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373 Artikel - Seite 1 von 25
Aktuell noch zu wenig
Essay
16.09.2023
Dass der Verfassungsschutz
die AfD
beobachtet und sie als Verfassungsfeinde, Rechtsradikale einstuft, wirkt gleichermaßen beruhigend und beunruhigend. Doch noch zu wenig Delikte, noch zu wenig Rechtsradikalität,
zu wenig verbaler Terror
. Worauf wartet der Staat? Warum
füttern wir diese Leute
, die an den Zitzen des Staates, den sie bekämpfen, hängen, für ihren Zersetzungsmechanismus durch? Wie wir die AfD wahrnehmen. Ein Essay.
Von
Lacy Kornitzer
Keine Angst vor KI
Essay
26.06.2023
Im März kam
ChatGPT
auf den Markt. Seitdem kommt auch der
Perlentaucher
kaum hinterher mit der Protokollierung von Weltuntergangsfantasien. Die
Grünen
veranstalteten jüngst allerdings im Bundestag ein angenehm unaufgeregtes Podium zum Thema: Wie wirkt sich KI auf die
Kunst
aus? Künstlerinnen wie
Nora Al-Badri
, erwies sich da, sind längst vorbereitet.
Von
Lukas Pazzini
Und allgegenwärtig ist die Trauer
Essay
16.06.2023
Wenn Kriege, "Friedensmissionen", Terroranschläge und Antiterroreinsätze für die Zivilbevölkerung ohnehin nur als
Medienereignis
stattfinden, als tägliche Folge
austauschbarer Standbilder
, Archivaufnahmen und zensierter Informationshäppchen, bleiben nur
Filme und Serien
, die grausame Härte und desaströse Dynamik bewaffneter Auseinandersetzungen vorzuführen. Die im Feuilleton so gut wie gar nicht wahrgenommene Serie "SEAL Team" wirft immer wieder unerbittlich und jenseits aller Primetime-Bespaßung einen Blick auf die
Realität von Krieg
.
Von
Daniele Dell'Agli
Transmission des "Antisemitismus"
Essay
27.05.2023
In der
Transmission
, einem unbewussten Vorgang, gehen präzise semantische Aufladungen verloren. Unbewusst gewordene Spuren etwa durch Verdrängen, Vergessen, Verschieben, Verdichten, die sich in vorigen Generationen einmal antisemitisch in einem agierten Symptom zu erkennen gegeben haben, sind bei einer
Reaktualisierung
nur noch schwer erkennbar. Sollten wir davon ausgehen, dass sie wie getarnte Attraktoren für aktuelles antisemitisches Denken und Imaginieren fungieren? Nachdenken über "Antisemitismus" - Vorabdruck aus der Zeitschrift
Riss
.
Von
Karl-Josef Pazzini
Auf Kosten der Rechtsinhaber
Essay
25.05.2023
Die
VG Wort
hat allen bei ihr organisierten Urheberinnen und Urhebern mit
älteren Verträgen
Ende März einen Brief zugeschickt mit der Warnung, sie könne ihre Rechte nicht mehr wahrnehmen und ihre Vergütungsansprüche nicht mehr eintreiben, wenn man nicht die beiliegende Neufassung des Wahrnehmungsvertrags unterzeichne. Aber der neue Vertragsentwurf enthält wiederum Klauseln, die unwirksam sind. Dies dient maßgeblich dem eigenen Organisationsinteresse der VG Wort und dem Interesse derjenigen, die auch in Zukunft
auf Kosten der Rechtsinhaber
zu Unrecht begünstigt werden sollen.
Von
Martin Vogel
Literatur in den Sendern
Essay
04.05.2023
Herauszufinden, welche literaturkritischen Angebote die
öffentlich-rechtlichen Sender
haben, ist gar nicht so einfach. Eine Suche auf den Websites scheitert meist in labyrinthischen Menüs - und jeder Sender hat da in den letzten Jahrzehnten seine ganz eigenen Irrwege und Sackgassen entwickelt. Von
senderübergreifenden Bündelungen
kann man nur träumen. Dabei haben die Sender
einiges zu bieten
. Ein Überblick.
Von
Alice Fischer
Klischee und Widerspruch
Essay
25.04.2023
Zwei Ausstellungen in Basel gestatten die Wiederentdeckung eines amerikanischen Malers und einer amerikanischen Malerin.
Wayne Thiebaud
in der Fondation Beyeler ist als Vertreter der PopArt ein
Maler der Dinge
, aber diese Dinge sind keine würdigen Nachfolger der Flaschen Morandis oder der Äpfel Cézannes. Und dagegen
Shirley Jaffe
im Kunstmuseum Basel : Sie hat wirklich keine Möglichkeit ausgelassen. Sie hat die
Massierung
probiert und die
Entleerung
. Und sie sagt: "
nein
".
