Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

November 2002

Heute in den Feuilletons

30.11.2002. Der Großscheich der Al Azhar-Universität Kairo, Dr. Mohamed Said Tantawi, erklärt in der FAZ, warum Terroristen keine Märtyrer sind, der palästinensische Terror aber gerechtfertigt ist. Die FR sieht eine Renaissance der Sowjetzeichen in Russland. Die taz sprach mit der Edith Piaf der Neurophysiologie: dem Biologen Humberto Maturana. In der SZ hofft Slavenka Drakulic, dass der kroatische General a.D. Janko Bobteko nach Den Haag ausgeliefert wird.

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29.11.2002. Die SZ stellt den Bewerber für das Amt des nächsten irakischen Staatspräsidenten vor: General Najib al-Salhi. Herfried Münkler überlegt in der FR, ob die USA mit einem Krieg gegen den Irak vielleicht nur die notorische Entwicklungsblockade der muslimischen Welt beseitigen wollen. Mit und in der FAZ hofft der Physiker Wolfgang M. Heckl auf eine Diskussion über die Nanotechnologie.

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28.11.2002. In der Zeit lobt der Dramatiker Tony Kushner die deutsche Antikriegspolitik. In der SZ lobt der Historiker Harold James Heinrich Brüning als durch und durch ehrlichen Mann. In der taz bietet die Familie Ensslin der deutschen Forschung ihre Gehirne an. Die NZZ beobachtet, wie in deutschen Feuilletons die Systemtheorie geopfert wird. Die FAZ geißelt Roland Kochs Sparpläne für die Kultur in Hessen.

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27.11.2002. Geradezu hysterisch findet Hans Mommsen in der SZ die Behauptung, die Krise der deutschen Demokratie nehme Weimarer Ausmaße an. Die NZZ widmet sich dem Streit um die nouveaux reacs in Frankreich. In der FR beschreibt Georg Klein den Kanon als "Tod zu Lebzeiten". Die taz probiert unglaublichen Sex.

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26.11.2002. Die FAZ weiß, warum Wolfgang Schüssel in den nächsten vier Jahren keine Zigarren rauchen wird. Die SZ beschreibt österreichische Intellektuelle, die sich nach den Wahlen total alien-mäßig fühlen. Die NZZ schildert das Dilemma des politischen Theaters in Afrika. Die FR sucht nach Gegenfinanzierung für die geplante politische Revolte der "Fettsäcke".

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25.11.2002. Die FAZ beklagt die Plünderung der Rentenkassen. Die FR beklagt das avancierte Nörgeln der Regierungskritiker. Die SZ fragt sich, warum gerade das juste milieu der alten Bundesrepublik "1989" wiederaufführen will. Die NZZ beklagt die abnehmende Bedeutung der Geisteswissenschaften. In der taz widmet sich Gabriele Goettle der Hebammenkunst.

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23.11.2002. In der FAZ prophezeit uns Michael Crichton eine fantastische Zukunft dank Nanotechnologie. In der FR fordert Kulturstaatsministerin Christina Weiss gefälligst mehr Respekt vor der Kunst. Die taz rechnet vor, wieviele Rinder, Hühner, Schweine und Schafe für einen einzigen Menschen sterben müssen: 649. Die NZZ hat Schriftsteller ins Museum geschickt. Und die SZ sucht Frankreichs linke Intellektuelle.

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22.11.2002. In der SZ erklärt der römische Philosoph Paolo Flores D?Arcais, warum Berlusconi kein Rechter ist. Die FR fragt, ob die Niederlande ein Apartheidsstaat werden. In der taz untersucht Claus Leggewie den Wertekonflikt innerhalb des Westens. In der FAZ erzählt Günter Gaus, wie Rudolf Augstein die FDP erobern wollte.

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21.11.2002. Arnulf Baring und die FAZ wollen das herrschende System stürzen, behauptet die taz. Die FR ist unzufrieden mit den Dreißigjährigen, die alle wollen nur eins wollen: Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit. Die SZ findet Gerhard Schröder als fahnenschwingenden Gewerkschafter irgendwie petrifiziert. Die Zeit stellt das amerikafreundlichste Volk der Welt vor: die Iraner. Die FAZ untersucht die deutsche Hilfe für Afghanistan.

