Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

November 2001

Heute in den Feuilletons

29.11.2001. Die SZ berichtet über Ulrich Becks Vergleich der Tschernobyl-Katastrophe mit dem 11. September. In der FAZ analysiert Walter Laqueur das Versagen der CIA, während ein Sprecher der Firma Advanced Cell Technologies uns aufklärt, was man mit gefrorenen Embryonen noch so alles anstellen kann. In der NZZ (und anderswo) findet man die neue Wehrmachtsausstellung gut gemacht.

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28.11.2001. In der SZ zeigt sich Reinhard Rürup zufrieden mit der neuen Wehrmachtsausstellung. In der FR macht sich Slavoj Zizek reichlich rauchige Gedanken. Die NZZ hat die Ursache für die Attentate gefunden und die FAZ weiß, ab wann ein Mensch ein Mensch ist.

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27.11.2001. Die FAZ präsentiert ein opulentes Dossier zum ersten geklonten menschlichen Embryo. Die SZ fragt allerdings, ob es sich bei diesem Embryo überhaupt um einen Embryo handelt. Die FR beklagt derweil die mangelnde Diskursfähigkeit der islamischen Welt und die NZZ liefert Reisenotizen aus Georgien.

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26.11.2001. Die FR interviewt die indische Autorin Arundhati Roy, die ihre Amerikakritik wiederholt. In der FAZ denkt Erwin Chargaff über "seinen" 11. September nach. Die SZ wundert sich, dass die französischen Intellektuellen weniger über den Krieg klagen als die deutschen, und die NZZ ortet die Ursprünge des Terrorismus in Russland.

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24.11.2001. Ein Interview mit dem Philosophen Michael Walzer, für den es keine Apologie des Terrors geben kann, und Gedanken über die Unmöglichkeit einer Pax Americana.

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23.11.2001. In der SZ erklärt Navid Kermani, warum er trotz allem gegen den Krieg ist. In der FAZ warnt Edward Luttwak vor Hilfsorganisationen, die sich allzuoft zu Komplizen des Bürgerkriegs machten. Die NZZ betreibt derweil Vergangenheitsbewältigung in Dänemark und die FR empfiehlt den Grünen eine Politisierung des Pazifismus.

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22.11.2001. In der Zeit plädiert Peter Schneider gegen das gute Gewissen. In der FR empfiehlt Dirk Baecker Gewaltrituale gegen den Krieg. In der FAZ ruft Joachim Seyppel: Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! Die SZ verteidigt Hogwards als Utropie der guten Schule. In der taz sieht Michael Rutschky die Grünen auf dem Weg nach draußen.

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21.11.2001. Pierre Bourdieu träumt in der FR vom kollektiven Intellektuellen. Jeremy Rifkin träumt in der SZ vom Dialog der Kulturen. Frank Schirrmacher träumt in der FAZ von einem besseren Harry-Potter-Film und Fatima Merniss träumt in der NZZ von einem Westen, der den Islam versteht.

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20.11.2001. Richard Rorty wirft den europäischen Intellektuellen Denkfaulheit vor, berichtet die SZ. Die taz dokumentiert einen Vortrag von Navid Kermani über den Opferkult der Schiiten und moderne Selbstmordattentäter. Die FAZ erzählt derweil, wie die Österreicher nach dem Krieg mit geraubter Kunst verfuhren...

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19.11.2001. n der FAZ erfahren wir von der Totalrevision des Gesetzentwurfs zum Urhebervertragesrechts - die Regierung kapituliert auf der ganzen Linie. Die SZ versucht, Harry Potter mit Adorno zu deuten. Die NZZ untersucht die europäische Kulturarbeit in Südafrika. Die taz staunt über die bruchfreie Fassade der Mariah Carey.

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17.11.2001. In der Frankfurter Rundschau versucht Peter Sloterdijk das Terror und Genetik-Thema zu enthysterisieren. Derweil schickt Tobias Hülswitt der taz weiter Post von einer Lesereise durch den amerikanischen Westen. Die FAZ resümiert französische Debatten über den 11. September und die SZ spricht mit Alain Robbe-Grillet. Der Redeweise von der "nackten Wahrheit" geht die NZZ nach.

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16.11.2001. In der FAZ kritisiert Andreas Kilb die neuen Maßnahmen Julian Nida-Rümelins zur Filmförderung. Die FR sorgt sich derweil um den italienischen Rechstsstaat und die SZ sieht den Neoliberalismus verblassen. In der taz finden wir eine Hymne auf die Band Stereo Total und die NZZ schildert die Afrikanisierung europäischen Kulturguts.