Von
Ulf Erdmann Ziegler
Gespenster hinter Milchglas
Essay
10.04.2023
Reinhard Bingener
und
Markus Wehner
zeigen in ihrem Buch "Die Moskau-Connection", wie moralische Taubheit, maßgeblich verkörpert von der SPD, in die
politische Katastrophe
führte. Kumpanei mit einem Unrechtsregime trug dazu bei, es zur
schlimmsten Diktatur
in Europa seit Hitler und Stalin zu machen, das seine Nachbarn mit Krieg überzieht. Eine Aufarbeitung findet nicht statt. Zu breit war der gesellschaftliche Konsens für diese Politik. Heutige Koalitionspartner sind
zu höflich
, um einen Untersuchungsausschuss zuzulassen. Und die Opposition erst recht.
Von
Thierry Chervel
Marke, Geist, Ego & Sound
Essay
30.01.2023
Mit
David Crosby
starb vor 12 Tagen einer der ganz Großen aus der Ära des Songwritings, des Rock'n'Roll als
persönliche Signatur
. Crosbys superkreative Zeit mit Stills, Nash & Young, im Duo, Trio und Quartett, reichte von kurz vor Woodstock bis zum Rücktritt Richard Nixons. Wenn es darum geht, ihn zur
Figur seiner Zeit
zu stilisieren, fällt schnell das Wort Hippie. Weniger als Kind seiner Zeit war er ein Katalysator seiner Ära. Er
fand singend heraus
, wie sie sich anfühlte.
Von
Ulf Erdmann Ziegler
Das Mädchen aus dem Bus
Essay
23.12.2022
Wenn aber die Welt immer düsterer wird, ändert sich die
Bedeutung der dunklen Tage
. Dann ist es nachmittags um vier dunkel, weil Krieg ist, weil es nicht genügend Gas gibt, und weil ein religiöses Terrorregime junge Männer erhängt. Der Schnee könnte dann ein Trost sein, aber er erinnert nur daran, dass es ihn bald nicht mehr geben wird. Nachdenken über das
Nichtdenken
.
Von
Ulf Erdmann Ziegler
Rückkehr des Ernstfalls
Essay
05.12.2022
Der
Klimawandel
mit all seinen Folgen lässt uns wieder auf den harten Boden der Realität aufprallen. Das Leitmotiv kultureller Selbstverständigung lautet nun nicht mehr "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" sondern: wieviel
Infragestellung von Wirklichkeit
können sich die Gesellschaften des 21. Jahrhunderts noch leisten, ohne ihr Überleben zu gefährden? Dabei wird die Rückkehr des Ernstfalls sich nicht in einer Re-Essentialisierung sinnverwaister philosophischer Disziplinen erschöpfen. In der von allen Lebewesen geteilten Atmosphäre gibt es nämlich nur
Eine
gemeinsame Welt.
Von
Daniele Dell'Agli
In der brennenden Falle
Essay
07.10.2022
Vor hundert Jahren wurde die
Vielvölkerstadt Smyrna
in Brand gesteckt. Heute feiert die Türkei diese Tragödie als Befreiung von Izmir, ein fast vergessene Katastrophe in dem an Katastrophen so reichen 20. Jahrhundert.
Giles Milton
erzählt in "Das Inferno von Smyrna", wie diese Stadt, dieses Inbild der Levante, ausgelöscht wurde. Dass die Türkei diese Geschichte aufgearbeitet hätte, lässt sich nicht behaupten.
Von
Peter Mathews
Ich danke den Verhältnissen für ihre Widersprüche
Essay
06.10.2022
" Essays gleichen Erkundungsgängen, sprich: sie geben unserem ganzen
nicht getrosten Dasein
und dem Nicht-ganz-bei-Trost-Sein-darin Raum", so
Marie Luise Knott
am 23. September 2022, als sie für ihren Langessay "370 Riverside-drive, 730 Riverside Drive" mit dem Tractatus-Preis für philosophische Essayistik ausgezeichnet wurde.
Wie eigentlich dankt man
, wenn man für etwas ausgezeichnet wird?
Von
Marie Luise Knott
Grimassenhaft, aber listig choreografiert
Essay
13.09.2022
Ein
hysterischer Zug
, ein Hang zum lauten Symbol mit Echo, durchzieht das Werk dieses Fotografen und Filmemachers. Von seinem frühesten Fotobuch, "Life is Good & Good for You in New York" über seine Filme "Who are you, Polly Maggoo?" und "The French" bis zum Spätwerk. Dabei mischte er unter anderem sogar die
japanische Fotografie
auf. Zum Tod des Fotografen und Filmemachers
William Klein
.
Von
Ulf Erdmann Ziegler
Erleichterung und Zufriedenheit
Essay
30.08.2022
Seit zehn Jahren läuft der
Hamburger Staatsvertrag
mit den Islamverbänden, und er wird wohl weiterlaufen. Der Vertrag bringt diesen Verbänden Einfluss und Status, obwohl überhaupt nicht klar ist, wen sie - außer Staaten, die Einfluss nehmen wollen - überhaupt repräsentieren. Die versprochene Evaluierung des Vertrags entpuppt sich als Wohlfühlveranstaltung. Richtig wäre eigentlich, die
Sinnhaftigkeit von Staatsverträgen mit Religionsgemeinschaften
grundsätzlich zu überprüfen.
Von
Necla Kelek, Peter Mathews
⊳