Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Juli 2003

Heute in den Feuilletons

31.07.2003. In der Zeit erklärt Paolo Flores d'Arcais, was italienische Politiker mit der vornehmen Formel vom "Primat der Politik" meinen. Die SZ wägt die Chancen eines "Nation Building" in Liberia ab. Die NZZ glaubt nicht, dass der Niedergang der Maya auf eine Dürre zurückzuführen sei. In der FR erklärt Richard Wagner, warum Russland nicht ein Teil Europas werden kann. In der taz erzählt der Filmemacher Hans-Christian Schmid, wie die Kamera blickt, wenn man die Sektorenblende schließt.

Heute in den Feuilletons

30.07.2003. In der SZ denkt Moshe Zimmermann über Vertreibung und Aufrechnung nach. Die FR bestaunt barockes Holland mitten in Deutschland. Die taz sucht eine Frau für Frank Schirrmacher und Klaus Harpprecht. Die NZZ erklärt, warum Nachwuchsförderung in Norwegen Ehrensache ist. Die FAZ prophezeit Korsika eine düstere Zukunft.

Heute in den Feuilletons

29.07.2003. Die FAZ rächt sich an Klaus Harpprecht. In der FR klärt Peter Fuchs Blair und Bush über ihren Dilettantismus auf. Die SZ stöhnt: Jetzt statten die Amerikaner sogar schon die Videospiele mit nicht letalen Waffen aus. Die taz sah einem norwegischen DJ zu, bei dem die Mädchen reihenweise in Ohnmacht fallen. Die NZZ untersucht das Verhältnis der Österreicher zu ihrer jüdischen Gemeinde.

Heute in den Feuilletons

28.07.2003. Die taz weiß, wer unterm Kanzler Roland Koch Kulturstaatsminister werden will. In der SZ findet Boris Groys die geplante RAF-Ausstellung überhaupt nicht anstößig. Die FR nimmt Leo Strauss vor den Neocons in Schutz. Die FAZ lernt Scheitern mit Jan Ullrich.Die NZZ versucht, Zadek zu verstehen.

Heute in den Feuilletons

26.07.2003. Die Welt veröffentlicht eine Übersetzung von Robert D. Kaplans "zehn Regeln für das amerikanische Imperium des 21. Jahrhunderts". In der SZ plädiert Gerd Koenen für die RAF-Ausstellung der Berliner Kunst-Werke. Ähnlich sieht es die NZZ. Dort meditiert ferner Drago Jancar über Ostdeutschland vor dem Mauerfall. In der FR verlangt der amerikanische Soziologe Amitai Etzioni, dass wir Osama bin Laden zuhören.

Heute in den Feuilletons

25.07.2003. Die SZ fragt: Ist der RAF mit den Mitteln der Kunst beizukommen? In der NZZ macht sich Richard Wagner Gedanken über die Wahrnehmung des Balkans in Kerneuropa. Die taz schlendert durch die Musikszene von Kairo. In der FR lehnen die Historiker Eva und Hans Henning Hahn den Begriff der "ethnischen Säuberungen" für die Vertreibung der Deutschen ab. Die FAZ macht sich Sorgen um Peter Olson.

Heute in den Feuilletons

24.07.2003. In der Zeit singt Hans Werner Henze eine Triole auf den Ton Es. In der SZ befürchtet Götz Aly, ein Zentrum gegen Vertreibung könnte die Vertriebenenverbände überfordern. In der FR erklärt der Schriftsteller Martin Hecht, warum er zum Verzichtsvirtuosen werden muss. In der taz erzählt Peter Konwitschny, wie die Oper uns alle retten kann. Die FAZ porträtiert David Kelley als Mann von Ehre.  

Heute in den Feuilletons

23.07.2003. Die NZZ schildert einen Zensur-Fall bei Suhrkamp. In der FAZ sucht Cordelia Edvardson nach Irakern, die sich über Saddam Husseins Vertreibung freuen. Die FR beschuldigt die USA des Amoklaufs. In der taz erklärt der Filmkomponist Peter Thomas, wie man mit wenig Geld tolle Musik macht. In der SZ stellt der Schriftsteller Ilja Stogof die Rentierzucht-Studenten von Narjan Mar vor.

Heute in den Feuilletons

22.07.2003. Die taz macht sich Sorgen: Selbst die Techno-Szene altert. In der FR wirft die amerikanische Politologin Iris M. Young Habermas einen Rückfall in nationalistische Denkmuster vor. Die NZZ besucht Shakespeares neues Geburtshaus. In der SZ fragt der Archäologe Luca Giuliani, wie gegen das Phänomen der Raubgräberei vorzugehen sei.

