Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Januar 2004

Heute in den Feuilletons

31.01.2004. In der FAZ fragen die Neurologen Karl Clausberg und Cornelius Weiller: Ist das 'Ich' ein umnachteter Triebtäter? Für die taz schreibt Uri Avnery einen Leitfaden zum Antisemitismus. Hans Christoph Buch schreibt in der Welt über den korruptesten Staat Afrikas. Die NZZ sucht den Moralisten im Zyniker. In der FR denkt Manfred Schneider über die Benutzer-Oberfläche der Politiker nach. Die SZ warnt vor dem Startup China.

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30.01.2004. Die SZ findet, wir sollten uns ein Beispiel an der amerikanischen Philanthropie nehmen. Die NZZ schlägt sich auf die Seite des norwegischen Königshauses. In der taz kritisiert der Politikwissenschaftler Benjamin Barber die Wahlkampfberichterstattung der amerikanischen Medien. Die FAZ feiert die Macht des Internets in China.

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29.01.2004. Die Zeit bringt ein Manifest des iranischen Autors Abbas Maroufi gegen die "Leiche der islamischen Republik". Die SZ hat schreckliche Angst: Eine neue Rechtschreibreform wird vorbereitet. Die FR emfpiehlt einen Besuch in der Pariser Cristallerie Baccarat. Die NZZ beobachtet eine ambivalente Haltung der arabischen Bevölkerung zur Demokratie. Die FAZ kennt die neuesten Tricks, um auf Werbekampagnen aufmerksam zu machen.

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28.01.2004. In der FAZ fragt sich Zafer Senocak, was die Türkei zur kulturellen Identität Europas beiträgt. Die taz versteht Hans Magnus Enzensbergers Empörung nicht. In der FR erklärt Manfred Schneider, woher Europas künftige Eliten kommen werden: aus Osteuropa. Die SZ findet es arschkalt in Kevin Costners neuem Western. Und die NZZ heißt angeblich alles gut, was Geld spart.

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27.01.2004. IIn der SZ erklärt Umberto Eco, wie Silvio Berlusconis Medienregime andere Meinungen zulässt - und dennoch verhindert.  In der FAZ beklagt Hans Magnus Enzensberger die Unbotmäßigkeiten der "Boulevardinquisition". Die taz liest einen Klassiker des Islamismus. In der FR analysiert Norbert Bolz die Tücken des Beratergeschäfts. Die NZZ staunt über die Marktentwicklung der Wiener Aktionisten.

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26.01.2004. Georg Klein beobachtet für die Welt den Mannesmannprozess und staunt über die vier Zwerge auf der Anklagebank. Gabriele Goettle schreibt in der taz über den Frackspezialisten Josef Teuschler. Die SZ wettert gegen die demente Musikindustrie. Im Tagesspiegel feiert Georg Seeslen die Marsmission als Wiederherstellung der Mythe Zukunft. Für die FAZ leidet Gerhard Stadelmaier im Burgtheater. Und alle trauern um Helmut Newton.

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24.01.2004. In der Welt zieht Tim Parks eine Parallele zwischen Parmalat-Skandal und den Medici. Die taz gratuliert dem Apple zum Zwanzigsten. Die FR befasst sich mit der Ritualdynamik des Kopftuchstreits. Die NZZ erinnert an die "Kleine Eiszeit" und Durs Grünbein in der FAZ ebenfalls. In der SZ vermutet der schwedische Autor Göran Rosenberg, dass palästinensische Selbstmordattentäter neben dem Hass auf Juden auch andere Motive haben könnten.

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23.01.2004. Die taz freut sich, dass die Puffgänger in der Musikindustrie abgesägt werden. Die FR freut sich über britische Teenager, die eine Doppelkinnträgerin zum Superstar gewählt haben. In der NZZ fürchtet Felix Philipp Ingold ein Um-sich-Greifen antidemokratischer Kulturologie in Russland. In der SZ bangt der Produzent Günter Rohrbach mal wieder um den deutschen Film. Die FAZ bringt die Gehirndebatte zu einem glücklichen Ende und freut sich über einen freitragenden Schreibtisch namens Kant.

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22.01.2004. In der Zeit erklärt Michel Houellebecq, wie die Konservativen mithilfe ihrer Faulheit für Fortschritt sorgen. Die SZ findet John Woos neuen Film noch einen Dreh hopperesker. Die taz wünscht eine reisende RAF-Ausstellung. In der FR beschreibt Nathan Sznaider die Siedler als die eigentlichen Antizionisten. Die NZZ gibt uns ostafrikanische Musik zu hören. Und mit der FAZ lachen wir sehr herzlich über die Deutsche Bank.