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20.11.2002. Die FAZ erklärt, warum die Schließung eines Opernhauses Berlin nicht retten wird. In der taz erklärt Javier Cercas den Unterschied zwischen deutscher und spanischer Vergangenheitsbewältigung. Die NZZ beschreibt das Wiedererwachen sephardischer Traditionen in Thessaloniki. In der FR sieht der Historiker Klaus Naumann die Beziehung zwischen Zivilgesellschaft und Militär auf dem Nullpunkt. Die SZ denkt über Generationengerechtigkeit nach.

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19.11.2002. "Bürger, auf die Barrikaden!" ruft Arnulf Baring in der FAZ. Bürger, hütet euch vor einer "entfesselten Sprache der Krise"! ruft Erich Hörl in der SZ. In der NZZ warnt Sonja Margolina vor einem gewaltigen Rechtsruck in Russland. Die taz berichtet über die grassierende Napoleonitis in Frankreich. Die FR untersucht die Sollbruchstellen in jedem Mann.

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18.11.2002. FAZ, SZ und NZZ liefern heute Berichte über die Freuden deutscher Akademiker: ein Ernst-Jünger-Symposium, Judith Butlers Adorno-Vorlesung, eine Tagung über die "Kampfvokabel" Barbar. Außerdem: Die NZZ begutachtet die Narben der Thatcher- und Blair-Jahre am Körper britischer Museen. Die taz berichtet über den Skandal um die antisemitische ägytische Seifenoper "Faris belaa Gawaad". Und in der FR erklärt Rocko Schamoni sich für "maximal frei".

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16.11.2002. Die SZ sucht in Frankfurt einen Verleger mit Profil und findet in Hamburg einen "Putin in der Brandstwiete". Für die FR ist nach dem Tod von Augstein und Unseld sowieso alles vorbei. Die taz fragt, warum die Deutschen in Afghanistan so beliebt sind. In der NZZ kritisiert der liberale Ayatollah Montazeri das Todesurteil gegen den Universitätsprofessor Hashem Aghajari. Und die wankende FAZ reißt auch noch Institutionen wie die Kirche und Harald Schmidt in den Abgrund.

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15.11.2002. Die SZ fragt, ob Saddam ein "Wahnsinniger ohne Bezug zur Realität" ist. Die FR rechnet mit den österreichischen Wendephilosophen ab. Die taz kennt die neue französische Chanson-Szene. Die NZZ erinnert an Diego Giacometti, Albertos kleinen Bruder. Und die FAZ setzt ihre Serie fort: "Was diese Regierung uns antut".

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14.11.2002. Die Zeit hat ein großes neues Ding in New York entdeckt: Antifolk. Die FAZ verzweifelt am österreichischen Wahlkampf: alles nur Sport und Spiel im Legoland. Die NZZ denkt über Ulrike Meinhofs Gehirn nach. Die FR sucht nach dem Sinn rot-grüner Regierungsbeschlüsse. Die SZ beschreibt die wohltuende Auswirkung der öffentlichen Mittelknappheit für die deutsche Physik.

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13.11.2002. Die FAZ stellt den Genomforscher und Systembiologen Leroy Hood vor, der den Kyoto-Preis verliehen bekam. Die taz widmet sich der Pressefreiheit in Russland. In der FR unterscheidet Harald Müller zwischen folgenden Journalisten-Archetypen: Wachhund, Schoßhund und Kampfhund. Die SZ beklagt die deutsche Litanei vom Untergang.

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12.11.2002. Die FAZ erzählt, wie Andre Glucksmann den russischen Präsidenten Putin von seiner antiterroristischen Wolke herunterholen möchte. In der FR schildert Mircea Dinescu einige seltsame Verirrungen der rumänischen Revolution. Die NZZ berichtet über einen Streit um die Salamanca-Papiere in Spanien. Die taz lobt die britische Gegenwartskunst. Für die SZ ist das Theater bald mausetot, wenn es sich noch enger mit dem Film einlässt.