Heute in den Feuilletons

21.07.2003. Die New York Times wirft einen Blick auf die Steiff-Tiere Peter Olsons von Random House. In der FAZ setzt Frank Schirrmacher seine schonungslose Erkundung männlichen Machtverfalls fort. In der SZ erklärt ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter, wie die USA die irakische Gefahr aufbauschten. Die taz beklagt, dass die Briten die Qualität des Trinkwassers in Basra nicht verbessern. Die NZZ besucht Wolgograd alias Stalingrad.

Heute in den Feuilletons

19.07.2003. Die SZ stellt ein Dossier zum 20. Juli zusammen. Die taz erklärt in einer Reportage aus dem Iran, wie man aus alkoholfreiem ein richtiges Bier macht. Die NZZ fragt: Was hätte Hannah Arendt zum Klonen gesagt? Wichtige Themen in allen Zeitungen: Die China-Ausstellung in Berlin und der Streit um das geplante Zentrum gegen Vertreibung.

Heute in den Feuilletons

18.07.2003. Die FAZ erzählt die Geschichte der Fotografin Zahra Kazemi, die von den Schergen eines Teheraner Staatsanwalts zu Tode geprügelt wurde. Die FR wittert in der Diskussion um das "Zentrum gegen Vertreibung" den "Geist von 1950".  Die SZ greift in die Debatte ein: deutsches Geschichtsbewusstsein ja, aber braucht es ein ein Mahnmal? Die taz begleitet Herbert Marcuse auf seinem letzten Weg zum Dorotheenstädtischen Friedhof. Die NZZ kritisiert die Methoden der streikenden Bühnenarbeiter in Frankreich.

Heute in den Feuilletons

17.07.2003. Das Wachstum hat ausgedient, in Zukunft stellt sich die Sinnfrage, welche von Dirk Baecker in der FR auch gleich beantwortet wird. In der taz beklagt Chen Kaige den Verlust des höheren Sinns in China. Die NZZ stellt die Frauenfrage im Islam neu. Die Zeit dekliniert die europäischen Vorurteile. Die SZ wendet sich gegen den Missbrauch der Sterbehilfe. Die FAZ sah in Syrakus Minerva auf dem Seil tanzen.

Heute in den Feuilletons

16.07.2003. Die SZ sucht nach der politischen Moral in Polen. Die taz porträtiert den rülpsenden blonden Deutschen als Kulturgut. Die FR begibt sich in die Untiefen der polnisch-ukrainischen Vertreibungsdebatte. Die FAZ speist Blutente aus der Bresse.

Heute in den Feuilletons

15.07.2003. Steven Pinker erklärt in der SZ, warum noch kein Gen für Humor, Musikalität oder Beliebtheit gefunden wurde. Die taz porträtiert George Whitman von der Pariser Buchhandlung Shakespeare & Company. In der FR sucht Horst Kurnitzky vergeblich nach europäischen Werten. Die NZZ meldet: Streit um Harry Potter. Die FAZ vermisst Sängerinnen im afghanischen Radio.

Heute in den Feuilletons

14.07.2003. Die FAZ beschreibt neue Wege des Sponsoring im Theater Ingolstadt. Die taz sieht den Papst auf einer Linie mit Attac. Die SZ befasst sich ausführlich mit einer Denkschrift Ernst Jüngers zu Geiselerschießungen im Zweiten Weltkrieg und mit Jüngers "kaltem Blick". In der NZZ erklärt Rem Kohlhaas seine Vorliebe für Architektur unter chinesischen Bedingungen.

Heute in den Feuilletons

12.07.2003. In der SZ warnt Willibald Sauerländer vor einem Rückfall in die ästhetische Unmündigkeit. Die FR hat einen deutschen Intendanten aufgespürt, der über eine Ausweitung seines Etats verhandelt. In der NZZ definiert Adolf Muschg das "Berliner Dilemma". Die taz porträtiert die Theaterautoren Andreas Sauter und Bernhard Studlar. In der FAZ erinnert Robert Gernhardt an den von Erich Kästner für heute annoncierten Weltuntergang.

Heute in den Feuilletons

11.07.2003. In der NZZ warnt Adam Krzeminski den armen Habermas: Die Randeuropäer kommen gewaltig, und zwar in den Kern. Die FAZ schildert, wie der Streik der Bühnenarbeiter in Frankreich die Festivals in Frage stellt und die kleinen Theater ruiniert. Auch die SZ sieht die gesamte französische Theaterlandschaft in Frage gestellt. In der schönen Adorno-Serie der taz wird der inkommenurable Teddy heute von Isabelle Graw gewürdigt.