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21.01.2004. Der Streit um "Eine Frau in Berlin" geht endgültig in die zweite Runde: Die SZ qualifiziert Walter Kempowskis Gutachten als "kümmerliche Nichtinformation auf zwei Blatt". In der Welt kritisiert Jürgen Habermas noch einmal die Polen, die beim Irak-Krieg nicht seiner Meinung waren. Die taz geht vor John Galliano in die Knie: "Ha, die Pose!" Die NZZ rechnet mit dem "grausigen Kitsch" Gunther von Hagens' ab. Die FAZ erliegt Bernardo Bertoluccis "Träumern".

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20.01.2004. Die FAZ empfindet Walter Kempowskis Gutachten zum Buch "Eine Frau in Berlin" der Anonyma als Triumph der Wahrheit, die NZZ als unzureichend. Und die SZ sagt gar nicht dazu. Die taz debattiert über Antisemitismus und Antiislamismus. In der FR fürchtet Nobert Bolz, dass nach dem Populismus der Elitismus komme. In der Welt definiert Wolfgang Sofsky den Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Solidarität. Die SZ fragt: Gibt es einen neuen Konservatismus der Künste?

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19.01.2004. Ein Wochenende voller Kunst liegt hinter uns: Die FR schwärmt von der "virtuosen Äquilibristik" der Sopranistin Christine Schäfer. Die FAZ von der "entwaffenenden Ernsthaftigkeit" Jana Schulz' und Robert Stadlobers als Julia und Romeo. Die taz zeigt sich beeindruckt vom Auftritt Arundhati Roys als Pasionara der Globalisierungsgegner in Bombay. Die NZZ berichtet über Walter Kempowskis Gutachten zu einer "Frau in Berlin". Die SZ verabschiedet den Mythos vom verarmten Künstler.

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17.01.2004. Triumph! FAZ und FR liegen Susanne Lothars Blanche zu Füßen. In der SZ erklärt Wolf Lepenies, warum die Amerikaner die wachsende Kluft zwischen Reichen und Armen nicht stört. Die NZZ porträtiert einen Verleger der alten Schule, den Spanier Jorge Herralde. Und alle Zeitungen erinnern an den zeitlosen Traumliebhaber, das Monument männlicher Schönheit: Cary Grant, der heute 100 geworden wäre.

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16.01.2004. In der SZ fragt Ulrich Beck: Wie wird transnationale Politik möglich? Die FR zitiert Gary Grant richtig falsch. Die NZZ bringt ein langes Porträt über Reinhard Jirgl. In der taz verabschiedet Diedrich Diederichsen den Star und begrüßt den Promi. Die FAZ erklärt die heutige Arno-Schmid-Idolatrie mit dem früheren Stefan-George-Kult.

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15.01.2004. In der Zeit weist Götz Aly nach, dass Walter Jens mit seiner Version der Geschichte um seine Parteimitgliedschaft Recht haben könnte. Die FAZ benennt den eigentlichen Schuldigen am Terrorismus der ETA: den baskischen Nationalismus. Die NZZ berichtet über eine Krise im dänischen PEN-Club. Die SZ weiß, warum Eric Hobsbawm nicht zum Weltsozialforum in Bombay fahren wird.Die FR erkennt im französischen Forscherprotest ein europäisches Problem.

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14.01.2004. Die SZ fragt, inwieweit Polen, Russland und die Ukraine eigentlich Demokratien sind. In der Welt polemisiert Hans-Christoph Buch gegen die Evangelische Kirche in Deutschland. Die FR gräbt in Neapolis und findet einen antiken Handelshafen. Die taz begrüßt den Verzicht der Kunst-Werke auf Staatsknete für die RAF-Schau. Die NZZ porträtiert David Adjaye, den Shooting Star der Londoner Architekturszene.

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13.01.2004. In der SZ rechnet die palästinensische Autorin Ghada Karmi mit dem "arabischen Verfolgungswahn" ab. Die FR fürchtet, dass dem französischen Kino die Luft ausgeht. In der Berliner Zeitung erläutert Toni Negri, wie die anstehende Revolution aussehen wird. In der taz wendet sich die Soziologin Beate Krais gegen Eliteuniversitäten. Die NZZ möchte Bam in Lehm wieder aufbauen. Die FAZ besiedelt das nahe Weltall.