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11.11.2002. In der taz entpuppt sich der amerikanische Philosoph Jedediah Purdy als perfekter Sohn. Die FAZ bemerkt eine Neigung der amerikanischen Demokraten zum Filibustern. Die NZZ weiß, warum Indianer in den USA wieder so beliebt sind. In der SZ wettert Günter Gaus gegen die Demokratisierung der Außenpolitik, weil sie die politische Schamlosigkeit fördere.

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09.11.2002. In der FAZ plädiert Hans Magnus Enzensberger für Bücher a la carte. Die FR entdeckt einen Generationenkonflikt. In der taz diagnostiziert Kurt Vonnegut die Kriegsleidenschaft der Amerikaner als Sucht. Die NZZ hört das Eis zwischen Japan und Südkorea brechen. In der SZ bewundert Ulrich Beck die Globalisierung der Globalisierungsgegner.

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08.11.2002. Die Zeitungen würdigen heute ausführlich den gestern verstorbenen Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein, die "Rache des Intellektuellen an der Macht", wie die FAZ schreibt. Weiteres: die taz weiß von einer Internetsparte, die schwarze Zahlen schreibt. In der FR wirft Navid Kermani den europäischen Intellektuellen Islamfeindlichkeit vor. Die SZ hat sich auf eine Reise durch das jüdische Deutschland begeben. Die FAZ kennt das dickste Schwein in China.

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07.11.2002. In der Zeit erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Paul Krugman die zunehmenden Einkommensunterschiede in den USA für kontraproduktiv. Die taz untersucht den neuen französischen Film und findet - Arbeit. Die SZ plädiert gegen Hans-Ulrich Wehler für die Versöhnung von Islam und Verfassungsstaat. Ebenso die FR. Die FAZ findet Italien viel schlimmer als die Türkei.

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06.11.2002. In der SZ erklärt Haruki Murakami, warum es für einen Japaner ganz leicht ist, in die "andere Welt" zu gehen. In der FAZ zeichnet Orhan Pamuk ein düsteres Bild von der Türkei. In der taz erklärt Michael Hardt seine Vorstellung vom Empire. Die NZZ hat Ye Tingfang, den chinesischen Übersetzer Dürrenmatts in Peking besucht. Die FR widmet sich den strategischen Partnerschaften von Kulturministerin Christina Weiss.

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05.11.2002. Die Türkei darf nicht in die EU, fordert Hans-Ulrich Wehler in der FAZ. Die NZZ untersucht die Konsumlust junger Japanerinnen. In der FR erklärt die Soziologin Arlie Russell Hochschild, warum Bush Angst vor den Wahlen hat. Die SZ bewundert den musikalischen Regiefuror Peter Konwitschnys.

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04.11.2002. Die Zeitungen berichten von der Beisetzung Siegfried Unselds in Frankfurt. Der schönste Bericht steht in der Berliner Zeitung. Auch wenn man sich in Washington über die Deutschen ärgert, sind sie noch lange nicht wichtig, meint Wolf Lepenies in der SZ. Die FR feiert die Helden des Alltags in der EU. Die NZZ porträtiert zwei in Israel lebende Schriftsteller: Sayed Kashua und Alona Kimhi. Die taz geißelt Faulheit und Ignoranz westlicher Korrespondenten in der Dritten Welt. Die FAZ erzählt, wie Spanien sich an die Verbrechen der Franco-Ära erinnert.

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02.11.2002. In der SZ beklagt Martin Walser den Tod Siegfried Unselds, in der FAZ schreibt Louis Begley noch einen Nachruf. In der taz erinnert sich Peter-Jürgen Boock an die RAF. Die NZZ denkt über Sexualität im Iran und im Westen nach. Die FR fragt: Kann Kino töten? Und die FAZ findet im neuen russischen Pressegesetz die alten Gummiparagrafen.

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01.11.2002. In der FR sucht der Philosoph Sadiq Al-Azm nach Gründen für den islamischen Terrorismus. Die taz porträtiert Präsidenten der Bir-Zeit-Universität, den deutschen Baumeister von Bagdad und den irakischen Zahnarzt, der Günter Grass ins Arabische übersetzt hat. Die NZZ erklärt, warum der Norden mehr liest als der Süden. Die FAZ gibt eine Einführung in chinesische Lyrik. Die SZ feiert heute Allerheiligen.