Heute in den Feuilletons

10.07.2003. In der Zeit entwirft Ulrich Beck ein selbstkritisches Experimental-Europa. In der SZ klärt uns der Philosoph Otfried Höffe über die leidige Tatsache auf, dass Ärzte nicht unfehlbar sind. Die taz weist antideutsche Ausfälle bei Tacitus nach. Die FAZ benennt den neuen Selbstmordtrend: "Suicide by cop". Die NZZ porträtiert den israelischen Autor Aharon Appelfeld.

Heute in den Feuilletons

09.07.2003. Der Kanzler muss nach Rimini, fordert die SZ. Sonst geht es heute um zerknirschte Männer: Die taz erwischt Florian Illies beim regressiven Nutella-Naschen. Der FR graust vor Michel Friedmans öffentlichem Liebesbekenntnis. Die NZZ bespricht als erste Siegfried Lenz' Roman "Fundbüro".

Heute in den Feuilletons

08.07.2003. In der FR meditiert Richard Wagner über den Willen zur Identität. Die SZ bewundert die Unerschrockenheit der französischen Untersuchungsrichterin Eva Joly, die den größten Korruptionsskandal der neueren europäischen Geschichte aufdeckte. In der FAZ bespricht Kardinal Lehmann die Gedichte des Papstes. Die taz weiß: "Istanbul boomt." Die NZZ befasst sich mit der traurigen Lage des palästinensischen Bildungsfernsehens.

Heute in den Feuilletons

07.07.2003. Die SZ beschreibt die italienische Angst vor dem "colosso Germania". Die NZZ zeichnet ein dunkles Panorama des deutschen Bildungssystems. In der FR wendet sich der Literaturwissenschaftler Paul Michael Lützeler  gegen Kerneuropa. Die taz sieht die USA als erstes Opfer der Globalisierung. Die FAZ schildert verzagte Reformversuche in Saudi-Arabien.

Heute in den Feuilletons

05.07.2003. In der einem gemeinsamen SZ-Artikel sprechen sich Timothy Garton Ash und Ralf Dahrendorf vehement gegen Habermas' "Kerneuropa" aus, das sie als "Anti-Amerika" begreifen. Die NZZ spricht mit Arthur Miller, und er sagt: "Ja - o ja." Die FR erzählt eine Chronik der amerikanischen Comicrächer. Die taz hält ein ergreifendes Plädoyer für Maxim Biller.

Heute in den Feuilletons

04.07.2003. In der SZ warnt Jeremy Rifkin die Alteuropäer: Führt bloß keine genmanipulierte Nahrung ein! Die taz interviewt Daniel Cohn-Bendit zu Berlusconis Entgleisung, die auch in allen anderen Feuilletons kommentiert wird. Die FAZ fragt, warum es keine Gesetze gegen die Verharmlosung des GULag gibt.

Heute in den Feuilletons

03.07.2003. Als "seltsam zauberhaft" kommentieren die großen Zeitungen die Rettung der Berliner Opernlandschaft in ihrer verbürgten Dreifaltigkeit. In der Zeit wendet sich Architekt Frank O. Gehry gegen die Deckelung von Leuten mit Talent. Die NZZ beobachtet in den Neubauten der Stadt Minsk eine bizarre Überlagerung von sakraler und realsozialistischer Anmutung. In der FAZ kritisiert der irakische Autor Hussain Al-Mozany noch einmal die deutsche Position zum Irak-Krieg.

Heute in den Feuilletons

02.07.2003. In der taz fordert Klaus Harpprecht den Rücktritt von "Dr. Frank-Felix Schirrmacher-Krull" als Herausgeber der FAZ. Die FAZ schildert, wie man mit Bourdieu die Kultur in Gefahr bringt. "Hier gibt es keine Heimkehr", seufzt die SZ nach Besuch des todgeweihten Palastes der Republik. In der NZZ beklagt Faraj Sarkohi die heuchlerische Iran-Politik Europas. Die FR widmet sich dem Rätsel der Wiederkehr der Sportschau sowie der Bahncard.

Heute in den Feuilletons

01.07.2003. "Die Frauen, die Frauen!" murmelt die FAZ im tiefsten Herzen der Medien-Finsternis. In der FR fordert Richard Rorty ein starkes Europa. Die SZ polemisiert gegen Hans-Ulrich Wehlers Kerneuropa-Begriff. Die taz beklagt den Spielraumverlust der Kulturpolitik. Die NZZ bedauert die gescheiterte Fusion der deutschen Kulturstiftungen.