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12.01.2004. In der SZ echauffiert sich Hans Mommsen über die Unausgegorenheit der von der Regierung lancierten Elite-Debatte. Die taz weiß: Das islamische Kopftuch ist kein traditionelles Kleidungsstück. Die NZZ annonciert die Entstehung einer bürgerlichen Gesellschaft in China. Die FAZ schraubt zu Heiner Müllers 75. Geburtstag eine 25-Watt-Birne in den Berliner Himmel.

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12.01.2004. In dieser Woche: Warum Experten der deutschen Buchbranche apokalyptische Perspektiven bescheinigen. Und wie Bertelsmann seine Bestseller produziert. Von Sandra Evertz

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10.01.2004. In der Welt fordert Andre Glucksmann den Westen auf, seine Verehrung für Vladimir Putin zu überdenken. In der Berliner Zeitung erzählt Christa Wolf, was sie bei den Bildern von der Festnahme Saddam Husseins empfand. In der SZ verkündet Giorgio Agamben einschneidende Sanktionen gegen die USA: Sie werden künftig auf seine Anwesenheit verzichten müssen. Die taz berichtet aus Detroit, wie es in schrumpfenden Städten zugeht: Ampeln regeln einen nicht vorhandenen Verkehr.

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09.01.2004. In der FAZ fordert der Historiker Paul Nolte eine Elite von unten. Die NZZ setzt den Patriarchen auf die Liste der bedrohten Arten. In der FR sagt Heiner Müller ein arabisches Europa voraus. In der taz ärgert sich Wolfgang Lotter von Brand eins über die Halbelite in der deutschen Wirtschaft. In der SZ erklärt Hildegard Hamm-Brücher, warum Bundespräsidenten gewählt werden sollten.

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08.01.2004. Die Zeit strotzt heute vor Optimismus! Nicht nur weil Miss Zhong in Pjöngjang so wunderbar Strawinsky dirigiert. In der FAZ beobachten wir einen neuronalen Prozess im Hirn von Wolf Singer. Die FR erklärt, warum ein SZ-Abonnent sein Abo kündigte. Die NZZ erkundet die Lage der Frauen in Kuba. In der SZ fordert Wolf Lepenies eine andere Wissenschaftskultur.

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07.01.2004. Die NZZ hat mexikanische Banditen singen hören: "'Sie kamen von San Isidro / wohnhaft in Tijuana / die Reifen des Wagens / gefüllt mit Marihuana." Die FR träumt mit Bremen von der Überseestadt. Die FAZ erklärt, wie Vladimir Putin in der tschetschenischen Bevökerung einen Rückhalt von 96 Prozent erreichte. Die SZ glaubt: Wir Deutschen sind an Bildung gar nicht interessiert. Sehr gemocht wird Sofia Coppolas Film "Lost in Translation".

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06.01.2004. In der FAZ gratuliert sich Heinz Berggruen selber, dass er mit neunzig noch kräftig zubeißen kann. Außerdem erfahren wir, wie ein spanischer Geheimdienstler durch einen Wangenkuss gerettet wurde. In der taz feiert der glückliche Arbeitslose Guillaume Paoli den frühen Kokser und Psychoanalytiker Otto Gross. Die NZZ stellt eine monumentale Enzyklopädie über Osteuropa vor.

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05.01.2004. In der FAZ prangert Hans-Christoph Buch einen Skandal an, der so schlimm ist wie die Apartheid: und schuld ist die südafrikanische Regierung. Die NZZ blickt auf die Literaturlandschaft in Polen. Die taz bemerkt: Rauchen in Filmen ist populär wie (und es tötet auch nicht!) Die SZ sinniert über die "eingeborene Endlichkeit" von Kunst am Bau.

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03.01.2004. In der NZZ bekennt Peter von Matt seine Verachtung für Verächter von Schillers "Tell". Die FR feiert fünfzig Jahre Soul. Die taz wurde Zeuge der Rückkehr des Gegenstands in die Malerei. Die FAZ staunt über den Ausdrucksreichtum der Triangel. In der Welt verteidigt Ulrike Ackermann ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin.

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02.01.2004. In der taz beschreibt Jacques Attali, wie wir mit der Eurosklerose fertig werden. Die FAZ findet die Katastrophe in Michael Hanekes neuem Film "Wolfszeit" zu vage. Libanon ist das Gastland der nächsten Frankfurter Buchmesse: Die FR prophezeit Streit. Die SZ dagegen fordert mehr Grundvertrauen.