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14.11.2001. Die SZ bringt einen Zwischenruf aus Afghanistan von Hans-Christoph-Buch. Die FR wähnt sich in der Normalisierungsfalle. Die FAZ schildert, wie China über Bande spielt, um Taiwan zurückzubekommen, und in der NZZ nimmt Christoph Ransmayer Abschied vom Theater.

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13.11.2001. In der SZ sucht Dan Diner die Wurzeln des Afghanistankonflikts. Die NZZ macht sich Sorgen über das Niveau der amerikanischen Universitäten. Die FAZ bringt eine Reportage des in Afghanistan getöten Journalisten Volker Handloik. Die FR beschreibt "Afghanistan als Aporie".

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12.11.2001. In der SZ singt Jean Baudrillard eine Variation auf das Thema: "Amerika ist selber schuld". In der NZZ finden wir mahnende Worte Ralf Dahrendorfs über die Gefährdung der Demokratie. Die FAZ fragt: Wo ist das baktrische Gold? In der taz konstatiert Daniel Bax: Der Islam ist weder die Lösung aller Fragen, noch das eigentliche Problem.

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10.11.2001. Die NZZ setzt sich mit dem linken Bestseller "Empire" auseinander. In der FAZ schildert Annemarie Schimmel das süße Leben in Riad. In der FR liefert Thomas Hettche einen Nachruf auf all die schönen Währungen, die nun im Euro untergehen. In der SZ beschreibt Naomi Klein den "Kamikaze-Kapitalismus" als religiösen Fundamentalismus.

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09.11.2001. In der FAZ schreibt der libanesische Publizist Abbas Baydoun über die "Krise der arabischen Intellektuellen". In der FR annonciert der Urbanist Mike Davis eine De-Globalisierung. Die SZ bringt einen Friedensappell von Hans Wollschläger und die NZZ beklagt die Isolation Israels.

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08.11.2001. Christoph Dieckmann denkt zum 9. November in der Zeit über Auschwitz und das Schicksal Israels nach. Die FAZ wundert sich derweil, dass Gerhard Schröder trotz ihres Abratens in den Krieg zieht. Die SZ stellt prähistorische Internetseiten vor und die NZZ macht sich Gedanken über den Konkurs des Haffmans-Verlags.

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07.11.2001. In der taz warnt der britische Militärhistoriker Michael Howard vor dem "schrecklichen Irrtum" der westlichen Kriegsführung. Die FR berichtet, dass ausgerechnet in den multikulturellen Niederlanden die meisten Moscheen in Brand gesetzt werden. In der NZZ bespricht Gerd Koenen Lothar Machtans Buch über Hitlers Homosexualität.

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06.11.2001. Die FR warnt uns eindringlich vor der neuen Ernsthaftigkeit, während Franziska Augstein in der SZ die amerikanische Kriegsführung kritisiert. Die FAZ liefert dazu verzagte Stimmungsbilder aus den USA und die NZZ legt Maya-Ruinen frei.

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05.11.2001. Auch in der FAZ antwortet Salman Rushdie auf Arundhati Roy. In seinem Artikel fordert der Schriftsteller eine Trennung von Religion und Politik auch in den moslemischen Ländern. Die NZZ interviewt Stewart O'Nan zur Zukunft der westlichen Gesellschaft. Und die SZ gibt einen Einblick in die Zukunft des Wohnens.

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03.11.2001. Ist der Fundamentalismus ein Totalitarimus? Die taz bringt ein ausführliches Hintergrundgespräch mit Navid Kermani. In der FAZ liefert Volker Braun ein Gedicht auf die Weltlage: "Der verschollene Ruhm einer Riesenstadt/Der Terror im Text Der Text der Terror". In allen Zeitungen (außer der NZZ) wird das neue Dokumentationszentrum zum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg vorgestellt. Die NZZ feiert Vincenzo Bellini.

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02.11.2001. Burkhard Hirsch wendet sich in der SZ gegen den "Otto-Katalog", die taz erzählt von den Anfängen der Anthropometrie. Die FR greift die moslemischen Verschwörungstheorien zum 11. September auf.

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01.11.2001. n einem gepfefferten Brief erklärt der Marburger Sozialwissenschaftler Jörg Becker in der FAZ seinen Austritt aus der DFG. Die FR hat Franz Schrekers ersten Einakter in Kiel gehört und meint: reiner Suchtstoff. Die NZZ berichtet von der unbehaglichen Stimmung bei der Documenta.