimmt Stellung zum deutschen Hochschulstreit.

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15.01.2002. In der taz stellt Christian Semler wichtige Fragen zur Berliner Schlossdebatte. In der FAZ denkt Götz Aly über die Wannseekonferenz nach. Die FR freut sich, dass David Lynch die Rätsel seiner Filme im Internet von den Zuschauern lösen lässt. Die NZZ besuchte Maxim Biller in Berlin und die SZ steht unter Protein-Schock.

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14.01.2002. Die FAZ macht uns auf ein Buch von Andre Glucksmann aufmerksam, das dem Westen Selbsthass vorwirft. Die NZZ hat den den Roman von Saddam Hussein gelesen und beschreibt seinen Einfluss auf die irakische Literatur. In der SZ macht man sich Sorgen um das pakistanische Militär und die taz stellt eine Kommerzialisierung der chinesischen Kulturpolitik fest.

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12.01.2002. Die FR entdeckt Parallelen zwischen Berlusconi und Mussolini. Die taz erklärt, was ein Superbayer ist: so etwas wie ein texanischer Ölmagnat.

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11.01.2002. Die FAZ porträtiert den neuen Berliner Kultursenator Thomas Flierl, der nun ein Rosa-Luxemburg-Denkmal errichten und Ostberliner Kleinkunst fördern soll. Die FR zweifelt allerdings, ob man so mit Hauptstadtkulturfragen fertig wird. Auch die taz ist traurig: Das sei zweite oder dritte Wahl. Die NZZ weiß derweil schon wie Lea Roshs neue Büchersendung "Willkommen im Club" aussehen wird.

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10.01.2002. Die Zeit berichtet über unorthoxe Methoden der Box-Office-Statsitik im indischen Kino. In der FR denkt der Philosoph Santiago Kovadloff über Argentinien nach, in der taz bekennt Michael Rutschky seine Leidenschaft für die "Sopranos", die NZZ untersucht das jüdische Element in der Jazzgeschichte und in der SZ will Gianni Vattimo den aufhaltsamen Aufstieg Silvio Berlusconis bremsen.

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08.01.2002. "Verblüffend gut", "ein Hirnbrüter", "guter Job": Wenn Harald Schmidt Theater spielt, erscheint das deutsche Feuilleton vollzählig zum Appell. Aber war's wirklich aufregend? In der SZ schimpft unterdes Klaus Harpprecht auf die Intellektuellen, die für Europa keinen Finger rührten. Die FAZ findet die Kanzlerfrage zwar gar nicht so interessant, widmet ihr aber gleich zwei Artikel.

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07.01.2002. Die FAZ erklärt uns den Niedergang der Musikindustrie, die NZZ setzt sich mit Don Delillos Essay zum 11. September auseinander und die SZ bescheinigt den New Yorkern eine größere historische Reife als den Berlinern, die immer noch über den Wiederaufbau des Schlosses streiten, während in New York schon klar ist, dass das World Trade Center niemals wiederkommt.

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05.01.2002. Die FAZ porträtiert den afghanischen Schriftsteller Achmad Ziat Rafat, der aus dem Exil nach Kabul zurückgekehrt ist, die taz denkt über Genie und Wahnsinn nach. Die NZZ widmet sich der Frage, was für Richard Wagner "deutsch" war und in der SZ schreibt Martin Mosebach eine kleine Poetik der Heimatlosigkeit.

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04.01.2002. Die SZ geht es ums schöne Geld und die Euro-phorie. Die FR widmet sich der "Kulturhauptstadt der arabischen Welt 2002": Dem jordanischen Amman. Und die taz beschreibt, was sich in einem Kurs gegen Flugangst so alles lernen lässt.

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03.01.2002. Während die Zeit das Rätsel David Lynchs löst, indem sie von der Lösung abrät, malt Gerard Mortier in der FAZ die Zukunft der Oper aus. Und die SZ vergleicht die Architektur des World Trade Centers, des Pentagons und der Höhlen von Tora Bora.

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02.01.2002. Der Euro ist da - auch in den Feuilletons. Die taz verteidigt die westliche Religion des Geldes. Die FR erzählt eine Kulturgeschichte des Töpfeschlagens in Lateinamerika und die FAZ feiert den Fernsehmehrteiler "Die Affäre Semmerling".